about appropriation

Gekritzel Lukas Joosten

Das beschäftigt ihn schon: Aneignung. Oder besser „appropriation art“. Hier der Link zu Wikipedia: >>>[…]

Man könne sich ja nun nicht von den Bildern im Kopf, die man sich angeeignet habe, einfach so lösen oder sie ignorieren. Das sei aber bisweilen mehr als notwendig, wenn man Eigenes produziere. Meinte „Rudolf, der Bildhauer“.

Mit den Bildern, die man im Laufe seines Lebens sehe, eigne man sich auch eine bestimmte Ästhetik, die genau diese Bilder vertreten würden, an. Das sei prägend und sei eben daher auch in den eigenen Werken sehbar. Er wolle aber eine eigene Bildsprache. Meinte Jürgen.

Konzeptionell müsse der Umgang mit den Werken andere Künstler sein. Nur so lasse sich zeigen, was mit der Verwendung der künstlerischen Werke alles verbunden sei. Und dieser Umgang schaffe eine neue Autorschaft. Meinte „Boris, der Maler“

Das Internet sei eine totale Kopiermaschine und ein vollkommen offener Showroom. Das erfordere Konsequenzen für den bisherigen Kunstbegriff und für das Problem der Aneignung. Diese Aneignung erfolge ja jetzt vollkommen anders, totaler, ungebremster, unregulierter.  Von allem sei ein Bild zu bekommen. Und zu verwenden. Bewußt und transparent. Meinte „Hermann, der Venetzer“.

Und in einem Kommentar zu „so viele Bilder“ schrieb Klaus Harth:

„Aneignung ist ein bisschen so wie Sprechen-Lernen. Man plappert Dinge nach und mit der Zeit bekommt man ein Gefühl für den Resonanzboden der einzelnen Worte und von Sprache überhaupt. Und von Anfang an versucht man trotzdem, seine eigenen Geschichten zu erzählen. Das, was “das Eigene” ausmacht, bin ich selbst: mein eigener Blick auf die Welt, mein eigenes Behagen und Unbehagen, dem ich Ausdruck verleihe. Wenn ich also eigene Gedanken habe und diesen vertrauen, dann habe ich gute Chancen, dass meine Kunst eine eigene und eigenwillige wird. Und das scheint mir bereits seit vielen Jahren so: es gibt halt Menschen, die haben etwas zu sagen, und es gibt Menschen, die haben halt nichts zu sagen. Und das scheint mir dabei das ganze Geheimnis.“

Und ich habe zugehört und gebe hier wieder, angeeignet und niedergeschrieben.

Buchalov

mehr war nicht zu erfahren

IMG_6217Ich traf Juergen eben bei einem kleinen Abendspaziergang und fragte, wie denn heute das Treffen der Ateliergemeinschaft verlaufen sei. Juergen stockte und erzählte dann, dass man sich mit dem Thema der Autorenschaft beschäftigt habe. Und wie das bei den Kunstwerken sei, die man von jemandem übernommen habe, mit dessen Einverständnis selbstverständlich, und die dann anschließend nach eigenem Plan überarbeitet würden. „Rudolf, der Bildhauer“ und er hätten nämlich diesen Fall gehabt. Und in der Diskussion sei über geistiges Eigentum und „Appropriation Art“ gesprochen worden. Und dann habe man den Bogen ganz weit gespannt und beredet, wie man sich als Kreativer über „copy and paste“ die Welt aneigne und ins eigene Schaffen einfließen lasse.

Aber Juergen wirkte dennoch angespannt. Und als ich nachfragte, meinte er nur, das das mit der Entwicklung der Ateliergemeinschaft als Gemeinschaft über gemeinsame Aktionen oder Themen und dem Dialog in der Gruppe im Moment doch nicht so einfach sei. Das Treffen liege ihm in diesem Punkt sehr im Magen. Es habe aber leckere Berliner zum Kaffee gegeben. Mehr war nicht zu erfahren.

Buchalov

For my english readers:

I met Juergen on a little evening stroll, and asked, what today happened on the meeting in  the studio community. Juergen paused and told, that they had dealt with the issue of authorship. And what happened with the works of art, that was taken by someone with his approval, of course , and then was edit by this one in his own way. And in the discussion they had talked about „Appropriation art“.