das Zwickelbüro am Samstag

Wenn das Zwickelbüro geöffnet hat, dann ist Dada angesagt. Oder Zwickelaktion. Oder Nonsens.

So auch heute. Als Gast besitze ich ja das Privileg den Beiden, Antje und Jürgen, über die Schulter schauen zu dürfen und meinen Sermon zu all dem, was da so entsteht, sagen zu können. Buchalov hat eben Narrenfreiheit.

Juergen war auf der Suche nach den Zwickelformen. Klärung schafft bei so etwas eine oder mehrere Zeichnungen und oft der Besuch des Copyshops um die Ecke. Oliver Blees ist das der Boss, musiziert, rockt, kopiert, faltet, beklebt und hört zu. Und es hat sich tatsächlich einiges geklärt. Das hier soll es nun werden, als Linolschnitt:

Na ja, ob er damit die Zwickelform gefunden hat, das müsste man noch einmal bereden.

Antje hat die Deko zu verlassen versucht, sagt sie, und reißt und übermalt und beklebt. De-Dekoration ist das Stichwort. Und da sind wohl auch noch so ganz viele Hintergründe, die auf etwas warten. Und Druckstöcke gibt es ja in Jürgens Atelier genug.

Buchalov

7 Gedanken zu „das Zwickelbüro am Samstag

  1. „.. über die Schulter schauen zu dürfen…“ ich muss zugeben, dabei habe ich sofort überlegt, wie das mit dem Abstand ist und ob im Zwickelbüro Masken getragen werden und Hygienekonzepte eingehalten werden. Auch wenn ich das walles für wichtig und richtig halte, bin ich darüber erschrocken, in welchen Kategorien ich auf einmal verortet bin. ….Meine Ängste in Bezug darauf wie sozailes Miteinander in Zukunft aussehen wird, waren ganz am Anfang sehr groß, als es den meisten noch abwegig schien über so etwas nachzudenken, Jetzt scheine ich das alles gut verdrängt und an dieser Frage resigniert zu haben,die Berührungslosgkeit verinnerlicht, das entsetzt mich schon etwas. Insofern ist es wirklich eine Privileg, jemand über die Schulter schauen zu dürfen, ohne Abstand. … sorry das passt nicht wirklich zum Zwickel, der für mich nicht nach dada klingt, weil mir die Bedeutung des Wortes seit Kindheit vertraut ist

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    • Liebe Eva!
      Dieses “über die Schulter schauen” ist ich ein gedankliches schauen, denn Antje und Jürgen sind aktiv und Buchalov, die Kunstfigur, darf auch dabei sein. Wir sind zu zweit, arbeiten gemeinsam ja, achten auf die Coronaregeln, halten Abstand, sind beide negativ und benutzen mehrere Räume. Wir versuchen unsere Ängste nicht lähmend wirken zu lassen, und wir versuchen mit aller gebotenen Vorsicht etwas gemeinsam Kreatives zustande kommen zu lassen. Wir wollen unser Zwickelbüro, dass schon über Jahre funktioniert und uns wichtig ist, am Leben erhalten.
      Und was Dada anbelangt: ist Dada als weit gefasster Begriff nicht auch die Auflegung gegen Widerstände, gegen Herkömmliches in der Kunst, gegen Reales, gegen das Ernste? Dada ist doch spielen, experimentieren, frei sein, surreal sein, oder? In diesem Sinne ist das Zwickelbüro auch Dada.
      Liebe Grüße vom Frühstückstisch,
      Jürgen

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      • Lieber Jürgen,
        danke für die Antwort. Ich habe mich wohl nicht besonders klat ausgedrückt. Dass Buchalov eone Kunstfigur ist, weiß ich und es war ganz sicher nicht mein Anliegen, zu kontrollieren, ob ihr die Coronaregeln einhaltet. Es ging mir um den Aspekt unwillkürliche Neuinterpretation von lediglich recepierten – nichtverlebten- sozialen Situationen unterxdem Focus von Abstandsreggeln und mein Erschrecken über diese Stufe der Internalisierung. Wenn es mir so geht, wird es auch anderen früher oder später so gehen.
        Ja dada ist Un-sinn, eine radikale Befreiung von Sinnsuche, , und dazu passt für mich Zwickel als Wort nit eng gefasster Bedeutung nicht. Welche Verbindung hat dieses eingesetzte Stoffstück zu eurem dada ?

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        • Der Zwickel und Dada. eine gute Frage.
          Zu Beginn unserer gemeinsamen Arbeit da war der Zwickel nur ein Thema. Aus dem Thema ist im Laufe der Zeit mehr geworden, weil im Zwickelbüro die Arbeit sich nicht mehr nur um dieses Stück Stoff drehte, sondern auch darum, wie man experimentieren kann, wie das Spielerische seinen Weg findet, wie man neue Wege der Realisation von Gedachten beschreiten kann, wie die Einheit von Künstler und Werk gelingen kann und und und. Der Zwickel ist zum Symbol eines für uns neuen Weg des Kunst machen geworden. Und das hat er gemeinsam mit Dada.
          So ist es gemeint.
          Liebe Grüße
          Jürgen

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  2. Sehr kraftvolle Arbeiten. Das allerletzte Bild gefällt mir am Besten. Sehe ich da den Baumpilz? Eine tolle Kombination. Buchalov hats gut, daß er allen über die Schulter sehen kann. Naja, wir tun es hier ja auch. LG Almuth

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