lass uns mal über das Tauschen nachdenken …

IMG_5231Juergen sagte zu mir: „Lass uns mal über das Tauschen nachdenken, ja?“ „Wie meinst Du das?“, fragte ich. Er erklärte mir, dass in seinem Kopf die Idee umhergeistere, dass er seine Kunstwerke nicht mehr verkaufe, sondern gegen andere Dinge tausche. Der Kunstmarkt sei dabei aussen vor. Das gefalle ihm besonders. Diese ewige Buhlere um Ausstellungen und Gallerien und Verkäufe und Kontakte und Räume und Termine und Akzeptanz und und und sei er einfach leid. Die Energien, die dafür aufzuwenden seien, könne man ja wohl besser an anderer Stelle einsetzten.

Und mit Tauschen sei all das gemeint, was der Interessent für das Werk so einbringen könne – auch ohne Geld zu verwenden. Was das denn sein könne, fragte ich. Man könne alles einbringen meinte Juergen: Texte schreiben, Bücher Korrektur lesen, Massagen durchführen, jemanden von A nach B fahren, den Einkauf erledigen, die Fenster putzen, eine Bilderserie fotografieren, ein Essen kochen, ein Porträt zeichnen, Geld spenden, ein Glückslos kaufen, und und und. Alles das, was Menschen können, das, was sie mit Leidenschaft und Geschick tun, alles das kann als Gegenleistung im Tausch eingebracht werden, sinnierte er. Der Tauschwert müsse natürlich immer individuell ausgehandelt werden. Aber die sei ja auch eine Form der Kommunikation. Und nicht mal die Schlechteste.

Was ich davon halte, fragte er. Ich weiss es nicht. Ich war perplex. Ich habe mir Bedenkzeit genommen.

Buchalov