die andere Ecke

IMG_1652Rudolf der Bildhauer, Juergen und ich, wir sassen in der Küchenecke in der Ateliergemeinschaft und besprachen den Wegzug von Boris, dem Maler. Der geht nämlich wieder zurück nach Krakau. Schade, wirklich schade! Sein Atelier bei uns behält er allerdings und will sich auch ab und an sehen lassen. Und arbeiten. So ganz ist er also dann doch nicht fort.

Ja, so ist das. Irgendetwas ändert sich immer.

Also habe ich mal schnell die andere Ecke von Rudolfs Atelier fotografiert, bevor die morgen auch verschwunden ist.

Buchalov

vor sich hinbrasseln

„Ach ist das schön, wenn man mal keinen Plan hat und nur so vor sich hin „brasselt““, meinte Juergen heute morgen in „Zelle k5“ und zeigte mir, was so entsteht.

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gehört zusammen

IMG_5023Der Zufall sei ihm letzte Woche schon mal untergekommen, sagte Juergen zu uns, als wir mit „Rudolf dem Bildhauer“ beim Kaffee in „Zelle k5“ den Tag starteten. Was da an der Wand stehe, stehe da wieder mal zufällig und habe bis gestern nichts miteinander zu tun gehabt. Das sei jetzt vorbei. Irgendwie gehöre das zusammen. Nur wie? Aber das werde er auch noch herausfinden.

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über Fehler

IMG_5981Juergen stand mit „Rudolf, dem Bildhauer“ im „rosa Zimmer“, gegenüber „Zelle k5“. Sie sahen sich die Ergebnisse von Juergens letzten Drucken an und philosophierten über Sinn und Unsinn von Fehlern.

Juergen erzählte, dass er, wenn Fehler im geplanten Druckprozess aufträten oder aus welchen Gründen auch immer Abweichungen von Druck zu Druck vorlägen, dass er sich angewöhnt habe, das als etwas Positives wahrzunehmen. Das öffne die Sache. Manchmal verfolge er so etwas auch weiter und merke, dass das Ergebnis besser sei als das, was er sich vorgenommen habe. Er sei mit der Zeit auch sensibler geworden für diese Abweichungen, die dann aber zum Zentrum würden. Das mache ihm Spaß. Und er zeigte einen Computerausdruck, der im Drucker hängengeblieben war.

Rudolf sagte, dass er sich das nicht leisten könne. Er wolle die Perfektion und wenn das bildnerische Ergebnis nicht so sei wie er es geplant und entworfen habe, dann sei er unzufrieden, mehr als unzufrieden. Das sei schließlich sein Markenzeichen, diese perfekten, makellosen Oberflächen, die hundertprozentige technische Qualität seiner Skulpturen. Deshalb könne er auch mit den „hingeschmissenen“ bildhauerischen Ergebnissen nichts anfangen. „Baumarktbildhauerei“ nannte er das. Er nannte keine Namen. Aber wir wussten, wen und was er meinte.

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For my english readers:

Juergen stood in the „rosa Zimmer“, with „Rudolf, dem Bildhauer“. They looked at the results of Juergens last prints and philosophized about sense and nonsense of errors.

Juergen said, that if there are errors in the planed process or if there are any deviations from print to print, that he was in the habit of doing it as something positive.

gutes Werkzeug

Rudolf der Bildhauer ist so einer, der, wenn er seine Skulpturen anfertigt, dies mit hohem qualitativen Anspruch erledigt. Die Flächen, die Formen, die Planung, die Entwürfe, das Material, die Lacke, die Klebstellen: alles mehr als hundertprozentig. Juergen dagegen neigt auch schon einmal zum Einsatz von armen Materialien und „hingehuschten“ Ergebnissen. Er nennt das „spontanes Spielen“

Und Rudolf der Bildhauer sagte zu Juergen in diesem Zusammenhang, dass die Qualität der Ergebnisse auch ganz entscheidend von der Qualität der eingesetzten Werkzeuge abhängt. Und er besitzt wirklich gutes Werkzeug.

Die Kamera gehört dazu, frisch gekauft, seit ein paar Tagen, und sie wird momentan fleißig „eingearbeitet“.

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in Besitz nehmen

Rudolf der Bildhauer hat sein neues Atelier in der „Ateliergemeinschaft Ostwall“, zu der auch Juergen gehört, schon teilweise bezogen. Er nimmt momentan von seinen neuen Räumen, der „Bibliothek“ und dem „Herrenzimmer“, aktiv Besitz, indem er ein kleines Fotoprojekt gestartet hat, sich eine neue Kamera kaufte, mit Licht experimentiert, seine Skulpturen dort ablichtet und Fragen nach der Qualität seiner Arbeiten oder der Sinnhaftigkeit seines Tuns überhaupt stellt.

Juergen meinte, dass man neuen Räumen seinen persönlichen Atem einhauchen kann, indem man sie mit einem Thema belegt und dieses darin abarbeitet. Man nimmt sie dann in Besitz. Das hat Rudolf der Bildhauer wohl getan.

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