Jürgen druckt fast immer nach dem Prinzip der verlorenen Platte. Und wenn dann der Druckvorgang beendet ist, noch etwas Farbe über geblieben ist, geht er zügig zu seinem Stapel von Resetpapieren, wählt einige Papiere fast schon zufällig aus und druckt die restliche Farbe mit der letzten Platte auf dieses Papiere. So auch in diesem Fall als es um das Thema „Zukunft“ ging.
Das Stadtmuseum in Hall in Tirol hat eine Ausschreibung zum Thema „Demokratie unter Druck“ getätigt. Jürgen denkt, dass in diesem Falle Druck eine Gegenkraft erzeugen sollte. „Druck und Gegendruck“: wenn die Demokratie gefährdet ist, bedarf es einer besonderen Form von Gegendruck.
Susanne Haunund Jürgen schicken sich in unregelmässigen Abständen schon seit Jahren Satzfetzen zu, die der andere literarisch und visuell ergänzen darf. Sie haben daran so ihre Freude. Auf Instagram kann man die Ergebnisse sehen: https://www.instagram.com/projektohnenamen/.
Susanne schickte Jürgen folgenden Halbsatz: #103 „Transformation ist eine Art von …“
2020 wurde das Thema Transformation in Buchalovs Blog im Projekt ”künftig bald nach vorne” bearbeitet. Hier der Link: https://juergenkuester.net/?s=Transformation&submit=Suchen. Von daher war klar, dass Jürgen daran abknüpfen wollte. Ich habe mit Juergen noch einmal alles angeschaut und u.a. diese Notiz hier vom 3-11-2020 in seinem Blog gefunden:
„Transformation ist Kunst. Transformation ist Energie. Transformation ist Bewusstsein. Transformation ist Umwandlung. Transformation ist Variation. Transformation ist der Prozess. Transformation ist Sprossung und Wucherung. Transformation geht nach vorne. Transformation ist Zukunft. Transformation ist allgegenwärtig.„
Transformator1Transformator2Transformator3
Von daher konzentrierte Jürgen sich auf drei Transformatoren, die er darstellte. Und das Transformation und Energie inhaltlich so eng beieinander liegen – na ja, klar!
Und der gesamte Satz klingt nun so: S: „Transformation ist eine Art von …“ J: „… Umwandlung, die einen Transformator benötigt. Oder besser gleich drei.“
Folgenden halben Satz schickt er nun an Susanne: „Sind das finstere Zeiten in denen wir leben …?“
Wir erfahren in unserer Kindheit nicht nur in Bezug auf Werte und Einstellung eine Prägung, sondern auch, was die Nähe zu bestimmten Materialien anbelangt. Das trifft bei mir auf Papier und Holz zu.
Wenn es unfertig wirkt, ist es fertig. Wenn es unfertig wirkt, ist es lebendig. Wenn es lebendig wirkt, dann wirkt es. Restepapiere sind unfertig.
Ein Kunstwerk ohne Gehalt besitzt keine Tiefe und wird nicht beachtet.
Der Zufall ist ein fester Begleiter im Arbeitsprozess.
Wir bewegen uns in einem Meer von Kunstwerken. Es bedarf also besondere Anstrengungen um daraus hervorzustechen. Ein Aspekt: wie tickt der Betrachter?
Ich arbeite thematisch. Meine Themen sind wirklich meine Themen
Die Muse küsst mich nicht. mich treibt die Disziplin.
Wovon erzähle ich in dieser Ausstellung: vom Krebs, von der Hoffnung, von OrtsMarken, vom Zwickel und von der Energie