einkreisen

IMG_0801„Rudolf der Bildhauer“ ist zurück, aus dem Urlaub, und er fragte natürlich am Kaffeetisch, wie es Juergen gehe. Sie waren sehr schnell ins Gespräch vertieft und schienen meine Anwesenheit vergessen zu haben.

Sie knüpften nahtlos an ihrem Thema von vor drei Wochen an: Engel – Wesen – Sein – Seele. Es war so, als wenn sie gedanklich das Ganze einkreisten, die Radien immer kleiner wurden, den Punkt im Zentrum ungefähr erreichten und dann lösten sie die Runde auf und gingen jeder in seinen Atelierraum um zu arbeiten.

Juergen sagte, dass es schön sei, dass Rudolf wieder da sei.

Buchalov

For my english readers:

„Rudolf der Bildhauer“ is back, back from holidays and he asked, while they were sitting around the coffe-table, what were going on with Juergen. Quickly they were deep in a new conversation and had forgotten my presence – so it seemed.

They connected seamlessly to their subject from three weeks ago: Engel – Wesen – Sein – Seele. It was, as if they mentally circled the whole thing, the radii became smaller and smaller, they nearly reached the point at the center and then they broke the round and everyone went into his studio space for work.

Juergen said, that it was nice, that Rudolf was back.

mal wieder husch-husch

IMG_0799Heute ist mal wieder „husch husch“. Der Grund: ein voller Terminkalender, keine Besuche bei Juergen, keine Gespräche mit ihm oder den Leuten in der Ateliergemeinschaft über alle die wichtigen Dinge im Leben.

Buchalov

For my english readers:

Today is „husch – husch“. And the reason for this situation: a day full of dates, no visiting in Juergens studio, no talking about all the important things in life with him and the people in his art-community.

zentrale Knoten

Es gibt Tage und Momente, da bündeln sich die Ereignisse. Da werden Handlungen und Dinge, die sich vorher über einen längeren Zeitraum angebahnt haben,  zu zentralen Knoten und entscheiden sich oder werden zu fertigen Ergebnissen.

„Solch eine Phase habe ich jetzt Ende November“, sagte Juergen heute zu mir. Er war alleine im Atelier. Ich hatte ihn mit Elisabeth, unserer gemeinsamen Freundin, besucht. Er sagte das, weil er seine „InEcken“, die digitalen Zeichnungen,  immer noch im Entstehen sind, diese aber den Umfang von 100 Exemplaren erreicht haben. Und weil er mit seinem Atelier umzieht, in die „Zelle k5“ und das „rosa Zimmer“. Ein Türschild hat er heute angebracht. Auch seine Drucke, die großen, zu den „InEcken“, finden ihr Ende. Noch zwei Arbeitsschritte, dann ist er damit fertig und wird sie uns sicherlich vorstellen. An der Serie wird er aber zukünftig weiterarbeiten. Juergen hat also reichlich zu tun.

Eine kleine Auswahl, eine beliebige, der „InEcken“ hat er jetzt auf einer seiner Seiten „Zelle k5“ eingestellt.

Buchalov

For my english readers:

There are days and times, when events are bundled. Acts and things, which have previously been initiated over a longer period, are now coming to the central node and were chosen or come to a finishing result.

„Such a phase is now going on for me in late November,“ Juergen said to me today. He was alone in the studio. I had visited him with Elizabeth, our mutual friend. He said this, because he is still working with his „InEcken“ and they have reached the amount of 100 copies. And he is changing his studio, and works in the room „Zelle k5“ and „rosa Zimmer“.

husch husch selbst

Juergen meint, dass wenn nichts geht, geht der Versuch eines Selbstporträts immer. Und dann sei heute auch mal wieder ein „husch – husch – Tag“. Also kombinieren wir das mal: „husch – husch – selbst“.

Buchalov

For ma english readers:

If nothing is going on, Juergen says, a self-portrait is always possible. And today is once again a „hush – hush – day“. So we combine this : „hush – hush – self“.

brennen

Juergen hatte mir den Tip gegeben, als ich mit diesem Blog in 2011 startete, die Bilder  wegen der Schnelle und Verfügbarkeit mit dem iPhone zu schießen. Was ich auch immer getan habe. Die Ergebnisse, sie wurden nur leicht mit Photo-Apps korrigiert, haben mich für diesen Zweck stets zufrieden gestellt.

Doch jetzt hat mir Juergen ein Buch geschenkt: S.C.Roberts, iPhoneography, Verlag mitp, 2011. Und nach seiner Lektüre steht fest, dass ich mich da stärker „reinknien“ werde. Neben dem Zeichnen lagen meine kreativen Anfänge, das weiß Juergen, in der Analogfotografie. Meine alte „Mamiya – Sekor“ besitze ich noch immer und werde sie nie hergeben. Ich merke, dass da wieder etwas brennt.

Juergen sagt immer, dass das Fotografieren mehr ist als reines Abbilden – wenn man keine Schnappschüsse macht oder dokumentiert. Und da ich jetzt auf dem iPhone die gesamte Dunkelkammer mit mir rumtrage, will ich dies alles stärker ausloten. Eine fotografische Marginalie soll mehr Bedeutung erhalten.

Juergen hat gegrinst.

Buchalov

For my english readers:

Juergen had given me the tip, when I started this blog in 2011, to shoot the pictures with the iPhone, because of  speed and availability. What I always did. The results, they were only slightly corrected with photo apps, made me always satisfied for this purpose .

But now Juergen gave me a book: S.C.Roberts, iPhoneography, Verlag mitp, 2011. And it is clear after reading, that I will go deeper. Beside the drawings at my creative beginnings, that knows Juergen, the analogue photography was very importend for me. My old „Mamiya – Sekor“ I will never give up. I recognize, that there is something burning again.

Hockney 2

Juergen saß im Atelier an seinem Zeichentisch – er zieht momentan in kleinen Schritten in die neuen Räume um, aber davon später mal mehr – und hatte vor sich den dicken „Hockneywälzer“ liegen: „David Hockney, a bigger picture, Verlag Hirmer“.

Er sei zwiegestalten, sagte Juergen. Auf der einen Seite finde er es toll, dass er mit seinem Ansatz das iPad zu nutzen nicht alleine sei, auf der anderen Seite habe das wieder so den Touch als wenn man einem großen Künstler, nämlich Hockney, nachäffe. Dabei verwende er, Juergen, das iPad aus eigenem Antrieb jetzt schon seit gut zwei Jahren. Da habe er von Hockneys Liebe zum Pad noch nichts gewusst. Juergen ist nämlich sein eigener Ansatz sehr wichtig. Es gäbe aber auch eine ganze Szene, die sich mit dem Zeichnen auf dem iPad beschäftige. Als Beispiel nannte er mir die folgende Seiten: Sketchbook, Simki68, fingerpainted

Er sei mir auch noch einmal sehr dankbar dafür, dass ich seine Erfahrungen mit dem digitalen Zeichnen im Blog veröffentlicht habe.

In der Ausstellung in Köln seien die ausgedruckten iPad – Bilder ja die größten gewesen. Das Problem der Pixeliegkeit bei Vergrößerung der Zeichnungen habe Hockney mit Hilfe einer Software gelöst, nur welche, sei ihm, Juergen,  immer noch nicht bekannt. Aber das wäre wichtig. Vielleicht kann ja jemand aus der Bloggemeinde mit seinem Wissen  helfen.

Dass er die Drucke dann auf Dibondplatten aufgezogen habe, sei technisch eine wirklich gute Lösung. Für ihn, Juergen, sei das aber zu teuer. Da müssten dann Trägerplatten aus anderem Material her. Er denke an Holz, weil er Holz liebe. Oder ähnlichem Material.

Hockney arbeite auf dem iPad auch anders als er, meinte Juergen. Hockney gehe als Maler natürlich malerisch an die Sache heran: Hintergründe erstellen und Schicht für Schicht durch Punkte, Linien und Schraffuren das Bild aufbauen, wenig radieren.

Er, Juergen, gehe so vor, dass er von der Kontur her komme, zeichnerisch das Blatt fülle und durch die farbige Fläche den Figuren das Volumen gebe. Und ganz wichtig: er arbeite mit Layern, d.h. mit verschiedenen Ebenen, die sich übereinander legen lassen, in ihrer Transparenz verändern lassen und baue so Schicht für Schicht das Bild auf. Mit den Layern lasse sich auch gut experimentieren und verschiedene farbliche sowie kompositorische Varianten ausprobieren. Und er radiere viel, auf den Layern, weil durch die Radierlöcher die anderen Schichten zum Vorschein kämen und das nicht immer kalkulierbar sei und daher dem ganzen Bild viel Lebendigkeit gebe. Juergen meinte, er sei ja auch kein Maler, sondern eher ein Zeichner.

Die Schnelligkeit des Vorgehens im Vergleich zur Aquerellierung als Versuch der Skizzierung wisse er genau wie Hockney schon sehr zu schätzen. Das möchte er nicht mehr missen. Und vom Zeichnen mit dem Finger sei er auch weg. Er benutze schon lange einen Stift. Er habe dann ein besseres Gefühl.

Buchalov

For my english readers:

Juergen was sitting in the studio at his drawing board and was reading a big book of Hockney: „David Hockney, a bigger picture, Hirmer Verlag.“

He was divided, said Juergen. On the one hand it’s great, that he can use the iPad with his own approach and he is not alone in doing this On the other hand it looks like imitation of the  great artist Hockney. He, Juergen, uses the iPad  now for over two years by its own initiative. At this time he hadn’t any knowledge about Hockney and his love to the iPad. His own approach is very important for Juergen. However, there is also quite a scene using the Pad for there drawings.

Hockney 1

Juergen legte los, sobald wir auf der Autobahn waren. Ich fuhr, er saß daneben und als wir Köln verließen, meinte er, dass es ja über die Hockney-Ausstellung einiges zu sagen gäbe. Wir hatten nämlich im Museum Ludwig dessen Landschaftsbilder in der Ausstellung „a bigger picture“ angeschaut.

Juergen redet gar nicht von den IPad – Bildern, sondern davon, dass er von einer Farbigkeit umgeben gewesen sei, die ihn an die naive Malerei erinnert habe, die er aus dem jährlichen Apothekenkalender kenne. Man sei regelrecht eingetaucht in Farbe und Landschaft und Größe und Raum.  Aber dennoch sei das hier ganz anders als Naive Malerei gewesen, weil man die Entstehung der Bilder über die ganzen Jahre anhand der Skizzenbücher und der vielen Versuche genau hätte verfolgen können.  Und weil das emotional war. Das sei ja eigentlich ein konzeptioneller Ansatz gewesen, den Hockney da verfolgt habe. So was gefällt Juergen nämlich, konzeptionelle Ansätze in der Kunst. Und die Riesenformate hätten auch ihren Teil zu dieser Besonderheit dazu gegeben.

Und die Landschaft als Motiv hatte ihn mehr als überzeugt. Ihn würde es nicht wundern, wenn das jetzt verstärkt als Thema in der Malerei von heute Einzug halten würde. Das sei auch deshalb so fesselnd gewesen, weil die besonderen Punkte oder Orte in der Landschaft in der Sicht der vier Jahreszeiten, aber auch mit so unterschiedlichen Techniken in großer Vielfalt dargestellt wurden. Auch die Filme hätten da, verstärkt durch ihr Slowmotion, große Eigenständigkeit bewiesen. Das wäre schon sehr beeindruckend gewesen. Und man habe gespürt, dass da einer zurückgekommen sei, zurück zu seinen Wurzeln. Zeichnerisch und geografisch.

Natürlich habe das alles auch was stark Dekoratives gehabt. Sogar der Anstrich der Museeumswände wäre in dem dunklen Rot so gewählt worden, dass die Strahlkraft der Bilder gesteigert worden wäre, um den schmückenden Charakter der Bilder noch zu steigern. Aber das Dekorative sei ja in die Kunst zurückgekehrt und Hockney leiste da jetzt auch seinen Teil. Was solle man auch gegen Dekoration sagen?

Und von da kam Juergen dann auf die Tradition, in der sich Hockney bewege – wie stark das Zeichnerische deutlich geworden sei – wie unverkrampft er an die Motive rangehe – wie er sich beim Malprozess über die Schulter schauen lasse. Und und und. Er werde wohl nicht umhinkommen, sich den Katalog zu kaufen.

Buchalov

For my english readers:

We had seen the pictures of David Hockney in his show „a bigger future“, in the museum Ludwig in Cologne.

Juergen did not talk about the iPad – pictures, but about the fact, that he was surrounded by a colorness, which reminded him on naïve paintings, that he knew from the annual calendar of pharmacies. But this here was  more different, because the origin of the images over the years, based on Hockneys sketch books, and the many attempts to design, that could pursue. And the large formats had also given their share of this peculiarity too.

Feiertags- husch- husch

Hier in NRW ist Feiertag. Allerheiligen. Nachdem ich diesen Tag heute im Atelier mit Juergen zugebracht habe, aufräumen, den Umzug vorbereiten, muss ein Skizze als Teil des Blogeintrags genügen: „Feiertags- husch- husch“.

Buchalov

For my english readers:

Today is a legal holiday. After working in the studio, with Juergen – we cleaned it and we were planing the moving in other rooms – after this, a sketch as part of the blog entry is enough. It’s called „Feiertags- husch- husch“.

Husch -Engel

Husch war er da, der Engel, der Verkünder oder der Beschützer oder der Bote: flüchtig, mit hochrotem Kopf in meinem Kopf. Also habe ich schnell das Bild aus dem Kopf – so ungefähr – gezeichnet, die Ecke nicht vergessen und fertig!

Husch husch eben!

Buchalov

heute husch

Es blieb heute wirklich keine Zeit. Da gab es so vieles, was zu tun war. Also kommt ein weiteres „husch husch Bild“ zum Einsatz. Das soll, das muss genügen!

Buchalov