über die Frische

IMG_4017

„Altbacken wirkt das auf mich“, sagte Jürgen zu mir. „Nicht gerade frisch. Irgendwie modern, aber modern von gestern.“

Wir waren vor ein paar Tagen gemeinsam in Brühl, hatten Jürgens Verwandtschaft besucht und uns auch die Skulpturen und Bilder von Miro im Max Ernst Museum angeschaut -und anschließend die ständige Ausstellung von Max Ernst.

Er hat so etwas schon öfter gesagt in letzter Zeit. Auch wenn er sich Bilder von Klee im Internet angeschaut hat. Dabei war der einmal ein Leuchtturm für ihn. Lang ist’s her.

„Klar“, meinte er. „Sie haben einem was zu sagen, im thematischen und methodischen. Das zeigt ja auch die Tatsache, das ihre Motive und ihre Art zu malen mittlerweile fester Bestandteil des praktischen Kunstunterrichtes sind.“

Ein Räuspern, und dann: „Aber altbacken eben!“

Buchalov

12 Gedanken zu „über die Frische

  1. Na ja, stimmt schon. Von heute sind diese Brötchen nicht. Vielleicht waren die alten Brötchen ja schmackhafter und gesünder als die heutigen, aber nun sind sie halt nurmehr Kunstmumien. Die meisten Menschen ziehen sie dem frischen Industriegebäck vor.

    Like

    • Liebe Gerda!
      Da ist schon was dran. Im Museum herrschte große Begeisterung über das, was da an Skulpturen zu sehen war.
      Ich habe diese Begeisterung ja auch geteilt, damals, aber es ist halt schon was her und es war damals eine wichtige Erfahrung für mich. Doch jetzt ist es Geschichte. Bedeutsam, aber eben Geschichte. So ist das.
      Da ich im Frühjahr in Montroig/Spanien war, dort wo Miro aufgewachsen ist bevor er nach Paris ging, und ich mich vor Ort an seine Fersen und Spuren geheftet hatte, rundete die Ausstellung in Brühl das alles jetzt für mich ab.
      Liebe Grüße Juergen

      Like

  2. Ich pflichte hier bei.
    Max Ernst war ein Großer, aber im Laufe der Zeit sind seine Sachen zum festen Inventar geworden.
    Ebenso verhält es sich mit Max Beckmann, wegen dem ich auch nicht mehr weit fahren würde.

    Im Städel in Frankfurt findest Du eine wunderbare Sammlung von Gegenwartskunst. Auch in Bonn (ich berichtete mehrmals jüngst).
    Ich bin jedes Mal begeistert, wenn ich auf substantielle Gegenwartskunst stosse.

    Andere mögen das anders empfinden und den älteren Dingen gerade ihre besondere Aufmerksamkeit schenken.
    Im übrigen empfinde ich in der Musik ebenso: Ich schaue immer, was es Neues gibt – der Spielraum hier ist offen wie nie zuvor! Es ist sozusagen irre, was man musikalisch alles versucht. Auch da interessiert mich vor allem, wo der Zug hingeht.

    Like

Hinterlasse einen Kommentar