möglichst wertfrei

Es ist nicht die Frage, ob uns ein Bild oder Werk gefällt.  Es darf nicht um eine Wertung in der Form „Daumen nach oben oder unten“ gehen. Wir sollten uns möglichst wertfrei auf das, was wir da sehen, einlassen. Natürlich nur, wenn dies möglich ist und wir dazu in der Lage sind. Und wir sollten darüber nachdenken oder kommunizieren, was den Künstler wohl zu solch einem Ergebnis bewogen oder welche Wirkung das Gesehene auf uns hat – was wir für uns aus der Betrachtung mitnehmen können. So verankern wir uns im Leben.

Das war eine der zentralen Aussagen bei der Eröffnungsrede der Ausstellung am Samstag morgen. Juergen hatte mich gebeten ihn zum Foyer des Gelderner Rathauses zu fahren. Die „Freizeitkünstler Geldern“ hatten dort die Vernissage zu ihrer dreizehnten Ausstellung mit dem Titel „nah und fern“.

Und eine der Ausstellenden hat uns beiden dann genauestens bei einem Glas Orangensaft und Sekt erklärt, was sie sich bei der Umsetzung des Themas gedacht hat und warum ihr Bild so wurde wie es wurde. Sie war stolz auf ihr Ergebnis. Zu Recht, fand Juergen. Denn ihre Vorgehensweise bei der Umsetzung der Aufgabe war ungewöhnlich und zeugte von Einfallsreichtum: auf der Rückseite der Leinwand wurden mit Hilfe von Sperrholz drei hintereinander geschaltete bemalte Ebenen geschaffen, die den Eindruck von Räumlichkeit und einem „Schaukasten“ erzeugten.

Buchalov