Streifen | playing with stripes | Klebearbeit

Es ist nicht zielgerichtet, es ist nicht auf ein bestimmtes Ergebnis gerichtet, Das Material lag herum. Also könne man es auch irgendwie zerschneiden und verkleben. Das geht ja irgendwie immer. Meinte Juergen.

Buchalov

ihm war nach Scherenschnitten

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Juergen sagte mir, dass er letztens neue Arbeiten von Felix Droese gesehen habe: Scherenschnitte. Felix Droese inspiriert ihn immer wieder – thematisch, durch seine Geisteshaltung und durch seine wilde Ästhetik.

 

Warum ich das schreibe?

Dieser Impuls hatte Konsequenzen für Jürgens letzte Arbeiten: OrtsMarken als Scherenschnitte. Das passt bei Juergen gut zusammen. Deshalb hat er jetzt mal wieder ein paar davon aus Restepapier geschnitten. Mir fiel auf, das er gezielt Papiere mit Motiven wählte und an Möglichkeiten sucht, die geschnittenen Teile in räumliche Körper zu überführen. Das müsse auch so sein, meinte er. Letzteres sei aber noch im Werden.

 

Und dann kommt mir noch der Gedanke, Euch um etwas zu bitten: Schickt Restepapier, wenn ihr möchtet. Jürgen kann so etwas gut gebrauchen. Das Wegwerfen von bedruckten oder bemalten oder mit Zeichnungen oder mit anderen Oberflächen versehenen Papieren hält er für unsinnig. Schickt lieber diese Restepapiere zu mir: wenn ihr möchtet. Im Impressum findet ihr meine Adresse. Ich gebe das Material gerne an Juergen weiter.

Buchalov

der Schatten ist der Zwilling 5

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Jürgen hat Restepapier gefunden im aufgelösten Atelier nebenan, Bleistiftportraits aus einem Zeichenkurs der Kollegin, und er hat Skizzen von Eva Hesse in irgendeinem Kunstbändchen im Atelier herumfliegen sehen. Auf Beidem wurde nun gedruckt. Jürgen sucht wohl nach Wirkungen, Überraschungen, nach schrägen Blicken.

Die Portraits strahlen schon etwas Bedrohliches aus. Na ja, da muss er nun durch. Die Drucke auf die Bleistiftzeichnungen von Hesse sind ihm da näher. Ihm ist wohl momentan nach Harmonie. Keine Brüche bitte! Auch gut.

Das waren die nächsten Schritte, und sie fallen unter den methodischen Versuch des Spielens. Ja, Jürgen hat rumgespielt.

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Er sagte zu mir, dass sich nun die Frage nach der Sprossung stelle: wo und wohin soll es als nächstes in diesem Themenbereich gehen.? Na ja,  Jürgen sah wie sie da so hingen, die einzelnen Drucke, da kam ihm wieder das Serielle in den Sinn, diese Reihung von Motiven. Dabei entstehen Muster, die an Stoffe erinnern. Und ein Gespräch mit Martina über Rapporte und Stoffe und Muster.

Aber auch Rita kreist in seinem Kopf, die die Frage stellte,  wer denn von uns Beiden der Zwilling sei, Buchalov oder Jürgen, oder der Schatten. Das deutet in Richtung verdoppelter Portraits. Mal schauen, wo er landen wird.

Buchalov

der Schatten ist der Zwilling 3

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„Skizzen sind Skizzen sind Vorlagen sind Inspiration sind der Anfang sind Basics sind Denken sind Zeichnungen sind Klärung.“

Juergen hat seine Zeichnungen sortiert. Einige hatte ich davon ja schon gezeigt. Das, was ihn am meisten überzeugte ist nach vorne gekommen  Es gibt Aspekte, so sagte er mir, die er bei seiner Auswahl wichtig findet und die er zu berücksichtigen versucht. Aber bei ihm ist wohl auch viel Spontanität im Spiel. Also:

  • das Spannunsverhältnis zwischen den einzelnen Formen
  • das Wechselspiel von Fläche und Linie
  • die Dominanz der teilweise flächigen Figuren
  • Geschlossenheit der gesamten Komposition, trotz der Zweiteiligkeit
  • die „schräge“ Komposition, die bewusst gegen das Auge arbeitet

Und einige Drucke sind auch schon entstanden:

er hat aus dem Fenster gesehen

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Keine Frage: Juergen hat sich gelangweilt. Er ist durch die Ateliers der Ateliergemeinschaft in Geldern „gestromert“, hat zu dem einen oder anderen Fenster rausgeschaut,  und landete im gemeinsamen „Raum fürs Grobe“, da wo die Werkbank steht und die Maschinen auf ihren Einsatz warten. Dort hat er den Müll durchsucht und eine bemalte Pappe gefunden. Die Malgruppe von Andrea entsorgt da schon mal einiges. Mit dem Cuttermesser hat er seinen Frust an diesem Stück ausgelassen, es zum Druckstock erklärt und heute dann abgedruckt. Zuerst hat er sich gefragt, was da geschehen und was da entstanden ist. Aber dann hat er zusätzlich gezeichnet und das Gedruckte ergänzt.

Und jetzt weiß er es: er hat aus dem Fenster gesehen. So kam es ihm jedenfalls vor. Das, was er da zu Papier gebracht hat, hat er gesehen als er aus dem Fenster schaute. So stellt er sich das jedenfalls jetzt im Nachhinein vor. Damit hat Juergen den Titel gefunden.

Jetzt sucht er noch eine Präsentationsform, die ihm zusagt.

Buchalov

Es gab da …

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Es gab da ein Motiv in Juergens „BFT2019 – Skizzenbuch“. Und es gab da ein Reststück Linolium. Beides fand nun seinen gemeinsamen Weg in die Überdruckung von Restepapier und das wiederum findet seinen Weg in in das Thema „BFT2019 Remember“. Klingt kompliziert. Ist es vielleicht auch. Und das hat mit Jürgens Ansatz zu tun, dem rhizomartigen Vorgehen. Klingt auch kompliziert. Also, so Juergen, solle ich mal lieber die Ergebnisse zeigen. Was ich hiermit tue:

Buchalov

scheinbar aussortierte Papierbögen

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Die Lebendigkeit von Fragmenten ist es, die diese Bögen entwickeln.

Der Zufall in ihnen ist es, der diese Bögen so spannend macht.

Das Heraussuchen und Auswählen aus dem Bauch heraus ist es, was diese Bögen so interessant macht.

Dass aus Unfertigem Fertiges wird, macht diese Bögen so wertvoll.

Dass alles, auch die Reste, einen Wert hat, wird durch diese Bögen mehr als deutlich.

Es geht um die bedruckten Blätter, die Juergen im Arbeisprozess aussortiert hat, beiseite legte, ein großer Stapel, und die er später anderweitig verwendet. Sie sind fester Bestandteil des Prinzips „Zufall“ und „Experiment“.

Buchalov

vor sich hinbrasseln

„Ach ist das schön, wenn man mal keinen Plan hat und nur so vor sich hin „brasselt““, meinte Juergen heute morgen in „Zelle k5“ und zeigte mir, was so entsteht.

Buchalov