Bilanz, oder so ähnlich!

IMG_9664.jpg

Ich weiss nicht, ob ihr das auch so handhabt? Wenn etwas beendet ist, dann geht Juergen in sich und zieht Bilanz. Und ich als sein Protokollant veröffentliche das dann.

Wir sind wieder in Deutschland, am Niederrhein, und haben unsere Reise ins Miroland beendet. Auch das Boulespielen. Gut eine Woche ist das jetzt her. Damit beginnt für Juergen also die Bilanzierung. Und für mich der Vorgang des Notierens.

Wir saßen beim Friseur in Geldern, Juergens Aussehen hatte nach zwei Monaten im Süden ohne Rasur und Friseur abenteuerliche Formen angenommen, und während wir warteten, diktierte er mir:

Es war die Gemeinschaft, die war dieses Jahr das Besondere.

Aus dem Vollen konnte man beim Leben im Wohnmobil künstlerisch nicht schöpfen. Man hat mit begrenzten Möglichkeiten zu tun.

Es galt: Reduktion auf Themen und Material, total und permanent. Die Skizzenbücher und das Fotografieren sind die Struktur. Buntstift und Fineliner hatten zu genügen.

Die Inspiration des Ateliers fehlte. Keine Frage. Man suchte, fand, las, blätterte und tauchte ein, aber nicht in den Sumpf der Anregungen, die im Atelierleben  sonst so vielfältig vorhanden sind, sondern in das Leben im Freien.

Natur und Umgebung waren eine permanente Quelle der Inspiration und Anregung. Die Impulse waren vielfältig. Nur: was trägt? Was geht tiefer? Was passt ins Themebild? Was läßt auf mehr hoffen?

Ein bisschen war es ein eremitisches Dasein vor Ort. Man lebte zurückgezogen auf achtzehn Quadratmetern,  beschäftigte sich gedanklich viel mit sich selbst und dem, was man so sah und hörte, und versuchte, sich auf das Wesentliche und was man dafür hält zu konzentrieren.

Buchalov

jetzt wird gearbeitet …

IMG_2649

So, Juergen und ich waren eine lange Zeit im Wohnmobil unterwegs und jetzt wird gearbeitet. „Zelle k5“ wartet. Erste Fotos sind entstanden, beim Aufräumen und Einrichten. Das hat richtig Spaß gemacht, die Räume nach so langer Zeit wieder in Besitz zu nehmen. Unterwegs ist ja so einiges vorbereitend entstanden, was nun seine abschließende Form finden soll.

Die Freunde warten ebenfalls und wollen kontaktet werden. Jetzt geht es täglich ins Atelier, so der Plan – vielleicht auch nur, um zu träumen. Oder da zu sitzen. Oder Musik zu hören. Oder in „altem Kram“ und Skizzen genußvoll zu blättern

Und bald schon beginnt die Tuschewoche. Doch davon später mehr.

Buchalov

stellvertretend

IMG_1705

Juergen meinte, dass dieses Bild für ganz schön viele Dinge stellvertretend stehe:

für eine Ortsmarke

für eine Zeichnung mit seinem neuen Tuschefüller, weil Susanne Haun immer von ihren Füllern schwärme

für die Ankündigung einiger Blog-Artikel in der nächsten Woche zur abgelaufenen „Buchalovs Freunde Tour“ in die Schweiz, die zu sofasophia“ und „irgendlink“ führte

und für den Hinweis, dass nächste Woche seine Rhizomwoche bei Barbara in Busch8 starte.

Buchalov

ein Plan, eine Methode

IMG_8761

Juergen ist da so hineingeschlittert. Und merkt nun, dass es ihm einiges abverlangt.

Wovon ich rede?
Susanne Haun und Heike Schnittker haben als er noch in Süddeutschland unterwegs war ein zeichnerisches oder malerisches Projekt angestoßen, bei dem es darum geht, erstellte Selbstportraits durch den anderen übermalen zu lassen. Und sie haben Juergen einbezogen. Das freut ihn sehr, es sei ein Zeichen von Wertschätzung sagte er, und er mache da gerne mit. Ich soll danke sagen.

Ich kenne Juergen ja ganz gut, und ich habe mir schon gedacht, dass er sich der großen Anforderung, davon hat er nämlich geredet, stellen wird, indem er sich einen Plan macht. Oder eine Methode festlegt. Um das Ganze zu meistern. Hat er auch getan.

Juergen hat nun einen Rapport begonnen, neben der Arbeit an den Bildern, in dem er alles das, was ihn zu dem Vorhaben bewegt, niederschreibt. Er kreist also das Ganze gedanklich und literarisch ein. Er versucht sich Halt zu geben. Und hat parallel dazu mit der praktischen Arbeit begonnen.

Im Atelier ist er daher auch schon gewesen und hat die Selbstportraits gemalt, die er an Heike und Susanne weitersenden soll, damit diese sie übermalen.

Dem Projekt fehle auch noch ein Arbeitstitel, meinte er zu mir. Bei Juergen müssen die Dinge nämlich immer einen Namen haben. Den „klebt“ er dann auf die Projekt – Schublade.

Buchalov

 

Dede puppets

Juergen kam zu mir ins Schlafzimmer. Wir saßen an meinem Zeichentisch und er fragte, was das denn auf sich habe mit den „Dede puppets“. Er habe da etwas mitbekommen.

Ich habe ihm erklärt, dass es in Neuseeland eine deutsche Künstlerin gebe, Dietlind Wagner, die an unser beider Verhältnis –  Juergen und Buchalov, Buchalov und Juergen – Gefallen gefunden hätte. Und darüber geschrieben habe. Und so eine ähnliche „Alter Ego – Geschichte“ lebe sie mit ihren Puppen. Was sie da mache, sei mehr als spannend: es sei ungewöhnlich und liebevoll und kreativ und selbstbezogen. Sie arbeite aber mit über 30 Figuren, um kreativen Streitpunkte zu klären und erhofft sich aktuell mehr intellektuelle Tiefe von ihren Puppen. Wir beide, er und ich, wir würden uns ja selbst genügen. Ich habe ihm auch gesagt, dass ich diesen Kontakt gerne ausbauen möchte – für uns beide und weil mir die Art von Dietlind so gut gefällt. Er hat genickt.

Näheres über das Projekt könne er hier lesen, habe ich abschließend gesagt: >> […]

Buchalov

For my english readers:

I explained Juergen, that there was a german artist, in New Zealand, dietlind Wagner, which was interested in our both relation -Juergen and Buchalov, Buchalov and Juergen. And that she wrote about it. And she lived  a similar „alter ego – history“ with her dolls there. What she was doing was more than exciting: it was unusual and loving and creative and self-centered.