für Myriades Impulswerkstatt

Da gibt es dieses Bild einer Schlange. Im Blog von Myriade. Gekoppelt mit der Aufforderung sich literarisch in einer Impulswerkstatt einzubringen. Das finden Jürgen und ich gut. Hier der Link: https://laparoleaetedonneealhomme.wordpress.com/2020/10/05/frau-flumsel-und-myriade-praesentieren/

Jürgen weiß aber, dass er mit seinen literarischen Fähigkeiten keinen Blumentopf gewinnen kann. Das Bild jedoch, die Schlange, das kennt er. Zeichnerisch hat er schon mal Ähnliches hingekriegt, im letzten Jahr bei „den Akkrum – notes“. Und bei „Latos Schnüren“. Dabei gilt: Die Schlange ist die Linie, die Schnüre sind die Linie und erst recht die Seile in Akkrum.

Und daher wäre das obige Bild dann diesmal sein Beitrag zur Impulswerkstatt. Mit der Bitte: liebe Literaten ehrt mir die Linie, setzt ihr ein Denkmal! Denn die Linie ist Basic, ist Ur, ist Anfang und Ende, ist der Kern!

Buchalov

XYZ – Woche: der siebte Tag ist der mit den Begriffen.

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So eine Woche der Zusammenarbeit bringt nicht nur Fortschritte in der Kollaboration, sondern bedeutet auch in den vielen Gesprächen, die man führt, eine Foccussierung auf zentrale Begriffe. Und ihr Durchdenken. Das wurde mir heute klar als ich Dagmar und Juergen beim Gespräch im Atelier beobachtete. Als neues Begriffspaar ist bei Juergen jetzt „Recherche und Rapport“ aufgetaucht. Vorher war es die Rhozomtheorie mit der Keimung und Sprossung, der Unterschied zwischen Preaentation und Installation, die Bedeutung der Vernetzung, das methodische in der Kunst und das Spannungsverhältnis von Prozess und Plan beim Arbeiten.

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Die Farbe grün in Kombination mit schwarz, die hat es Juergen momentan angetan. Vier kleine Platten mit Motiven zum Thema „Strich, Kreis, Seelenkasten und Radarkasten“ sind fast fertiggestellt. Die verlorene Platte als Technik wurde dabei verwendet. Und Juergen hat heute fleißig die Druckstöcke geschnitten.

 

Dagmar hat jetzt auch für sich klar wie es weitergeht. Ausgangspunkt ist ihr an der Maas gefundenes zersplittertes Plastik- Frühstücksbrettchen mit den vielen Schnittspuren. Drei Tiefdruckplatten sind im entstehen: die Eine zeigt eine Uferlandschaft, die Zweite die Schnittspuren des Brettchens und die Dritte Kreise als „Maaseinheiten“. Alles wird im Druck zusammenmontiert werden.

Buchalov

XYZ – Woche: der sechste Tag ist der mit dem Orkan.

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Draußen fegte es gewaltig. Der „Orkan Sabine“ zog durchs Land. Jetzt macht er sich langsam davon. Juergen und Dagmar hatten sich ins Atelier in Viersen zurückgezogen und stellten die Musik etwas lauter. Was sonst! Und Jürgen hat gedruckt.

Beim Drucken selbst, so meinte er heute, habe man schließlich den Punkt erreicht, auf den eigentlich alles zulaufe – all das, was man skizzenhaft vorbereitet habe, was einem durch den Kopf gegangen sei, all das, was seinen Weg ins Holz gefunden habe und nun als Druckstock abgebildet wird, alles das finde nun seinen endgültigen Weg aufs Papier. Der Abdruck sei die Bündelung.

Dagmar hat Entscheidungen getroffen. Diese beziehen sich auf das Thema „Maaseinheit“, weil die Maas der Fundort ihres Motives war, auf die Motivwahl und Technik. Und plötzlich laufen die Dinge. Ich sagte ja schon: Kunst machen heißt Entscheidungen treffen.

Es ist schon erstaunlich: der „Seelenkasten“ ist auch wieder aufgetaucht. Juergen hatte sich mit Dagmar und mir beraten, und es ging darum, welche Dinge er am „Tag der Druckkunst“ am 15. März in Dagmars Ausstellungsraum zeigen könne. Und ihm fielen da seine „Seelenkästen“ ein, die er 2013 erstellt hatte. Und jetzt sind einige digitale Zeichnungen und ein Holzschnitt mit diesem Thema neu entstanden. Und Beuys war nicht ganz unschuldig daran, denn von ihm hatte Juergen letzte Woche in der „Galerie im Park“ in Viersen eine Arbeit gesehen, Titel irgendetwas mit Schamane, und das Motiv hatte wohl eine nachhaltige Wirkung bei ihm. Also, ich will ja nicht als Orakel auftreten: aber eine Bedeutung scheint mir dieses Wiederaufstiegen eines alten Themas schon zu haben.

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Projekt ohne Namen: „Eine Linie biegt sich nach links und rechts, um dann …“

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Susanne schrieb: „Eine Linie biegt sich nach links und rechts, um dann …“

Und Juergen antwortete: „… an den Rändern des Blattes zu verschwinden.“

Ja so ist das! Susanne und Juergen schicken sich ja in unregelmässigen Abständen diese halben, unfertigen Sätze zu, die der andere bildnerisch und textlich vollenden soll. Diesmal war Juergen nach langer Zeit mal wieder dran. Und er hat es sich nicht leicht gemacht, viele Versuche sind entstanden, aber er hat sich letztendlich für die ganz reduzierte Form entschieden – ein wenig ist mehr. Manchmal jedenfalls.

Und an Susanne schickt er nun folgenden Satzanfang:  „Wenn ich mit dem Finger schnipse, …“

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P.S. Die bisherigen Ergebnisse sind hier einsehbar: >>> [ … ] <<< , bitte klicken!

 

Latos Schnüre

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Als ich mit Juergen im Frühjahr in Spanien an einem beliebigen Tag am Strand spazieren ging, fand Juergen die Reste und Einzelteile einer angeschwemmten Gemüsekiste.

Und „Latos Schnüre“, ein Thementeil aus Juergens Mega-Projekt „Latos Werkstatt“, suchten damals schon eine Form.

Und jetzt im Atelier „Zelle k5“ wird so etwas dann daraus:

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aus Jürgens Materialkiste #14 – 2015

 

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Nett, diese Linien, sagte Juergen.

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letzter Pausenfüller

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„Was soll ich sagen?“, fragte Juergen.

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technische Zeichnung

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„Man sieht, was man sehen will. Eigentlich!“, meinte Juergen zu mir.

„Und?“, fragte ich.

„Linien, eine Zeichnung eben. Eine technische Zeichnung.“, antwortete er.

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