Ein Boot: mehr oder weniger – eher mehr!
Buchalov
Ein Boot: mehr oder weniger – eher mehr!
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Juergen und ich sind immer noch sehr berührt, wirklich sehr berührt. Ein paar Tränen haben wir auch weggedrückt. Der Grund ist simpel und vielleicht unbedeutend: Bob Dylan bekommt ja den Literaturnobelpreis.
Es hat richtig gut getan zu erleben, dass mal die gesamten negativen Tagesnachrichten – von den Kriegen um uns herum bis hin zu den rechten, nationalistisch – populistischen Tönen und Taten in Deutschland, die ja so massiv aufs Gemüt drücken, von dieser Nachricht der Nobelpreisverleihung überlagert wurden. Endlich mal wieder etwas wirklich Positives und das mit einer Person, die uns ja schon seit Mitte der Sechziger begleitet. Bob Dylan ist unser Weggefährte, und wir sind der seine. Ich sehe mich noch mit fünfzehn Jahren wie ich mit der Gitarre beim gemeinsamen Urlaub mit meinen Eltern in Bayern auf der Gitarre immer wieder „Blowing in the wind“ spiele. Und bei diesem Lied ist es ja nicht geblieben – bis heute wenn wir mit „Band M“ proben und auftreten.Von daher ist es ja nicht nur ein Preis, der an Bob Dylan geht, sondern auch an uns, an diese Generation, die ihn über Jahre begleitet hat. Das ist schon mal etwas Rührseligkeit wert.
Nobelpreise werden in der Regel für ein Lebenswerk verliehen. Die Preisträger sind in der Regel dadurch gekennzeichnet, dass sie im letzten Teil des Lebensweges angekommen sind. Sie haben das Alter. Tja, und das ist das, was ja auch für uns gilt: auch wir sind mittlerweile mit vielen Lebensjahren gesegnet. Und das Zeitfenster schließt sich, keine Frage. Da darf man zusätzlich berührt sein, oder?
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Was soll man zu so viel Urgewalt sagen?
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Ich muss sie noch einmal zeigen, „Googas Boote“, bevor sie in Jürgens riesigem Lager versinken. Und verschwinden. Hier bitte klicken: >>>
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Juergen und ich sind zurück. Zwei Monate waren wir in Spanien – kein Neid bitte!
Wir haben uns in Oliva aufgehalten, direkt am Strand, im Wohnmobil, und haben dem Wind gelauscht, dem Meer, den inneren Stimmen ebenso, haben die Gedanken planlos treiben lassen, haben Kontakte gepflegt, viel gezeichnet, Musik gehört, laut gesungen, gelesen und gefilmt. Beim Leben im Wohnmobil wird die Welt ganz klein, überschaubar und reduziert auf das Notwendigste. So wollten wir es haben.
Und jetzt geht es wieder täglich ins Atelier und wir werden uns wieder mehr um die Kommunikation im Netz kümmern, ohne zu vergessen, dass sie durch reale Kontakte erweitert werden muss und soll, um mehr zu sein als digitales Geplappere.
Buchalov
Eng kann ganz schön sein!
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Man könnte drin versinken, oder?
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Früh muss man sein, früh!
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