Buchalov
light side mix | Kopf und Hand und Boot | Linolschnitt |
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Jürgen meint, die Zukunft sei ein Boot, ein Gerippe von einem Boot.
Und die Zukunft fährt auf dem großen Meer des Lebens hin und her und kreuz und quer und wird von Wellen getrieben, einmal nach hier, einmal nach dort.
Das Boot ist sein Bild für die Zukunft.
An Bord dieser Zukunft befinden sich die Menschen, ihre Geschichten, ihre Erwartungen, die Bilder, die Gegenstände, die Hoffnungen, die die Zukunft so mit sich bringt, die sie ausmachen.
Zum Boot als Zeichen für die Zukunft gehört die Wolke. Sie steht für die Ungewissheit und Unbestimmtheit. Und der Nebel, indem die Dinge verschwinden oder entstehen oder entdeckt werden wollen.
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Da hat sich einiges an Druckstöcken angesammelt.
Im Atelier arbeitet Juergen momentan alleine. Alle Ateliermitglieder scheinen sich in Luft aufgelöst zu haben. Nur ich bin an seiner Seite. Und während ich in der Ecke seines Raumes sitze, Kaffee trinke und in den Kunstmagazinen blättere, schneidet Juergen an kleinen Linolschnitten herum. Vier Motive hat er im Focus: die Krone, den Titanen Atlas, diverse Gefäße oder Kapseln und das Boot.
Ohne Vorzeichnung variiert er da so einiges. Und schneidet. Und sortiert. Und arrangiert auf seinem Arbeitstisch. In er Vergangenheit ergab sich dann meist etwas, eine Idee, ein Hinweis, ein Weg. Wie das nachher alles zusammenpasse wisse er noch nicht. Deshalb schiebt er hin und her. Er hoffe auf den Zufall und eine Eingebung.
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Mit Booten hat er sich ja lange beschäftigt. Jürgen gab dem Projekt damals den Titel „Googas Boote“. Einen Teil kann man hier sehen: >>> [ … ] <<<
Und jetzt waren wir in Friesland, Holland. Wieder waren es die Boote, die alles dominierten. Vieles prägten. Und so angenehm machten. Dem Ganzen ein tolles Flair gaben. Neben anderen Eindrücken natürlich.
Juergen hat einiges in seinen Skizzen festgehalten und sie gestern im Atelier in einem kleinen selbstgebundenen Büchlein zusammengefasst. Es trägt den Titel: „Akkrum-Notes“. Ich zeige Euch einige der Seiten hier noch einmal im Einzelnen:
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Ein Boot: mehr oder weniger – eher mehr!
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Ich muss sie noch einmal zeigen, „Googas Boote“, bevor sie in Jürgens riesigem Lager versinken. Und verschwinden. Hier bitte klicken: >>>
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aus Jürgens Druckskizzenbuch: ein Boot
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Dass da so viele zeichnerische Boote im Laufe der letzten Monate entstanden seien, sei schon verwunderlich. Die Boote seien seit letztem Jahr auf seinen Reisen einfach so zu ihm gekommen. Das erzählte mir Juergen heute morgen als wir über seinen ersten Versuchen der „Boots-Monotypien“ standen. Zwei Skizzenbücher seien voll mit schnell hingeworfenen Bootskörpern oder ähnlichen Formen. Ein kleines Boot aus Pappe sei auch schon gebaut worden. Um zu verstehen.
Jetzt versuche er herauszufinden, wieso ihm das passiert sei. Und was er damit anstellen solle.
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Jürgen schaute mich an und löste den Blick aus dem Skizzenbuch mit all den kleinen Booten, die sich Seite für Seite darin befanden und vor sich hindümpelten.
Boote sind archaisch. Boote sind Symbole. Boote sind Baumstämme, die schwimmen wollen. Boote sind die Freiheit. Sie geben den Kampf wieder zwischen uns und der Natur wieder. Wer im Boot sitzt, reduziert sich. Boote sind Handwerk. Boote sind mehr als Boote. Mit Booten geht es von A nach B. Mit Booten ist das Wasser weit.
Das sagte er zu mir, obwohl ich gar nicht gefragt hatte.
Und ich musste an Nanni und Jörg denken: >>>>>
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