to bring and to find | einige Gedanken | vielleicht ein Konzept |

Jürgen meinte, dass er nach Spanien gefahren sei, vor gut zwei Monaten, ohne einen genauen Plan, was er da künstlerisch anstellen wolle. Das ergäbe sich ja oft vor Ort. Darauf habe er vertraut. So war es wohl auch dieses mal. Einen Teil der Ergebnisse habe ich hier schon gepostet. Und jetzt hat er mir einiges Theoretische, vielleicht ein Konzept, zu dem, was er da gearbeitet hat, nachgereicht.

„to bring and to find“: einige Gedanken

Das künstlerische Konzept „to bring and to find“ erkundet einen Ort, eine Parzelle und die Beziehung zwischen den mitgebrachten und vor Ort gefundenen Materialien, Gedanken oder Empfindungen. Es betrifft auch die Historie eines Ortes. Was bringen wir mit an andere Orte? Da ist unser Körper, unsere Hülle, unsere Gedanken, unsere Befindlichkeit. Und diverse Materialien, Dinge, Haltungen, Werte, Worte. Und was finden wir vor? Fundstücke, Markierungen, Menschen, diverse Materialien, diverse Dinge.

Treffen Ort und Person aufeinander dann beginnt ein Prozess der Interaktion, mal bewusst, mal unbewusst. Man wirkt aufeinander und gleicht sich an. Man tariert sich aus und versucht das Gleichgewicht der Kräfte im Sinne eines horizontalen Ausgleich herzustellen. Durch die Anwendung der Techniken des Zeichnens, Fotografierens, Schreibens und Bauens mit Papier entsteht eine rhizomartige Vorgehensweise, die den Prozess und den Zufall betont.

Die Mobilität spielt eine entscheidende Rolle. Zu den Orten wird sich hinbewegt und der Künstler erkundet den Ort, auch sich selbst und tritt in Interaktion mit beidem. Diese Interaktion führt zu Veränderungen, sowohl in der Wirkung des Ortes auf den Menschen als auch in der Wirkung des Menschen auf den Ort.

Das Konzept betont die Prozesshaftigkeit und den Zufall als wesentliche Elemente. Durch die rhizomartige Vorgehensweise entstehen unvorhergesehene Verbindungen und Beziehungen zwischen den Materialien, dem Ort und dem Künstler. Sie bestimmen das künstlerische Ergebnis.

Die Auswahl der zu bearbeitenden Objekte vor Ort basiert auf Kriterien, die die Vielfalt der Fundstücke und Materialien widerspiegeln. Diese Auswahl erfolgt auf spontane, gezielte, planvolle, ungesteuerte, zufällige, unbewusste, bewusste oder impulsiv inspirierte Weise. Dadurch entstehen Wechselwirkungen zwischen dem Menschen und dem Ort, wodurch sowohl der Mensch als auch der Ort beeinflusst werden können.Es geht darum, Spuren zu finden, die eine besondere Bedeutung haben, die aktuell sind, in denen man sich wiederfindet, die irritieren und eine interessante künstlerische Bearbeitung ermöglichen.

Die Ergebnisse des künstlerischen Prozesses werden in verschiedenen Formen präsentiert, wie beispielsweise einer Ausstellung, in den sozialen Medien oder einem Katalog. Die Präsentation ermöglicht es dem Publikum, die Spuren der Bearbeitung zu entdecken und sich mit der Beziehung zwischen den Materialien, dem Ort und dem Menschen auseinanderzusetzen.

Das Konzept „to bring and to find“ lädt dazu ein, die Vielfalt der Materialien, Gedanken, Empfindungen, die Wechselwirkungen zwischen Mensch und Ort sowie die Veränderungen, die durch den künstlerischen Prozess entstehen, zu erforschen. Es schafft einen Raum für Reflexion und Dialog über die Bedeutung des Ortes, die Beziehung des Menschen zu ihm und die verschiedenen Interpretationen, die daraus entstehen können.

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to bring and to find | Parzelle T12-2023 | einige Fotos |

to bring

Wasserschaden

Haut

Diabetes

to find

Palmwedel

Holzkohle

Plastikschlauch

Sechs Begriffe – sechs Fotos / Parzelle T12 – 2023 / Montroig,Sp

Buchalov | Altglasfotografie and mobile photography

to bring and to find | Parzelle T12-2023 | sechs Gedanken und eine Illustration

to bring and to find: einige Gedanken

1 Haferflocken, Mehl, Backpulver
Milch, Butter,
zwei Knethaken
180 grad OU
Diabetikerplaetzchen

2 Sonnenschutzfaktor fünfzig
wischi wischi wasch
zuerst das Gesicht und die Kopfhaut
dann die Arme, die Beine, den Bauch
den Sonnenhut nicht vergessen
Mutter war rothaarig

3 Wasser sucht sich seinen Weg
wo versteckst Du Dich ?
das Holz ist gequollen
die Sonne
wird es richten
der Termin steht: Werkstattbesuch

4 der Wind fällt
von den Bergen
zwischen die Palmen
und auf den Strand
wuchtig, knallhart, Schlag auf Schlag
die Palmwedel verbiegen sich
bis an ihre Grenze.

5 im Nichts über dem Wasser
verteilt sich die Asche
die Hokzkohlestuecke aber
kleben am Boden
Sand nimmt ihnen das Leben

6 Stücke, Andeutungen
da und dort Plastik, Schlauch
keine Frage: Sie sind da
man kann sie sehen, erahnen
unter der Erde, im Gebüsch, da
sieh dort!

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to bring and find | parzelle T12-2023 | zwei Listen und zwei Zeichnungen

Liste1:
to bring: Haut / Diabetis / Wasserschaden
to find: Palmwedel / Holzkohle / Schlauch

Liste2:
Wasserschaden: Unheil Unglück Defekt Störung
Diabetis: Krankheit Bürde Disziplin
Haut: Schutz Folie Membran Atmung Schäden
Palmenwedel: Wind Wachstum Bewegung
Holzkohle: Transformation grau in grau Wärme
Plastikschlauch: Transport Schutz Fremdkörper Verbindung

Zu Jürgens Projekten gehören mittlerweile inhaltlich stets auch diverse Listen, die den Gehalt der Dinge einkreisen.

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to bring and to find | Palmwedel -Papier -Blume | photos| to play with

Das originale Papierobjekt, inspiriert durch Fotos von einem abgebrochenem Palmwedel, sieht so aus:

Und dann: Papierobjekt | mobile photography mit digitaler Bearbeitung, Schwerpunkt neon und flat:

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bring and find | Parzelle T12-2023 | more drawings

gesehen und skizziert / assoziiert und gezeichnet:

to bring

to find

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to bring and to find | Parzelle T12 -2023 | sechs Begriffe und sechs Zeichnungen

to bring

to find

Drei Begriffe wurden aus Deutschland nach Spanien mitgebracht. Drei Begriffe fanden sich hier in Montroig/Sp vor Ort. Ihnen allen gilt die kreative Beschäftigung. Sie sind das Projekt, s hier: >>>>

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to bring – to find | Parzelle T12 -2023 | Konzept- Plan- Idee

„to bring /to find“: Jürgen hat wohl Klarheit in seinem Kopf geschaffen und ein grobes Konzept für sein Projekt, das unter dem Arbeitstitel „Parzelle T12-2923“ läuft, gefunden. Was vorher so Technisch klang heißt jetzt „to bring/to find“.

Die Basis des Projektes sind Begriffe, die von außen aus seinem Atelier in Geldern eingebracht, mitgebracht wurden, und es sind die Begriffe, die sich vor Ort aus Fundstücken und Ortsmarken entwickelt haben:

Haut / Diabetes / Wasserschaden und Palmwedel / Holzkohle / Schlauch

Den Begriffen im Einzelnen und in Kombination gilt nun sein Interesse. Zeichnungen, Fotos, Texte und Papierobjekte sollen wild wuchernd entstehen, hier auf Parzelle T12 in Montroig/Sp, in seinem Wohnmobil,

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