going to Rügen | instructions | man kann nicht so einfach in der Welt umherfahren und Kunst machen |

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Jürgen und ich fahren zur Insel Rügen, mit dem Wohnmobil, ein Kurztripp. Und da gibt es Vorüberlegungen, denn man kann nicht so einfach in der Welt umherfahren und Kunst machen. Meinte Juergen. Er gibt sich selbst drei Anweisungen.

Anweisung 1: suche auf der Insel Fundstücke, die eine OrtsMarke sein könnten und hebe sie von Boden auf.

Anweisung 2: zeichne sie vor Ort in möglichst vielen erdenklichen Variationen. Du hast zehn Tage Zeit.

Anweisung 3: Fotografiere die Objekte in bzw. unter den Bedingungen des Fundortes. Verwende dabei alte Linsen.

Buchalov | https://instagram.com/juergenkuester_buchalov

Bilanz, oder so ähnlich!

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Ich weiss nicht, ob ihr das auch so handhabt? Wenn etwas beendet ist, dann geht Juergen in sich und zieht Bilanz. Und ich als sein Protokollant veröffentliche das dann.

Wir sind wieder in Deutschland, am Niederrhein, und haben unsere Reise ins Miroland beendet. Auch das Boulespielen. Gut eine Woche ist das jetzt her. Damit beginnt für Juergen also die Bilanzierung. Und für mich der Vorgang des Notierens.

Wir saßen beim Friseur in Geldern, Juergens Aussehen hatte nach zwei Monaten im Süden ohne Rasur und Friseur abenteuerliche Formen angenommen, und während wir warteten, diktierte er mir:

Es war die Gemeinschaft, die war dieses Jahr das Besondere.

Aus dem Vollen konnte man beim Leben im Wohnmobil künstlerisch nicht schöpfen. Man hat mit begrenzten Möglichkeiten zu tun.

Es galt: Reduktion auf Themen und Material, total und permanent. Die Skizzenbücher und das Fotografieren sind die Struktur. Buntstift und Fineliner hatten zu genügen.

Die Inspiration des Ateliers fehlte. Keine Frage. Man suchte, fand, las, blätterte und tauchte ein, aber nicht in den Sumpf der Anregungen, die im Atelierleben  sonst so vielfältig vorhanden sind, sondern in das Leben im Freien.

Natur und Umgebung waren eine permanente Quelle der Inspiration und Anregung. Die Impulse waren vielfältig. Nur: was trägt? Was geht tiefer? Was passt ins Themebild? Was läßt auf mehr hoffen?

Ein bisschen war es ein eremitisches Dasein vor Ort. Man lebte zurückgezogen auf achtzehn Quadratmetern,  beschäftigte sich gedanklich viel mit sich selbst und dem, was man so sah und hörte, und versuchte, sich auf das Wesentliche und was man dafür hält zu konzentrieren.

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