Künftig/bald/nach vorne: Eden3 – ein kleiner Zwischenstopp

So, meinte Jürgen: Jetzt machen wir mal einen Punkt und legen am Wochenende einen kleinen Zwischenstopp ein. Der Gartenzaun von Eden steht nun schon mehr als eine Woche. Eden nahm also in den vergangenen Tagen Form an – auf der Wand in Jürgens Atelier jedenfalls. Und in den Bildern vom Zentrum der Utopie.

im Inneren der Utopie

Es ist wie immer: an der Wand wurde gesammelt, was so im Laufe der Zeit entstand und was das Thema produzierte . Gezeigt wird nicht alles, aber eine wichtige Auswahl. Und bei Eden3 hatte Jürgen mit der Einfriedung begonnen und auch schon mal den Geist/Gott links mit ins Spiel gebracht. Hinzugekommen sind weiterhin eine Auswahl der andern Dinge, die im Laufe der Wochen entstanden sind. Und die Wand sieht momentan so aus:

Und ab Freitag startet über das Wochenende – als kleine Abwechslung – das Zwickelbüro.

Buchalov

künftig/bald/nach vorne – Eden3: auf der Suche nach Bildern

die Freiheit ist grenzenlos

die Zeit hat ihre Bedeutung verloren, denn alles ist ewig

die Natur gedeiht und lebt in ungestörten Kreisläufen

in der Ganzheitlichkeit aller Dinge sind diese miteinander verbunden und im Gleichgewicht.

Das könnte der Inhalt von Eden sein. Das ist vielleicht Jürgens Utopie. So könnte es sein, meinte er. Darauf gestoßen sei er bei einer Zimmerreise in seinem Atelier als er diese drei Gegenstände unten interessant fand und zeichnerisch beschrieben hat.

Wenn er das so kleinarbeite, würden ihm weitere Begriffe einfallen, konkreter eben: die Flamme, das Rhizom, der Wind, der Kreis, das Lebensrad, die Waage, das Netz, der Hund, der Hase, der Pilz, und und und. Auf diesem Weg kann er sicherlich weiterarbeiten.

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Irgendlink hat da einen Artikel geschrieben, über Antriebslosigkeit, über das Altern und über die Altlasten, die man so mit sich rumschleppt, siehe hier: >>>. Gut, es gibt da am Ende einen Hoffnungsschimmer, aber leicht depressiv bzw. nachdenklich ist das Ganze schon angelegt und das sei genau der Grund, so sagt Jürgen, weshalb er diese Reihe “künftig, bald, nach vorne” realisiert: es gibt da noch so viel, das darauf wartet, aufgegriffen zu werden. Keine Zeit für den Blick zurück! So wie Irgendlink dicke Wurzelknochen und Pappelholz zerkleinert, genauso gilt es die dicken Brocken „Freiheit, Zeit, Ganzheitlichkeit und Natur“ im Zusammenhang mit der Utopie von Eden zu knacken.

Und dazu gehört auch das Finden von passenden Bildern. Morgen geht es weiter!

Buchalov

künftig/bald/nach vorne – Eden3: der vollkommene Ort?

Ist Eden der vollkommene Ort? – Eden ist ein Ort, der Ort der Orte und solche Orte sind vielleicht beschreibbar. Ich bitte Dich, solch einen zuversichtlichen Schritt zu wagen und das Paradies in einem Haiku und in einer Skizze eines Raumes zu beschreiben.“ So steht es in seinen Notizen.

Eine Sonntagsaufgabe, meinte Jürgen zu mir. Also hat er sich vor dem sonntäglichen Kochen hingesetzt – morgens sei das Arbeiten für ihn am effektivsten, ein kreativer Nachtmensch sei er nicht – und hat am Zeichentisch sitzend ein wenig versucht und probiert und gespielt.

Und das sind seine literarischen Versuche:

glatt, rund und haptisch / hell, klar, fließend und immer / und warm und sicher

sag mir nicht, dass man / im Leben nicht ein Licht braucht: / den Garten, Garten

hier ist hier und / dort ist morgen: die Zeit bleibt / dein Eden wartet

hier Turbulenzen /dort die Ruhe gepaart mit / Freiheit und Frieden

vergiß nicht, lächle / beim Träumen vom Paradies /der Vorfreude auf

Buchalov

künftig/bald/nach vorne: Eden3 – im Inneren der Utopie

Vorgestern war Samstag und ein Haiku ist entstanden: „Welt und Gegenwelt/ Realität und hoffen: / das Zentrum suchen“

Nachdem zum Ort Eden nun einiges an Zeichnungen vorliegt, zeigte mir Jürgen heute die Anfänge eins Holz – und eines Linolschnittes, Arbeitstitel der beiden Platten: „im Zentrum der Utopie“. Wenn Eden auch als Utopie beschrieben werden kann, als Versuch Zukunft in einem gedanklichen Gegenentwurf zur Realität zu kreieren, dann hat er sich jetzt dabei auf die drei Begriffspaare „die Zeit, das Ganze, die Natur“ fokussiert, und sie zu fassen versucht. Hier die Skizzierung der Platten:

Gestern vor 52 Jahren hat John Lennon mit Yoko Ono sieben Tage lang öffentlich in einem Hotelbett gelebt, dem „bed in“, und „give peace a chance“ mit allen Anwesenden zum Besten gegeben und eingespielt. Jürgen schaute mich an und sagte, dass er damals 19 gewesen sei und nichts kapiert habe von diese Utopie, die da aus einem Hotelbett in New York herüberschwabte. Klar, die Kernaussage dem Frieden eine Chance zu geben sei vor dem Hintergrund des Vietnamkrieges auch sein Ding gewesen. Aber die Form, in der diese Utopie von der Absolutheit der Liebe transportiert wurde, habe er damals nicht so richtig verstanden. Dennoch: es sei ein Teil ihres Garten Edens, den ihm der Beatle und die japanische Künstlerin damals da zugeschickt hätten. Das Verstehen benötige manchmal seine Zeit.

Diese drei Begriffspaare „Natur, Zeit und Ganzheitlichkeit“ seien ihm bei einem grafischen Schreibversuch zu Eden3 letzte Woche vor die Füsse gefallen. Mittlerweile könne er sie auch inhaltlich genauer fassen und konkretisieren. Dazu später mehr. Heute hat er dann die Seiten seiner Schreiberei zu einem Objekt zusammengefügt.

Buchalov^

künftig/bald/nach vorne-Eden3: ein Ort

Muss das Paradies ein Garten sein? – Es ist einen Versuch wert, nicht den Garten, sondern einen anderen Ort als Ort für das Paradies darzustellen. Wähle dazu aus einer Kunstzeitschrift einen Ort aus, der Paradiespotential hat und bilde ihn plastisch ab.“ So steht es in Jürgens Fragen-Pool zu Eden.”

Damit hat Juergen gestern begonnen. An Kunstzeitschriften mangelt es in seinem zweiten Atelier zuhause wirklich nicht. Und natürlich blieb er beim Blättern in diesen an so manchem hängen, das auf Orte mit Harmoniekomplex oder Sehnsuchtpotential hinwies. Dann hat er erst einmal gezeichnet, den zeichnen klärt, und er fand einen mittelalterlichen Sakralbau, das ein Museum und einen gemalten Platz. Drei Orte, die Eden sein könnten. Drei mal Utopia – dieses Stichwort kam von „Klausbernd and the Fab Four of Cley“ und es scheint Jürgen zu inspirieren.

Und mit etwas Kleber und Papierresten entstand in diesem Zusammenhang noch ein viereckiger Turm, skizzenhaft, ein erster grober Versuch: vielleicht die Vorlage für ein Papierobjekt im großen Atelier – mal schauen.

Buchalov

Eden ist im Kopf! Liegt Eden im Kopf?

Wo liegt Eden? Das, was man von Eden sieht, sind Bilder von Orten, so wie man sich Eden vorstellt. Also ist Eden in erster Linie eine Vorstellung und damit im Kopf. Wenn Eden im Kopf der Menschen liegt, dann sind die Bildwerdungen von Eden so unterschiedlich wie wir Menschen sind. Das Zeichnen von drei Köpfen/Portraits und ihrem Innenleben hilft vielleicht der Klärung.“

Das war eine der Fragen, die ich gestern veröffentlicht habe. Jürgen hat sie aufgegriffen, und er ist sich sicher: Eden ist im Kopf. Der Ort Eden liegt im Kopf. So die Annahme.

Er hat zeichnerisch ein Annäherung versucht. Und wenn ich mir das so ansehe, dann ist es tatsächlich eine Annäherung. Mehr leider nicht.

Buchalov