Juergen hat momentan sein „Angelus – Thema“und Rudolf der Bildhauer arbeitet an der Skulptur eines sich „verändernden Kubus“. Sie saßen im Atelierzimmer am Frühstückstisch, ich brachte die Brötchen vorbei und Juergen meinte, dass es bei beiden Vorhaben in erster Linie um Energie gehe.
Er habe sich ja seine alten Sachen beim Umzug der letzten Tage oft unter dem Aspekt der Kraft, der Energie angesehen. Neben einer „schrägen Ästhetik“, die er über alles liebe, sei es die Wahrnehmung der Kraft in einem Werk, die er für besonders wichtig halte. Energie übertrage sich. Und gerade die Energie aus solchen Werken wirke ja auf den Betrachter. Der könne sich dem nicht entziehen. Und sei dann emotional betroffen oder besser getroffen. Und die eigene Kraft fließe auch in das Werk ein. Das könne man spüren.
Rudolf der Bildhauer hielt das für Firlefanz. Über den Kopf sollten sich die Dinge erschließen. Vernunft sei angesagt. Und eine Skulptur sollte genau dies wiedergeben. Wenn sein Kubus sich verändere, sei das Ergebnis dieses Prozesses wichtig, nicht so sehr der Prozess und die dabei freiwerdende Energie. Er habe auch nie den energetischen Ansatz von Beuys nachvollziehen können. Theoretische Überhöhung sei das, esoterisches Gequassel.
Ich habe gestaunt.
Buchalov
For my english readers:
In addition to an „schräge Ästhetik“, that he loves, the perception of the force in a work was particularly important for Juergen. Energy transfers itself. And just the energy from such works would have an impact to the viewer. Nobody could escape for that. And then the viewer is emotionally affected, Juergen means.
Rudolf the sculptor thought, that this was nonsense. Only over the head itself things could be understand. Rationality was announced.