quer oder hoch

what do you see der film 01Es sei ihm nie aufgefallen. Aber als der Katalog zur Ausstellung „tun die nix“ mit Bilder bestückt worden sei, habe er bemerkt, dass seine Bilder in der Regel ein Querformat hätten, während Jörg Möller bevorzugt im Hochformat arbeite. Er wisse gar nicht, ob das was bedeute, meinte Juergen gestern zu mir.

Buchalov

„zweifertig“, der vierte Block

IMG_1934 IMG_1935Die Beiden, Jörg und Juergen, hatte es sich im „Raum 5“ ihrer Ausstellung in Geldern so richtig gemütlich gemacht – zwischen all den Besuchern: Kaffee und Kuchen, Tusche und Pinsel, Papiere und Stifte. Sie schauten auf als ich in den Raum kam und Juergen bemerkte unaufgefordert in meine Richtung, dass sie den Block vier im Projekt „zweifertig“ gerade eröffnet hätten. Offensichtlich zeichnete jeder so vor sich hin und übergab das Unfertige an sein gegenüber.

Ich habe aus der Hüfte zwei Bilder von den ausgebreiteten und noch unfertigen Blättern geschossen.

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der Tag danach ist der Tag danach

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Die gesamte letzte Woche über habe ich Juergen in seinem Atelier, der Zelle k5, nicht angetroffen. Er bereitete mit Jörg Möller die gemeinsame Ausstellung „tun die nix“ vor.

„Und?“, fragte ich ihn heute morgen
„Der Tag danach ist der Tag danach“, meinte er.

Er sei sehr zufrieden: eine gute Hängung, genügend Besucher, ein wirklich gutes Zusammenspiel mit Jörg, gute Gespräche und verkauft habe man auch etwas.

Gefreut habe er sich sehr, die bekannten Gesichter mal wieder zu sehen und neue kennengelernt zu haben.

Er sei heute morgen noch einmal seinen Verteiler durchgegangen und habe geschaut, wer von seiner Seite so alles gekommen sei. Auch sei er noch einmal die Bilder im Geiste auf den Grad ihrer Verkaufbarkeit durchgegangen. Der Grund sei einfach, und er habe das schon einmal in seinem Projekt „Kunst kostet“ thematisiert. Das Kreative sei nicht zum Nulltarif zu bekommen, auch wenn dies manche erwarten würden. Und da müsse man halt auch mal schauen, was reinkommen könnte. Dies habe rein gar nichts mit der Qualität von Kunst zu tun oder der Annahme, das Kunst, die sich gut verkaufe, erfolgreiche Kunst sei.

Wichtiger aber sei ihm so manches Gespräch gewesen. Zum Beispiel das im dritten Raum über das Maschinelle in und mit unserem menschlichen Körper. Oder das über Herakles, die ewigen Themen der griechischen Mythologie und die Haut und die Bedeutung für uns heute. Oder das Gespräch nach seiner spontane Weigerung, ein Bild zu erklären.
Und da, wo Jörg und er beide leichte Bedenken erwartet hätten, bei der Art der Hängung, diesem Leichten, diesem „work in progress Charakter“, seien die aber nicht geäußert worden. Genau dass Gegenteil sei eingetreten.

Nur der Katalog, den er persönlich sehr gelungen finde, habe kaum Abnehmer gefunden. Aber die Ausstellung gehe ja noch bis Ende des Monats.

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