Eine Holzkiste, die Soapbox, oder ein kleiner Pappkarton könnten Bühnen sein. Das war wohl Jürgens erster Gedanke. Denn er startete zu Beginn der Woche mit seinem neuen Thema „on stage“. Vorüberlegungen gab es genug, ebenso ausgedachte Fragen und Handlungsanweisungen, die auf diese Fragen vielleicht Antworten liefern könnten.
Dann öffnete parallel das Zwickelbüro am Montag und Dienstag: also lag für Jürgen wohl nahe, das Zwickelthema mit dem Bühnenprojekt zu verbinden. Gesagt, getan!
Auf die Schnelle ein Zwickel, das schien zuerst kein Problem. Aber bei konkreten Durchführung dann wohl doch: Motiv und Druckergebnisse entsprachen nicht seinen Erwartungen.
Auf die Schnelle ein paar kleine Bühnen war auch schwierig. Die Wahl des Materials, die Grösse, die Oberflächen- alles kompliziert. Alles sehr prozesshaft und verzwickt, mit vielen Vorarbeiten, mit viel Probieren.






Aber damit war der Zwickel zumindest „on stage“. Erst einmal, als Provisorium.
Und nun werden wohl als nächstes Zwickelformen und Papierobjekte auf der Bühne positioniert und abfotografiert werden. Mehr nicht. Erst einmal. Ausprobieren. Sehr unspektakulär. Einfach mal schauen. Methode Rhizom.
Buchalov
Lieber Jürgen,
für einen Unwissenden: Was ist die „Methode Rhizom“?
LG Bernhard
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Lieber Bernhard!
Jetzt wird es philosophisch. DAs ist etwas, was ich mir so zusammengebastelt habe.
Hinter dem Begriff „Methode Rhizom“ verbirgt sich für mich eine Vorgehensweise im kreativen Prozess, die sich, ähnlich dem Wachstum eines Pilz – Rhizoms, am prozesshaft, wilden, ungezügelten Wachstum orientiert. Man arbeitet wild wuchernd vor sich hin, hält ab und an inne, schaut auf die experimentell und zufällig und geplant entstandenen Ergebnisse, schaut, wo sich neue Sprossungen ergeben, neue Entwicklungen und entscheidet, ob man sie weiter verfolgt oder nicht. Und so arbeitet man sich vorwärts. So, wie wir es momentan mit unserem gemeinsamen Projekt tun. Und man kommt an und liefert Ergebnisse.
Unser Handeln ist nicht linear angelegt, wir häufen unser Wissen nicht an, indem wir die Treppenstufen Schritt für Schritt nach oben klettern. Es ist vielmehr so, dass wir uns in einem Netz bewegen und an den Knotenpunkten des Netzes entlanghangeln und uns treiben lassen oder getrieben werden. An den Knotenpunkten treffen wir Entscheidungen, und weiter gehts.
Man lernt Fahrradfahren nicht, indem man sich die Theorie des Fahrrads erarbeitet, sondern indem man aufs Rad steigt und losfährt, stürzt, neu aufsteigt und und und.
Ich weiss klingt abgehoben, aber diese Methode ist mir wichtig und bestimmt meine künstlerische Arbeit. Sie ist für mich zentral und strukturell. Alle meine Projekt sollen diesem Prinzip folgen.
Alles Gute,
Liebe Grüße
Jürgen
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Uff, so eine lange Antwort, liebe Jürgen,
nun verstehe ich Dich etwas besser 🙂
LG Bernhard
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