Frank ist Musiker

Frank Preuss darf bei der Ankündigung für Sonntag nicht vergessen werden!

Frank ist Musiker, Jazzmusiker, und eine liebenswerte Seele von Mensch. Er wird bei uns im Atelier am Ostwall 5 in der „Zelle k4“ ein musikalische Gastspiel geben – am Sonntag, 23.10.2011, 16 Uhr – im Rahmen der „offenen Ateliers“ in Geldern. Wir freuen uns auf ihn und Euch! Herzlich willkommen!

Juergen

die Macht der Improvisation

Zuerst dachten wir, es sei die Macht der Improvisationsmusik, die uns massiv berührt habe. Denn Roland Graeter, Martin Lersch und Frank Preuss gaben im Wasserturm von Geldern am Bahnhof  vor erlesenem Publikum ein tolles, wirklich tolles einstündiges Konzert der Improvisationsmusik – im Rahmen des Musikmarathons, den Roland Graeter  in ganz Deutschland bis zum Ende des Jahres realisiert. Ein Superprojekt, mit ganzem Einsatz, nur von Spenden realisiert.

Aber als das dumpfe Geräusch anhielt und der Turm deutlich erzitterte und leicht wankte, da war uns klar: das ist ein Erdbeben. Und es war ein Erdbeben, 4,5 auf der Richterskala wie hete morgen in der Presse stand..

Wie sagte ein Zuhörer anschließend: Die Musiker hätten sich doch etwas zurücknehmen sollen.

Jürgen

waiting for louise

Juergen hatte mich mitgenommen:  „waiting for louise“ spielten gestern am Wasserturm in Geldern – im Rahmen des Turmstipendiums von Elaine Vis und Heidi Sincuba gaben sie ein Konzert im Eingangsbereich des Turmes. Michael Mann und seine Mannen spielten im kleinen Rahmen melodisch Selbstgestricktes aus der „Folk – Pop oder Pop – Folk Ecke“.

Der Band gelang dass, was man im optimalen Anspruch erreichen kann: die Zuhörer  nahmen großen Anteil am Spiel. Miterleben meint ja einmal das emotional – atmosphärische Teilhaben und zum zweiten das inhaltliche. Ersteres gelang mit Sicherheit, denn die Musik überzeugte im Arrangement und in der Darbietung. Die Texte, die wie in den Übereltungen deutlich wurde, der Band sehr wichtig waren, da sie Schnippsel aus dem Leben von Michael Mann als Songschreiber wiedergaben, setzten schon einiges an englischer Sprachfertigkeit voraus, um voll erfasst zu werden. Aber das tat dem gesamten Erleben keinen Abbruch: das Feeling stimmte, Band und Publikum fanden zueinander.

Es war ein sehr langes, mehr als zwei Stunden dauerndes, von langen Überleitungen geprägtes Konzert. Da ging bei manchen Zuhörer der Spannungsbogen verloren und die Aufnahmefähigkeit kam an Grenzen. Aber dennoch: es war ein Musikerlebnis mit Abtauchen im Harmonischen der Akustik.

Überhaupt: interdisziplinäre Ansätze finden immer mein  Interesse, das sie mit gegenseitiger Bereicherung verbunden sind. Bin gespannt, ob sich das Musikalische in den darstellenden Arbeiten der beiden Stipendiatinnen wiederfindet?

Buchalov

Surium 03-06-2011

Es war schön heute, einfach schön!

Nanni war heute sehr früh – vor uns –  im Alten Wasserwerk. Sie hat die Zeit genutzt und stundenlang gemalt – ungestört. SURIUM ist für sie eine Seelenstimmung, die sie heute fast zu hundert Prozent erreicht hat, und die sich auch in ihren Werken deutlich niederschlägt. Die Bilder haben Tiefe erhalten. Diese Seelenstimmung kommt nicht von ungefähr, sagt sie. Keine Anspannung, der innere Gleichklang und die natürlich stille Umgebung des Ortes seien wichtige Elemente dieser inneren Befindlichkeit.

Einige von Nanni aufgestellte Kästchen beginnen sich durch die Besucher wie von Geisterhand zu füllen: sie sind Gastgeschenke, Mitbringsel, Zeichen der Ortsverbundenheit oder Reste aus tiefen der Taschen.

Monika ergänzt ihren Wunschbaum um die Rudimente einer Wunschfee, die wie ausgegraben von ihr auf der Rasenfläche modelliert wird. Immer noch wird wie in Kindertagen liebevoll und kleinschrittig als sei der Mörtel Spielmatsche an der Skulptur von ihr gearbeitet. Sie streitet diesen Bezug zu ihrer Kindheit vehement ab und sagt, so sei sie immer gewesen. Ich mag dieses „immer so“.

Und der Höhepunkt heute war sicherlich Frank mit seinem Freund Pierre, die für uns ihr speziell für das Projekt entwickelte Stück „Surium – wieder aufgelegt“  aufgeführt haben. Meine Filmprojektion in schwarz/weiß, bestehend aus Filmbruchstücken der letzten Tage mit zufälliger Reihenfolge, passte so genau, als wäre beides für einander geschaffen worden. Dieses Kunstwerk aus musikalischen und filmischen Elementen war rundherum gelungen auch oder gerade, weil es vorher so minimale Absprachen gab.

Die größte Freude bereiteten uns aber alle die Gäste, die uns heute am Abend besucht haben. Sie kamen wegen der Musik, sogar aus Essen und Wachtendonk, waren neugierig auf uns, auf unsere Werke und und suchten den Dialog. Ich fand das richtig toll – es streichelte unsere Seelen. Dafür Dank!

Den Abschluss bildetet dann eine kleine, dynamische Rocksession mit „Band M“, dem parallelen Leeren der Rotweinflaschen und viel Blues in der Stimme.

Ein toller Tag! Einfach ein toller Tag!