Kunst?

„Also!“, sagt Juergen. „Ich möchte einfach nicht mehr darüber reden, ob das Kunst ist oder nicht. Ich habe schon immer dieses unbehagliche Gefühl gespürt, wenn um mich herum die Kunstkolleginnen und Kollegen sagten, was Kunst sei,  und noch genauer, was gute Kunst sei. Wenn sie das alles so fein in Schubladen ablegen konnten. Schublade Kunst, Schublade Nichtkunst. Unterschublade bei Kunst: Landart, Konstrutivismus, klassische Moderne usw.“

Für ihn, so sagte Juergen, habe die „dokumenta13“ da ein wenig den Ausschlag gegeben. Er habe nicht Künstler und ihre Kunst gesehen, sondern er habe Menschen und ihre Ergebnisse bei dem Versuch in dieser Welt eine Verortung vorzunehmen vorgefunden. Und diese Ergebnisse hätten sich oft erst nach vielen Nachfragen und vielem Nachlesen erschlossen.  Aber diese Menschen hätten es getan, sie hätten die Fragen nach dem Leben gestellt, wie das funktioniert, ob das Sinn macht, was wichtig sei, wo man stehe, warum Dinge so und nicht anders funktionieren usw. Und ob das dann Künstler seien oder ob das Ergebnis Kunst sei – für ihn mittlerweile eine unwichtige Fragestellung. Im täglichen Leben vermische und vermixe sich ja auch alles. Und diese Schubladen seien ja eigentlich nur Versuche, in dieses Chaos eine Ordnung hineinzubringen. Vielleicht müsse man das aber gar nicht. Vielleicht sei gerade das Chaos, das Unübersichtliche der Reiz.

Juergen verwirrt mich. Da muss ich erst einmal weiter drüber nachdenken.

Buchalov

9 Gedanken zu „Kunst?

  1. Guten Morgen, Jürgen, deine Worte gefallen mir.
    Die Frage, was Kunst ist, stelle ich mir schon lange nicht mehr. Ich denke sie ist einfach nur eine Belastung beim kreativen Prozeß…
    Einen kreativen künstlerischen Samstag wünscht dir Susanne

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  2. Hey Juergen,
    was Kunst ist? Kann ich so auch nicht sagen, vllt. mehr als Mensch zu denken glaubt. Aber eins kann ich sicher sagen, Dein Bild ist angekommen – und es ist schön!

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