Mann, oh Mann!

#61.1 der Nulltunnel Kuester 2016

„Mann, oh Mann!“, stöhnte Juergen.

Während Susanne Haun bei ihrem gemeinsamen Zeichenprojekt zur „Null“ im Nulltunnel feststeckte und nach Nullseilen mit dem Nullanker rief, um das rote Nullseil werfen und sich aus diesem Tunnel herausziehen zu können, so schrieb sie jedenfalls, saß Juergen in seinem Atelier „Zelle k5“ und zeichnete und zeichnete und zeichnete. Da hatte sich wohl einiges aufgestaut und bei ihm konnte von Feststecken im Tunnel keine Rede sein.

Ich werde wohl bei der Menge an Material, das er produziert hat, zwei Beiträge posten müssen. Hier die ersten Bilder, als direkte Antwort auf Susannes Arbeiten.

Buchalov

Standortbestimmung

#58.4 Nullbarke kuster 2016

Es schade ja wohl nicht, wenn man ab und an eine Standortbestimmung vornehme. So Juergen. Ich weiß gar nicht, ob das eine Feststellung war oder eine an mich gerichtete Frage.

Er bezog sich auf sein Projekt „Null“ mit Susanne Haun. Ihr wißt schon. Und mit Standortbestimmung meinte er die vielen thematischen Ansätze, die die Beiden bisher durchlaufen haben. Man könne da  den Überblick verlieren, sagte er. Und gab mir eine Liste der Motivthemen:

das Jahr Null, der Nullraum, die Nullprognose, die Nullzerstörung, die Nike, die Time-maschine, die Nullscheiben, die Nullwerkzeuge (Nullzange, Nullkralle, Nullsäge), das Nullpferd, die Nullbarke, die Nullosmose und die Nullen als solches. Und als nächstes – so seine Absicht – werde wohl noch die Obszönität und die Vermessung der Null dazukommen.

Egal: ich zeige hier erst einmal die letzten Ergebnisse.

Buchalov

#56.1 Nullraum Kuester 2016

Solche Pausen sind nicht so prickelnd, sagte Juergen heute zu mir. Er meinte die Tatsache, dass er jetzt eine Woche lang kaum gezeichnet hatte und das sein „Flow“ zum Thema „Null“ mit Susanne Haun unterbrochen sei. Sie schicken sich nämlich gegenseitig zeichnerische Antworten zu und wenn zügig geantwortet wird, ja, dann fließt es zwischen den Beiden. Und sie sind zufrieden.

Buchalov

Nullraum und Nullwerkzeuge

54.2 Nullkralle Kuester 2016

Kein Zweifel: die Beschäftigung mit dem Thema „Null“ – ein dialogisch, zeichnerisches Projekt zwischen Susanne Haun und Juergen – konzentriere sich momentan auf den Nullraum und die Nullwerkzeuge. Meinte Juergen eben zu mir.

Und da sei dann noch der Kommentar von Gerda, der ihm durch den Kopf tanze. Aber das habe er gedanklich noch nicht klar. Das müsse erst wachsen.

Buchalov

was einen vor Ort „anspringt“

52.3. Nullkralle Kuester 2016

Das, was einen vor Ort „anspringt“, findet in den Zeichnungen zur „Null“ seinen Niederschlag. Das meinen sowohl Susanne Haun als auch Juergen, wenn sie sich in ihrem zeichnerischen Zwiegespräch gegenseitig ihre Ergebnisse zusenden.

So sagte man mir.

Susanne war bis vor ein paar Tagen in England. Juergen war zur gleichen Zeit in Spanien.

Buchalov

Da ist doch mehr!

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Hier, wo die Sonne einem ganz nah ist und das Wasser des Meeres dich anspringt, hier zeichnet Juergen mit Tusche und Papier auf seinem Campingtisch, erzählt den Vorbeigehenden, die ihn ansprechen, von seinem Projekt „Null“ mit Susanne Haun und alle, wirklich alle, ohne Ausnahme, zeigen große Ernsthaftigkeit im Zuhören. Juergen betont zwar, und ich stehe neben ihm und höre, was er sagt, dass da mehr Spielerei als Ernsthaftigkeit im Spiel sei, aber man nimmt ihn dennoch mehr als ernst.

Gestern Abend kam Miguel vorbei – Miguel klingt zwar spanisch, aber man nennt ihn hier Mike, denn er ist Holländer – und zeigte Juergen schüchtern eine kleine Bleistiftskizze, fast im Vorbeigehen. Er habe sich Gedanken über die Null gemacht.

Ich stehe dann immer daneben und denke, dass das Leben doch mehr ist als  nur all das Offensichtliche und Materielle, von dem immer so viele erzählen. Und das es genügend Menschen gibt, die das ahnen oder wissen.

Buchalov

schon vorher überlegt

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Nullraum, Kuester 2016

Wenn man auf bildnerische Vorgaben antwortet, so Juergen zu mir, als wir von der „Bar terassa“ in Montroig aus aufs Meer blickten, wenn man also auf Vorgaben antwortet, sucht man Punkte in der Zeichnung oder der Titelunterschrift, bei denen man sich einklinken kann, die einen anspringen und die mit dem, was man schon vorher angemacht hat, korrespondieren. Juergen und Susanne Haun schicken sich nämlich per Mail Zeichnungen zu, auf denen auch zeichnerisch geantwortet werden soll. Das Thema ist „die Null“.

Er gab also unumwunden zu, dass er sich schon vorher überlegt, was er antworten könne – so ungefähr zumindest – und dass er dies dann anschließend mit Impulsen aus Susannes Zeichnungen verbindet. Wenn man auf das, was die Partnerin sagt, achten möchte und den Dialog vorantreiben will, um nicht auf der Stelle zu kommunizieren, so „dozierte“ er, sei das eben notwendig.

Ich fand jetzt die Lichtreflexe auf dem Meer sehr interessant.

Buchalov

der Nullraum: den Kern freischaufeln

Juergen hat da was gefunden, in „Cambras Blog“, einen Post über den Nullraum: >>>. Das hat ihn sehr erstaunt, denn wer beschäftigt sich schon mit solch einem Thema. Und es hat ihn sehr gefreut. Er konnte sich aber nicht dazu durchringen, den Artikel zu rebloggen. Zu literarisch, meinte er.

Ich habe ihn aufgefordert, den Text zu überarbeiten, den inhaltlichen Kern aus dem Originaltext freizuschaufeln. Das fand er eine gute Idee. Das Ergebnis, hinter dem er jetzt voll und ganz steht, hat er mir dann übergeben. Hier ist es:

„Null ist der geheime Raum des Nichts und Alles. Es ist der „empty space“, aus dem sich alles gebiert. Dieser offene Raum ist wertfrei, es ist der Raum der Möglichkeiten, der Spielraum.

Manche Gegenstände bringen uns in den Nullraum. Dort ist alles auf Null gestellt. Es ist der Erneuerraum. Er ist ungetrübt, ein Freiraum, der das gesamte Potenzial in sich birgt.  Es ist der Raum hinter den Begrenzungen. Wenn ich den Nullraum betreten möchte, bleibt mir nichts anderes übrig, als Grenzerkunderin meines Geistes zu werden. Denn das erst ermöglicht mir den Schritt hinter Sicherheiten und Kontrolle.
Das, was wir wiederholt tun, das werden wir.
Die nicht in Frage gestellte Normalität darf berührt werden, abgeklopft. Das Gewöhnliche wird unterbrochen. Gewohnheiten dürfen sich ändern. Forschend können wir Neuland betreten im Raum der Null, im Leerraum. Dort ist alles möglich, Anfang und Ende tanzen miteinander. Aus dem Nullraum entsteht Leben.
Es ist der Chaosraum in den Schöpfungsmythen, der Raum des Spinnens.“
Und ich solle bloß nicht vergessen Cambra Skade für die Vorlage und „die Kerngedanken“ zu danken. Was ich hiermit tue!
Buchalov

von unterwegs

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Das sei jetzt eine Premiere, meinte Juergen heute morgen beim Frühstück im Wohnmobil zu mir. Bisher hat er immer auf die Bilder von Susanne bei ihrem gemeinsamen „Projekt Null“ aus dem Atelier direkt geantwortet. Jetzt fahren wir durch die Welt und Juergen muss alles von unterwegs online erledigen. Und wenn kein WLAN vorhanden ist, tja, dann ist erst einmal Ende mit dem Zwiegespräch. Pause. Ruhe. Ausschließen könne man das nicht, befürchtet er.

Doch diesmal ist es gelungen. Von Montroig aus sendet er über mich die Antworten auf Susannes letzte Bilder. Ich meine irgendwo gelesen zu haben, dass Miro hier geboren wurde.

Buchalov

 

 

es gibt nichts zu sagen ….

#46.1 Osmose Kuester 2016.jpg

Es gibt nichts zu sagen, meinte Juergen. Er könne heute nur zwei Zeichnungen zeigen, Antworten auf Susanne Hauns Zeichnungen, die wiederum Antworten seien auf seine Zeichnungen, die wiederum Antworten seien auf ihre Zeichnungen, die wiederum …

„Die Null“ sei das gemeinsame Thema und das zeichnerische Zwiegespräch die Methode.

Buchalov