Des Löwen’s Überlegungen: „Buchalov schreibt etwas von hineingehen … der Löwe braucht Auslauf … er will raus … also hinausgehen ist sein Motto … des Löwen Studio ist die Natur, ist Draußen … die Sonne scheint am Morgen … hier ein Motiv … ach nee doch nicht … klick … klick … oh Schneeglöcklein … die Sonne steht richtig … das wird es … Schneeglöcklein sind Frühlingsboten … der Frühling ist bunt … die Vögel trällern Frühlingslieder … Frühling liegt in der Luft … so ergibt sich das Motto von selber …
Das Bildmotto lautet daher: “Der Löwe und der Frühling“.
Kamera: Sony NEX 5 Objektiv:Heidosmat f2.8 85mm MC adaptiert mit einem 3D-Druck M42-Selbstbauadapter mit Schlitzblende
Es gibt drei weitere Netze, geschnitten aus gefaltetem Papier.
Je mehr Netze Juergen schneidet, um so mehr wächst logischerweise der Fundus an Netzen. Klingt banal. Ist aber wichtig. Denn was existiert wird verglichen und geordnet. Und liefert Erkenntnisse. So Jürgen.
1. Die Art der Überlappungen als Falttechnik hat Auswirkungen auf die Fläche. Die Größe der Löcher ebenfalls. 2. Die Bearbeitung von Restepapier als Material lebt vom Zufall. 3. Die Ergebnisse sind sehr instabil, wenig fest. Das hat Konsequenzen für die Präsentation der Ergebnisse. 4. Verschiedene Netze lassen sich gut mit Hilfe von flächigem Restepapier verbinden. 5. Netze sind im kreativen Prozess strukturell. Sie sind Basics. 6. Die Schnittstelle zwischen Netzen und dem Thema „wachsen“ ist für Jürgen das Rhizom.
Es gibt da in den Skizzenbüchern von Jürgen so einiges zu Netzen. Das müsse er mal raussuchen, sagte er.
Das Zwickelbüro ist gestartet. Allerdings waren Jürgen und ich heute noch alleine im Atelier „Zellek5“. Es ging ums Aufräumen bzw. Platz schaffen, es ging um die Schaffung gedanklicher Klarheit, um eine Ahnung von einem Plan, was Jürgen in den nächsten Tagen machen könnte. Es herrscht noch Leere. Aber das werde sich ändern. Meinte er.
Wenn einem nichts einfällt, dann müsse man eine Methode wählen, die weiter helfe. So Jürgen. Hat man keine Idee, dann hilft ja vielleicht ein solches Vorgehen.
Da wäre die Rhizom – Methode: altes Material anschauen, sammeln und sortieren, Sprossungen erahnen, erkennen, und zeichnerisch loslegen.
Oder die Methode Zufall: Zwickelformen werden ausgeschnitten, hochgeworfen und das entstandene Muster wird fotografiert, und es werden Verbindungen hergestellt, welche auch immer. Und das Ganze wird weiter verarbeitet.
Und da wäre noch die „Methode künstliche Intelligenz“, eingesetzt mit ChatGPT. Hier der KI-Vorschlag, nach mehreren Frageversuchen:
„… Idee für eine Zwickelplastik aus Papier und Pappe, …
Zunächst könnte man aus Pappe einen dünnen, dreieckigen Zwickel schneiden und diesen mit weißem Papier oder Karton bekleben. Der Zwickel könnte dann mit Schnitten und Falten so gestaltet werden, dass er eine dynamische und skulpturale Form erhält, die an die Ästhetik der Modefotografie erinnert.
Als nächstes könnte man zwei lose Papierteile gestalten, die jeweils eine Hälfte eines modischen Accessoires oder Kleidungsstücks repräsentieren, das in der Zwickelplastik dargestellt werden soll. Diese Teile könnten ebenfalls aus weißem Papier oder Karton gestaltet werden und sollten so gestaltet sein, dass sie perfekt in den Zwickel passen, wenn sie aneinandergefügt werden.
Schließlich könnten die beiden Teile in den Zwickel eingesetzt werden, so dass sie sich nahtlos aneinanderfügen und eine skulpturale Darstellung des modischen Accessoires oder Kleidungsstücks ergeben. Dabei sollten die beiden Teile so positioniert sein, dass sie den Zwickel in zwei Hälften teilen und gleichzeitig harmonisch ineinander übergehen.
Diese Zwickelplastik aus Papier und Pappe wäre eine abstrakte und dennoch faszinierende Darstellung eines modischen Accessoires oder Kleidungsstücks, die durch ihre skulpturale Form und ihre Anlehnung an die Modefotografie beeindruckt.“
Susanne und Jürgen schicken sich seit Jahren halbe oder fragmentierte Sätze zu, die der andere vervollständigen soll, visuell und literarisch. Das Projekt kann man hier verfolgen: >>>> und hier >>> [ Susanne Haun].
Nach langer Zeit kam nun obiger Halbsatz von Susanne, der zentral die Worte „Zwischenraum“ und „Anfang“ enthielt. Spontan ging da gar nichts. Jürgen, so sagte er mir, sei in keiner Weise inspiriert gewesen. Pause also.
Nach der Pause hat er einen Zwischenraum gedruckt, sich erinnert, dass es einen wirklichen Anfang nicht geben kann, denn es gibt nur einen Anfang, den Uranfang, und der Rest war spontanes gestalten. Eine humorvolle Antwort konnte es deshalb diesmal nicht geben. Alles ist momentan sehr ernst.
#83 S: „Ein Anfang im Zwischenraum …“
J: „… kann nie ein Anfang sein, denn all things are going on and on.“
#83, Version 2
Für Susanne hat Jürgen folgenden Halbsatz: #84: „Nach vorne, nach vorne ….“
aus der skizzenhaften Visualisierung eines Vortrages durch Antje wird nun ein Linolschnitt: die Skizzen, die Antje kritzelte, hat Jürgen gesehen – die Worte zum pflanzlichen Wachstum hat er gehört – Verständnisfragen hat er gestellt – aber wirklich begriffen und verstanden hat er nur wenig. Geblieben sind Skizzen, die nun zu einem Linolschnitt wurden.