grau

Sie saßen da im Raum, den sie Bibliothek nennen, tranken Kaffee, ich sah auch zwei Rotweingläser, und sahen zum Fenster hinaus. Juergen und Rudolf, der Bildhauer. Juergen hatte an seinen Holzschnitten gearbeitet, pflichtbewusst, aber ohne große Lust, und Rudolf hatte einfach nur im Raum umgeräumt. Und gestaubsaugt. An einem Werk arbeitet er momentan nicht.

Sie haben sich über Franz West unterhalten. Und über Manfred Pernice. Juergen findet deren bildhauerischen Ansatz so schön schräg und daher sehenswert. Rudolf mag kein Papier und keine Pappe und kein Pappmaschee als bildhauerisches Material. Er ließ seiner Skepsis freien Lauf. Alles wirkte grau.

Ich habe Ihnen eine Blume ins Wasserglas gestellt. Das sollte die Stimmung heben.

Buchalov

2 Gedanken zu „grau

  1. Ja, ja das Papier. Einst kostbar als geistiger und göttlicher Botschafter. Schade, das es so sträflich behandelt wird, denn es ist eindeutig ein unerschöpflicher Kulturträger bei seiner Vielseitigkeit und Flexibilität.Dem Spektrum der Papierkunst bin auch ich verfallen, zunächst fragil, danach stabil, transformiert.
    GR

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