Surium 12-06-2011

Während ich hier schreibe, höre ich im Hintergrund die Kirchenglocken läuten. Ich denke: Was für eine heile Welt.

Und wenn ich am Alten Wasserwerk draußen sitze und die Natur zu uns spricht, denke ich ebenfalls: was für eine heile Welt.

Das Wirkliche scheint außen vor zu sein. Das realle Leben scheint draußen zu bleiben. Aber das stimmt eben nicht. Wir haben es in uns und tragen es auch an solche Orte wie das Alte Wasserwerk. Wir tragen dieses Wirklichkeit, die uns belastet, stresst, erfreut, fröhlich stimmt, humorvoll ist, zu Tränen rührt, immer in uns, mit uns herum. Und meine Form, um diese Sitaution zu bändigen, ist die Kunst.

Heute war Ausstellungstag. Morgen wird sicherlich auch ein Ausstellungstag sein. Die Zahl der Besucher war heute allerdings überschaubar. Einige kamen ein zweites Mal um den Fortgang der Arbeit zu sehen. Das fand ich sehr schön. Danke!. Monika hat aus unsere Ausstellung, weil sie noch an einigen Werken gearbeitet hat, dann doch noch zur Werkstatt hin geöffnet.

Mein monatliches 2SIM-Treffen fand heute auch am Alten Wasserwerk statt. Die Details können hier nachgelesen werden.

Es tauchte mehrmals durch Besucher die Frage auf, was uns das Ganze gegeben hat?

Für mich war es ein Arbeitsprozess, der Gott sei dank nicht zu sehr kopflastig,  aber reflektorisch angelegt war. Ich habe einiges im technischen Bereich  der Malerei als Zeichnung gelernt und erfahren. Ich habe es geschafft, die Offenheit des Arbeitsthemas sehr grob planerisch einzugrenzen und dennoch das Experimentelle bzw. Prozesshafte der Vorgehensweise aufrecht erhalten zu können. Ich fühlte mich frei in der Arbeit und gesichert im Dialog mit Nanni bzw. Monika. Ich konnte zudem meine Art des Zeichnens durch die Dreischrittigkeit meines Vorgehens (Skizzen auf Postkarten, Entwürfe als Aquarell, Übertrag auf die Leinwand)  erweitern. Vor der Leinwand war  dann mein Kopf beim Malen, das aber eher ein malerisches Zeichnen war, nicht leer, sondern ich war in der Lage Formen, Kompositionen, Konturen spontan abzurufen.

Und alles ist in meinen Film eingeflossen, so wie ich es erhofft hatte: [ >> Surium, der Film.]

Ich fühlte mich gut aufgehoben und sehr wohl.

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