Draußen fegte es gewaltig. Der „Orkan Sabine“ zog durchs Land. Jetzt macht er sich langsam davon. Juergen und Dagmar hatten sich ins Atelier in Viersen zurückgezogen und stellten die Musik etwas lauter. Was sonst! Und Jürgen hat gedruckt.
Beim Drucken selbst, so meinte er heute, habe man schließlich den Punkt erreicht, auf den eigentlich alles zulaufe – all das, was man skizzenhaft vorbereitet habe, was einem durch den Kopf gegangen sei, all das, was seinen Weg ins Holz gefunden habe und nun als Druckstock abgebildet wird, alles das finde nun seinen endgültigen Weg aufs Papier. Der Abdruck sei die Bündelung.
Dagmar hat Entscheidungen getroffen. Diese beziehen sich auf das Thema „Maaseinheit“, weil die Maas der Fundort ihres Motives war, auf die Motivwahl und Technik. Und plötzlich laufen die Dinge. Ich sagte ja schon: Kunst machen heißt Entscheidungen treffen.
Es ist schon erstaunlich: der „Seelenkasten“ ist auch wieder aufgetaucht. Juergen hatte sich mit Dagmar und mir beraten, und es ging darum, welche Dinge er am „Tag der Druckkunst“ am 15. März in Dagmars Ausstellungsraum zeigen könne. Und ihm fielen da seine „Seelenkästen“ ein, die er 2013 erstellt hatte. Und jetzt sind einige digitale Zeichnungen und ein Holzschnitt mit diesem Thema neu entstanden. Und Beuys war nicht ganz unschuldig daran, denn von ihm hatte Juergen letzte Woche in der „Galerie im Park“ in Viersen eine Arbeit gesehen, Titel irgendetwas mit Schamane, und das Motiv hatte wohl eine nachhaltige Wirkung bei ihm. Also, ich will ja nicht als Orakel auftreten: aber eine Bedeutung scheint mir dieses Wiederaufstiegen eines alten Themas schon zu haben.
Buchalov