Surium 05-06-2011

Es war ein harter Arbeitstag. Und Nanni sagte, zu Recht, dass ich unseren Gästen, die auch heute wieder reichlich vor Ort waren, in meiner Form von Bescheidenheit nicht sagen soll, dass noch nicht so viel zu sehen ist. Denn es ist tatsächlich schon einiges geschaffen worden. Es gibt schon einiges fürs Auge. Über Pfingsten wird wohl eine Ausstellung zustande kommen. Auf diesem Wege sind alle dazu herzlich eingeladen.

Wir drei sind uns einig, dass wir viel Energien an diesem Ort und in den Werken lassen. Auch die Gespräche – gerade heute – saugen reichlich Energien, die aber gut eingesetzt sind – so meinen wir. Und abends sind wir dann, da herrschte Übereinstimmung, einfach „groggy“ und zu nichts mehr zu gebrauchen.

Nanni glaubt festgestellt zu haben, dass ich Surium im Kern der Waben, den süssen Stoff, noch nicht vollkommen erreicht und erfasst habe. Sie hat wohl recht, denn ich bin in der Realisation des Filmes an dieser Stelle etwas oberflächlich gewesen und werde nacharbeiten müssen. Auch sie hat in ihren Bildern den „inneren Kosmos“, so nennt sie das,  noch nicht  gefunden und dargestellt. Also kann ihn auch der Betrachter, so meint sie, noch nicht sehen. Sie versucht durch weitere Bearbeitung der Bilder sich auf diesem Wege „Surium“ zu nähern.

Die von ihr erstellten Ton – Hohlräume werden mehr. Sie hofft in deren Inneren ebenfalls etwas zu finden, dass SURIUM sein könnte. Auch die Farbe schwarz in ihrer Wirkung und Verwendung von uns beiden wurde besprochen. Auf den Bildern sorgt sie für Tiefenwirkung. In meinen Bildern und Zeichnungen ist schwarz die Kontur, über die ich die Körperlichkeit meiner Motive zu fassen versuche.

Monikas Märchenwald wächst. Sie erlebte die Tage an diesem naturbelassenen Ort als ein Geschehen wie im Märchenwald. Der Märchenwald ist SURIUM. Zudem will sie die zufällig ihren Weg kreuzenden Materialien vor Ort in den Werken verwenden. Also werden die Kieselsteine des Bodens zu Drachenzähnen, finden alle Kräuter, Sträucher, Gräser und Wildblumen ihren Weg in den Beton oder an die Skulptur.

Der zweite Baum, der Wunschbaum, ist im Betonsockel gepflanzt, obwohl es da gegen Ende des Tages ein Problem gab und der Baum sich im Beton neigte. Aber Monika ist zuversichtlich. Viele haben schon ihre Wünsche auf den grünen Blättern verewigt.

Meine kleine Plastik, aus der Surium für den Film fließen soll, entsteht unter Schwierigkeiten. Die Zeichnungen auf den Postkarten und die Aquarelle lassen sich aber gut an. Das wird.

An den Zugriffszahlen auf diesen Blog sehe ich, dass viele Interesse an uns und unserer Arbeit haben. Es darf auch gerne kommentiert, neudeutsch „gepostet“,  werden. Denn gerade davon lebt der Blog.

Surium 04-06-2011

Heute war es sehr heiß. Das lähmte ein wenig. Daher gab es wenig Dialog zwischen uns Dreien, wenige Besucher und insgesamt einen geringen Kaffeekonsum.
Gearbeitet wurde aber reichlich.
Monika hat ihr Ensemble um den Wunschbaum mit Drachenzähnen – Geldern lässt grüssen – ergänzt und die Liegende fertiggestellt.

Nanni bringt Schicht um Schicht auf ihre Leinwände auf, das Schwarze als Fläche oder Linie nimmt zu und rundet ab. Es erzeugt Tiefe.

Und sie hat mit der Herstellung von Tonkugeln, die über Luftballons gezogen sind, begonnen. Über den Bezug zu „Surium“ haben wir noch nicht gesprochen. Bin gespannt, ob es diesen gibt.

Ich habe heute schon früh meine Postkartenserie ergänzt und als Vorarbeit ein Aquarell zum „süßen Stoff“ erstellt. Die Aquarelle zeige ich in den nächsten Tagen.

Auch der Film macht Fortschritte: Surium wurde in Pink gemalt und danach wieder weiss übermalt und gefilmt.

Für uns Drei aber war insgesamt heute der Tag der Plastiken: Monika mit ihren Drachenzähnen, Nanni mit den Tonkugeln. Und ich habe mich an einer dreibusigen Skulptur, die im Film als Abschluss Verwendung finden soll, versucht. Bin ganz zufrieden.

Aber da fällt mir Peter Busch aus Geldern mit seinen bissigen Bemerkungen von gestern abend ein: Wer sagt, dass er zufrieden ist, macht sich selbst und nur sich selbst zum Gradmesser seiner Kunst und schliesst damit Bewertungen von Aussenstehenden von vorne herein aus.

Ich antworte heute bissig zurück: soll ich mich nur vom Urteil der Kuratoren und Betrachter abhängig machen? Ich entscheide doch selbst – auch selbstkritisch -über mein Werk – Meinungen von Außen beziehe ich mit ein, aber den Grad der Zufriedenheit über das Ergebnis bestimme ich selbst – eigenverantwortlich, mich selbst verstärkend.