Mail -Art | outgoing Mail-Art | buttered bread | Butterbrot und Landschaft
going to: Bread Laboratory c/o, Narva Art Residency, Joala 18, 20103, Narva, Estonia
Buchalov
Da gab es einen Impuls von Gerda in Form eines Blogbeitrages: >> „das Brot des Bäckers“. Das ist schon etwas her.
Jürgen erzählte daraufhin: Er backe sein Brot, wann immer es geht, selbst, und er lagere in einem großen Glas in seinem Kühlschrank das Biest, seinen Sauerteig, den er seit Jahren hege und pflege.
Er meinte: da gibt es die Zeit, die sich durch das Backen verlangsamt. Oder besser: Backen entschleunigt. Da gibt es die Faszination, dass aus Mehl, Wasser, Hefe und Hitze eine Welt mit den vielfältigsten Brotsorten, Brotformen und Geschmacksrichtungen entsteht. Da ist das Aroma, der Geschmack, der Duft. Da ist das Wissen darum, das Brotbacken existentiel zentral ist und uns immer zu den Anfängen der Menschen führt. Denn Brot war immer, solange der Mensch war. Da gibt es die Erinnerungen an seine Kindheit als das Brot noch im gemeinsamen dörflichen Backes und zuhause gebacken wurde. Und da gibt es wie im Leben beim Brotbacken die Abfolge von Geburt, Leben und Sterben.
Genug, genug: Brot selbst backen ist einfach eine tolle Sache.
Und was hat das Ganze mit Kunst zu tun? Muss daraus erst einmal Kunst werden? Oder ist das schon die Kunst?
Buchalov

„“Rudolf der Bildhauer „wolle sein Atelier in der Ateliergemeinschaft aufgeben. Und damit das bildhauerische Arbeiten. Das sei ja dann die Konsequenz. Ein kleiner, winziger Lagerraum soll bleiben.“ Das waren Jürgens Worte heute morgen. Traurig, traurig!
Was für eine Katastrophe: für ihn selbst, und für die Ateliergemeinschaft und für Juergen. Kein Austausch mehr über Gott und die Welt, über das, was Kunst sein könnte, über die zeitgenössische Bildhauerei und über das Brotbacken. Kein Austausch mehr über die Sinnhaftigkeit von Ausstellungen, wie Hefeteige am Besten gelingen, oder was die Kunst mit uns macht oder warum der Verkauf von Kunst der Prostitution ähnelt. Traurig, traurig das Ganze!
Ich vermute, dass“Rudolf der Bildhauer“ seine Entscheidung in dieser Tragweite noch gar nicht überschaut hat.
Buchalov
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Dahinter, so Juergen, verberge sich eine Leidenschaft.
Buchalov