Das Zwickelbüro startet diesmal Anfang November, vom 1. -5. Nov. 2023. Jürgen macht sich immer schon Wochen vorher so seine Gedanken, denn unvorbereitet geht er nie in dieses Projekt. Das Zwickelbüro hat schon Tradition, hier der Link >>>>, und dient der Untersuchung des Zwickels und dem collaborativen Austausch. Näheres später!
Julia, warum du hast du diesen Pflock gebaut?Selbstporträt, aus LangeweileWasserspiele, wo auch immerich benötige diesen Ortdie Zeiten Vergangenheit, Gegenwart und übermorgenworking in the south country
„short notes used as an instruction to create“: das ist Jürgens neuestes Kunstprojekt.
Jeden Tag hat er eine kleine Notiz aus seinem Zettelkasten genommen und sie als kreative Aufforderung begriffen, ein Kunstwerk mit einfachen Mitteln zu erstellen. Zeitraum: 1.9.- 20.10.2023.
auf Instagram: @juergenkuester_buchalov, #shortnotesbuchalov
Lerne etwas Neues und zeige ein Ergebnisim Sand, da geistert esein Freiwilliger aus Dezernat 12eine unsolide Anweisung wird gegebensei vorsichtig im Blätterwaldzeige die Alternative zur Gegenwart
Aha, dachte Jürgen: literarisch soll es werden. Das war sein erster Gedanke als er den von Susanne zugeschickten Halbsatz las: „Sätze müssen gelesen und gezeigt werden …“ Susanne und er schicken sich immer gegenseitig halbe Sätze zu, die der Andere vervollständigen und illustrieren soll. Das machen sie schon seit 2016. Auf Instagram kann man das hier sehen: >>> projektohnenamen.
Aber was nun? Man ist ja ein Gewohnheitstier, also ist Jürgen ins Atelier gegangen, hat sich etwas Farbe genommen, den Berg der Restepapiere durchsucht, nach richtig starkem farbigen Stoff gesucht und danach eine Drehung um sich selbst gemacht, die kleine Kiste mit den Druckbuchstaben gesehen und zugegriffen. Denken fand immer noch nicht statt. Es waren eher Automatismen, die ihn trieben. Einen Tag später hat er sich das Ergebnis noch einmal angeschaut, war zufrieden, und hat eine Tasse Kaffee getrunken. Dabei blätterte er in einer Kunstzeitung, sah Bilder über den Regenwald und der Rest war das, was es immer ist: spielen. Dann setzte das Denken ein.
Und so klingt nun der gesamte Satz, Variante 1, #85: „Sätze müssen gelesen und gezeigt werden …sonst fühlen sie sich vernachlässigt und landen im wilden Wald“.
Und die Variante 2: „Sätze müssen gelesen und gezeigt werden … sonst lösen sie sich auf und dekorieren die Büsche.“
Und an Susanne schickt Jürgen nun folgenden halben Satz #86: “ Seit Jahren verfolgen mich Bob Dylans Sternschnuppen …“
#1 OrtsMarke#2 da und da und dort#3 Laß und das Dach decken#4 wer kommt denn da vorbei?#5 wenn etwas nass wird, wird es nass#6 wenn der Zwickel die Form wechselt
Buchalov und der Löwe realisieren ein gemeinsames Fotoprojekt mit dem gleichen Fotoequipment: man führt das Bild des Vorgängers fort – inhaltlich, formal oder motivisch. Der Löwe reagiert nun auf Buchalovs rote Dinger“.
Der Löwe schreibt zu seinem Foto: „… woah … der Löwe steckt mitten im Tomatenkrativitätsloch … nur waberndes Tomatenmark … Tomaten auf den Augen … laut der Löwenfamilie manchmal auch Tomaten auf den Ohren … echt voll Tomate … von Buchalovs Bild blieb nur die Farbe Rot in der Tomatenbirne … rot wie Tomatenketchup … als der Löwe die selbstgezogenen Tomaten aberntete … da hatte er einen Tomatenblitzgedanken … zur Tomatenmarkherstellung benötigt man doch ein Siebe … also die Siebblende aufgesteckt … und die geernteten Tomaten gesiebblendet … dann war wieder Schicht in der Tomate … der Löwe steckte im Tomatentextkreativitätsloch … bis gerade eben … ein Tomatengedanken und alles ist nun tomatenpaletti …. Happy Tomatensalat euch allen …Das Bildmotto lautet daher: „Der Löwe und das Tomatenproblem““.
Kamera: Sony NEX 5 Objektiv:Heidosmat f2.8 85mm MC adaptiert mit einem 3D-Druck M42-Selbstbauadapter mit Siebblende
Wir waren in Reutlingen. Der Kunstverein dort hat zwei Standorte: das Spendhaus mit dem Schwerpunkt Grieshaber und Druckgrafik und das Gebäude an der Eberhardstrasse mit moderner zeitgenössischer Kunst.
Grieshaber inspirierte mich zum wiederholten male mit seinen Mal- und Bildbriefen, den wie aus der Zeit gefallenen Titeln (Schwarzer Odysseus, Herbst, Rabbi, seinem FeuerVogel, vogelfrei, die dunkle Welt der Tiere, Landstraße von Godot, Floetenspieler, pan und mit seinen “Engeln der Geschichte”). Faszinierend auch die Zusammenstellung seiner zeichnerischen Skizzen und der daraus direkt folgenden Endergebnisse: ein klärender Blick in seine Arbeitsweise. Es gab auch moderne Formen des Holzschnitts zu sehen. Dennoch blieb die alte Frage: worin besteht heute die Zeitgemäßheit, das Moderne des Holzschnittes?
In der Eberhardstrasse gab es Raumsituationen mit konstruktivistischerer Malerei und Objekten eines Sammlerehepaares zu sehen, die ihre Kunst im wohnlichen Ambiente zeigte und eine Etage tiefer bewegte Jürgen noch „Woman to go: https://www.terheijne.net/works/woman-to-go/ und „the future of oil“. Darüber ist noch nicht das letzte Wort gefallen. Ca. 30 fotografische Frauenportraits in Postkartenform haben den Besitzer gewechselt.
Heiß war es heute, um die 36Grad C.
Und gezeichnet hat Jürgen weiter an seiner Zusammenfassung von dieser Tour:
Und auch hier: außer in den Nachrichten hören wir auf der Tour niemanden, der über den Ukrainekrieg, diese Kathatrophe, redet. Komisch! Grieshaber hätte sicherlich klar und deutlich Position bezogen – mit Böll und all den anderen an seiner Seite.
In der Kunsthalle Tübingen gab es Malerei von Daniel Richter zu sehen: All over Malerei / Strukturen von Flächen / Körperfragmente / Hinweise auf malerische Inspirationen aus Zeitschriften / Tuschezeichnungen als Antikriegsbilder / ebenso Collagen /Textfragmente…: reichlich Inspirationen für Jürgens zukünftige Zeichnungen.
Und wir haben am Neckar fotografiert:
Und gezeichnet wurde ebenso:
Und plötzlich war da die Frage: wo ist der Ukrainekrieg geblieben?
Drei Begriffe wurden aus Deutschland nach Spanien mitgebracht. Drei Begriffe fanden sich hier in Montroig/Sp vor Ort. Ihnen allen gilt die kreative Beschäftigung. Sie sind das Projekt, s hier: >>>>