mit einfachen Mitteln | zu den Papierobjekten und was einem dabei so durch den Kopf geht | Rückblick zur collaborativen Woche im Alten Wasserwerk 2023

Die „Kunst mit einfachen Mitteln“ verwendet bescheidene und zugängliche Materialien wie Papier, Pappe, Kleber, Restepapier, Verpackungsmaterial  und Farbe um Papierobjekte entstehen zu lassen. 

Der kreative Prozess ist von Hand gemacht und basiert auf Zeichnungen und Fotos als Ausgangspunkt. Die Werke entwickeln sich rhizomartig, ohne einen festen Plan, und werden oft zufällig gestaltet. Klebe- und Schneidetechniken werden spontan verwendet, um Objekte mit freier Form- und Farbgebung zu schaffen, wobei auch die Techniken des Papercuts, der Faltung und des Papierreißens  zum Einsatz kommen. Die Ergebnisse sind dreidimensional, abstrakt und von minimalistischer Ästhetik.

Die Wirkung dieser Kunstform ist einfach, schlicht und simpel. Sie erinnert an Outsider-Kunst, da sie sich bewusst von etablierten Normen abgrenzt und das Ungewöhnliches wagt. In der Schlichtheit der Objekte entsteht eine besondere Ausdruckskraft, die Aufmerksamkeit erregen kann.

Diese Kunst besitzt Verbindungen zur Kunstgattung „arte Povera“, einer künstlerischen Bewegung, die die Schönheit des Einfachen und Alltäglichen betont. Die Kunst mit einfachen bzw. armen Mitteln ermutigt, kreativ zu sein und seine eigene künstlerische Stimme zu finden. Sie verkörpert Nachhaltigkeit und den Kreislauf der Dinge und Materialien, indem sie Restepapier, Verpackungsmaterial und Papier von Printmedien als recycelte Materialien nutzt. Dabei wird die Lebendigkeit des scheinbaren Abfalls erfasst und in neue Formen transformiert. Sie versucht das „Wesen der Dinge“ zu erfassen. Sie ist Bildhauerei. Zudem besitzt sie eine ästhetische Qualität, die an die Inszenierung auf einer Bühne erinnert und daher auch die Bühne als Präsentationsform nutzt. Denn die Bühne ist eine  eigene Welt.“ 

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to grow | more experimentel stuff | it becomes a way |

Jürgen sagte, dass er sich entschlossen habe: er werde zu diesem Thema den methodischen Ansatz wechseln und nicht mehr experimentell vor sich hin werkeln, sondern er habe sich diverse Fragen überlegt, entwickele dazu passende Handlungsanweisungen, an sich selbst gerichtet, und werde diese nach seinem Urlaub im Süden dann im Atelier umsetzen.

Buchalov |

to grow | Keimlinge | Skizzen | weitere Versuche

Buchalov |

to grow | more experimentel stuff | searching for a headline |

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to grow | searching the way | the crown results |

Buchalov |

to grow | what does it mean? | more experimentel scetches |

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1 | Keimling | Sprossung | Wachstum | Rhizom | Verlängerung durch Wachstum | a new topic? | first steps

Keimling

Da ist wohl ein neues Thema am Horizont aufgetaucht: „Keimling | Sprossung | Wachstum | Rhizom | Verlängerung durch Wachstum“. Im Atelier lagen zwei kleine unbearbeitete Linolschnittplatten herum. Daraus ist in Kombination mit Restepapieren oder Papieren, die ihm seine Kunstfreundin Antje überlassen hat, u.a. das hier geworden:

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der Keimling | Holzschnitt | a new one | the rhizom is not sleeping |

Jürgen saß im Atelier, schaute zum Fenster hinaus, blätterte in Zeitschriften, staubsaugte, wartete auf die Sonne, räumte auf. Und dann war da die Idee vom Keimling. Davon, dass immer irgendwas wächst und sproßt. The rhizom is not sleeping!

Keimling1: die Skizze

Keimling 1: erste Ergebnisse

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die Bleistiftübung

Juergen sagte mir, dass er nun schon zum zweiten Mal über diese „Bleistiftübung“ gestolpert sei. Einmal sei es vor langer Zeit Gerda Kazakou gewesen, die darauf verwiesen habe und zum zweiten sei ihm jetzt bei der Beschäftigung mit der „Transformation“ das Thema wieder untergekommen.

Mit der Bleistift- Übung sei folgendes gemeint:

„Gut. Schauen Sie sich diesen Bleistift genau an, seine Form, seine Farbe, die Schattenwürfe, die Spitze. Nehmen Sie ihn in die Hand und fühlen sein Gewicht, seine Oberfläche, das Material.
Wechseln Sie den Fokus und fragen: Woher kommt das Holz, wo stand der Baum, wie hat man ihn gefällt, in eine Fabrik transportiert und verarbeitet? Aber vielleicht wenden Sie sich auch dem Graphit oder dem Lack zu.
Dann legen wir den Fokus auf Design und Preis. Gefällt ihnen der Bleistift? Wenn sie bedenken, wie viel Arbeit darin steckt, was müsste Ihr Bleistift dann kosten?
Und weiter: Wieso gibt es überhaupt Bleistifte. Was sind ihre «Ahnen»? Möglicherweise führen ihre Gedanken in eine Steinzeithöhle, wo Jäger mit rußigen Stöcken Jagdszenen an die Wand malen…“ (Quelle: https://www.anthroposophische-gesellschaft.org/fileadmin/Agid/Dateien/Mitteilungen/1610_agid_mitteilungen_s.pdf“)

Jürgen meinte, dass diese Übung gut in seine eigene Art und Weise des Vorgehens passe, wenn er sich einem Thema annähere. Er entwickele Fragen und versuche aus den Fragen heraus konkrete Handlungsmöglichkeiten oder -Aufträge zu benennen, die vielleicht Klärungen herbeiführen könnten. Die Fragen kreisen den Themengegenstand ein. Das tut die Bleistiftübung ebenfalls. Jürgen nennt seine Methode das rhizomartige Vorgehen, und sie ist ein wichtiger Teil seiner künstlerischen Philosophie.

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künftig/bald/nach vorne: die Transformation am „heiligen Sonntag“

die Wand/Transformation, Stand 01-11-20

Wir waren heute auch im Atelier, Jürgen und ich, am “heiligen Sonntag” – nur kurz zwar, aber immerhin. Jürgen fiel dabei ein, dass die Bibel voller Geschichten ist, in denen “umgewandelt” wird. Zum Beispiel das, was jeder kennt: Jesus soll Wasser in Wein umgewandelt haben. Oder, dass er von den Toten auferstanden sein soll. Oder das seine Worte als geistige Nahrung begriffen werden. Oder das sich die Realität durch den Glauben transformiert. Und und und.

Und ihm fiel ein, was für riesige Anstrengungen seine Oma, die sehr religiös war, unternommen hat, um ihn in seiner Jugendzeit in einen guten Christen umzuwandeln. Oder das sein Cousin als Prediger einer Freikirche mit der ähnlichen Absichten unterwegs ist.

Und wer unter dem Stichwort „Transformation und Bibel“ im Internet sucht, wird mit Bibelzitaten erschlagen. Transformation und Christentum haben wohl einiges mit einander zu tun. Es gibt da immer die Nähe zur Metamorphose und dem Bereich der inneren Umwandlung.

Und ihm fiel Schlingensief mit seiner “Kirche der Angst” ein. Dieses Projekt wäre sicher im Rahmen seiner Untersuchungen zur Transformation eine genauere Betrachtung wert, denn die Präsentation in Venedig hat er ja schon gesehen. Mal schauen.

So, damit wird das“ Wort zum Sonntag“ nun beendet und ich zeige Euch nun zwei Teile, die Jürgen heute auf die Schnelle erstellt hat:

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