Heute ist Montag. gestern wurde im Zwickelbüro sehr lange „gewerkelt“ und ein direkter Bericht war am Sonntag nicht mehr möglich. Wir waren abends beide so richtig erschöpft.
Ein Linolschnitt sollte her. Einfache Form. Einfacher Druck. Kein Firlefanz. Hintergrund? Ach, irgend ein Blatt findet sich schon auf das man drucken kann. So war Jürgen am Sonntagmorgen drauf bevor wir ins Atelier fuhren. Na ja.
Dann hat er sich wohl noch einmal gefragt, zum wiederholten Male, was ein Zwickel denn nun eigentlich sei und worin seine Funktion bestehe. Die Antwort in drei Worten und Kurzform: Bindeglied, Puffer, Tragebequemlichkeit.
Und hat ihm das weiter geholfen? Ich glaube schon, denn nun hat er eine der Zwickelformen vom Tage zuvor mit zwei Anknüpfungspunkten versehen und in einem Linolschnitt festgehalten. Die bildnerische Inspiration ging dabei von Joachim Schlichtung aus, hier der Link >>>, der auf seinem Block von Dentriden berichtet hatte. Das inspirierte Jürgen. Zabumm, zabumm,zabumm!
Es fielen im Laufe des Tages im Atelier Sätze, die ich sinngemäß wiedergeben möchte, denn sie zeigen über das Zwickelbüro hinaus und Jürgen findet sie wichtig:
Wozu macht man das Ganze? Was soll dieses Thema „Zwickel“?
Hintergründe – wie können Hintergründe rein technisch vor dem eigentlichen Druckprozess erstellt werden? Wenn Hintergründe Wirkung auf den Gesamteindruck des Bildes haben: wie setze ich sie dann ein?
Geht es bei technischen Verfahren wie Monotypie oder Linolschnitt um ihre Faszination oder darum, ob die Technik den Inhalt oder den Gehalt eines Bildes unterstützend transportiert und damit zur Qualität des Bildes beiträgt? Hat die Technik eine dienende Funktion?
Und sein Heftchen steht auch vor der Fertigstellung – in der nächsten Woche zeige ich das Ergebnis.
Und dann war da noch der Satz „Ich wünschte ich könnte meine Bilder zum ersten Mal sehen“.
Buchalov
Nachdem Ule Rolff bereits in einem Kommentar zu meinem Beitrag die Assoziation von Aquarellen ins Spiel brachte, findet das Foto hier nun eine prachtvolle und beziehungsreiche künstlerische Reflexion. Sehr gelungen, lieber Jürgen! Gruß, Joachim.
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Spannend umgesetzt!
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Danke!
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Oh ja, könnte man seine Bilder doch mit neuen, frischen Augen sehen, so als ob sie jemand anderer gemalt hätte …
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Liebe Myriade! So war es aber nicht gemeint. Es ging um den ersten frischen Eindruck auf die eigenen Bilder. Liebe Grüße
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Ja, das habe ich auch gemeint. Sie so frisch sehen zu können als hätte man sich nicht viele Stunden damit beschäftigt
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Ein Genuss, Jürgen! Schritte eines Prozesses und jede einzelne Stufe ganz und gar fertig in ihrem eigenen Gesetz.
Der letzte Druck sind zwei, nicht wahr? Hast du da in eine noch frische Monotypie den (zweiten) Druck gesetzt?
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Liebe Ule, Deine Zustimmung freut mich sehr. Lieben Dank! Der letzte Druck ist auf Restepapier erfolgt. Dieser Papierbogen ist vor langer Zeit schon einmal bedruckt worden, dass stimmt!
Liebe Grüße
Jürgen
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Die Farbe auf dem Rest war dann aber ganz sicher schon trocken. 🙂
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Ja, genau!
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Ein wenig hilft es, die Bilder für einige Zeit in die Schublade zu legen und dann neu hervorzuholen. Ich bin immer erstaunt, wie anders ich dann meine Arbeiten sehe, Jürgen.
LG Susanne
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Genau, genau!
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