die Seelenkästen

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„Der Tag der Druckkunst“ in Viersen wurde vom Virus gefressen. Dagmar und Juergen mussten ihre Veranstaltungen absagen.

Beide sollten zudem, so der Plan,  an den zwei Orten auch einige ihrer Arbeiten zeigen. Juergen hatte sich für das Thema „Seelenkästen“ entschieden. Jetzt hat er mich gebeten Teile von dem, was er da rausgesucht hatte, und was schon vor Jahren entstanden ist, hier im Blog zu zeigen. Mache ich natürlich gerne, denn besser hier als gar nicht.

Buchalov

XYZ – Woche: der sechste Tag ist der mit dem Orkan.

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Draußen fegte es gewaltig. Der „Orkan Sabine“ zog durchs Land. Jetzt macht er sich langsam davon. Juergen und Dagmar hatten sich ins Atelier in Viersen zurückgezogen und stellten die Musik etwas lauter. Was sonst! Und Jürgen hat gedruckt.

Beim Drucken selbst, so meinte er heute, habe man schließlich den Punkt erreicht, auf den eigentlich alles zulaufe – all das, was man skizzenhaft vorbereitet habe, was einem durch den Kopf gegangen sei, all das, was seinen Weg ins Holz gefunden habe und nun als Druckstock abgebildet wird, alles das finde nun seinen endgültigen Weg aufs Papier. Der Abdruck sei die Bündelung.

Dagmar hat Entscheidungen getroffen. Diese beziehen sich auf das Thema „Maaseinheit“, weil die Maas der Fundort ihres Motives war, auf die Motivwahl und Technik. Und plötzlich laufen die Dinge. Ich sagte ja schon: Kunst machen heißt Entscheidungen treffen.

Es ist schon erstaunlich: der „Seelenkasten“ ist auch wieder aufgetaucht. Juergen hatte sich mit Dagmar und mir beraten, und es ging darum, welche Dinge er am „Tag der Druckkunst“ am 15. März in Dagmars Ausstellungsraum zeigen könne. Und ihm fielen da seine „Seelenkästen“ ein, die er 2013 erstellt hatte. Und jetzt sind einige digitale Zeichnungen und ein Holzschnitt mit diesem Thema neu entstanden. Und Beuys war nicht ganz unschuldig daran, denn von ihm hatte Juergen letzte Woche in der „Galerie im Park“ in Viersen eine Arbeit gesehen, Titel irgendetwas mit Schamane, und das Motiv hatte wohl eine nachhaltige Wirkung bei ihm. Also, ich will ja nicht als Orakel auftreten: aber eine Bedeutung scheint mir dieses Wiederaufstiegen eines alten Themas schon zu haben.

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zwischendurch

IMG_6914Und zwischendurch mal ein Brot backen, das sei einfach für die Künstlerseele notwendig. Meinte Juergen.

Und damit befinde er sich in guter Gesellschaft: die dede puppets würden schließlich auch backen, und wie.

Hier der Link: >>> […]

Buchalov

Seelenkasten

Seelenkasten6Juergen war missmutig heute morgen. Beim Frühstück mit „Rudolf, dem Bildhauer“ und Nonni – sie ist eine gute Freundin von Juergen und er hält große Stücke auf sie – war er etwas grummelig. Bei der Frage und dem Abgleich, was denn alles so anliege, wurde ihm wohl deutlich, dass er momentan viele Eisen im Feuer hat und aufpassen muss, dass er sich bei der Arbeit nicht übernimmt. Er hat deshalb bei seinen „Seelenkästen“ aus dem Projekt „douple bind“ erst einmal bis nächste Woche eine Pause eingelegt und will mit Susanne Haun das weitere Vorgehen besprechen. Es wird mit Sicherheit weitergehen. Ich solle aber ruhig schon mal ein erstes Zwischenergebnis dieser „Seelenkästen“ aus „Zelle k5“ als Entwurf zeigen.

Und was auch noch wichtig ist: Die nächsten vierzehn Tage werde ich im Blog eine Pause einlegen, aus terminlichen Gründen. Bis dahin.

Buchalov

For my english readers:

Juergen was grumpy this morning. At breakfast with „Rudolf, the sculptor“ and Nonni – she’s a good friend of Juergen and he has a high opinion of her – he was a little bit „grummelig“. It was probably clear that he currently has many irons in the fire and that he has to be careful about the next steps. Therefore he did a break with with his „Seelenkästen“ from the project „douple bind“  and wants to discuss next week with Susanne Haun how to proceed. But he allowed me to show a first intermediate result of this „Seelenkästen“ from „Zelle k5“ in draft form.

Energie und Vernunft, Teil 2

DSC02487So ein richtiger „Sonntags-kaffee-nachmittags-tisch“ ist schon was Besonderes. Während wir auf der Couch saßen, meinte Juergen, dass ihm die Begrifflichkeit „Energie“ viel näher sei als der Begriff „Esoterik“. Er bezog sich auf die Geschichte vor ein paar Tagen mit Rudolf dem Bildhauer.

„Energie“ habe als Begriff etwas Technisches, Physikalisches, Rationales, Wissenschaftliches, sei aber auch so schön diffus, wenn es um Gefühle und Kreativität gehe. Der Name Beuys fiel. Bei Esoterik gehe es ja auch um Erkenntnisse und Wissen, die aber auf den unterschiedlichsten Wegen – u.a. rein subjektiven – gewonnen werden könnten. Diese Kenntnisse hätten dabei sehr viel mit Glauben zu tun und entzögen sich der wissenschaftlichen Nachweisbarkeit.

Er, Juergen, tendiere ja klar zum Energetischen, wisse aber, dass er auch eine Schwäche für dieses Ungeklärte, Spekulative, Mystische und rein auf den Sinnen Basierende habe. Dazu müsse er sich bekennen und sei froh, wenn man ihn dann bei seinen Ausreißern ins Esoterische zurückpfeife. Er nehme aber immer etwas mit.

Man wisse eben vieles nicht so genau und erhalte auch wissenschaftlich bisweilen keine Antworten. Das Esoterische liefere ja Aussagen, die menschliche Unfassbarkeiten erträglich machten. Das mit der „Seele“ sei ja so eine Angelegenheit. Ob es die wirklich gäbe, sei die Frage. Aber das Denken ihrer Existenz mache die Tatsache erträglich, dass nach unserem Ableben einfach nichts mehr sei. Vielleicht.

Danach war die Stimmung an der Kaffeetafel unten.

Buchalov

For my english readers:

A real „Sunday-afternoon coffee-table“ is already something special. While we sat on the couch, Juergen said, that the  term „energy“ were much closer to him than the term esotericism.

Energy were something technical, physical, rational, scientific, but it were also so diffuse, when it becomes part to emotions and creativity. The name Beuys was flying in the room. Esotericism wants insights and knowledge, by using different ways – including a purely subjective way. This knowledge had very much to do with faith and is not comprehensible by the scientific act.