Narratives, Symbole, Symbole überhaupt, oder Bilder für das, was geschieht, oder Einzelmotive, die weiter tragen: das wollen wir momentan in dieser schwierigen Zeit. Meinte Juergen. Warum, das wäre noch zu klären.
Juergen erinnerte sich und meinte:
Da stehe der alte Papst alleine auf dem Petersplatz vor leeren Rängen im strömenden Regen und spreche den weltweiten Segen. Was für ein Bild.
Da liegen die am Beatmungsgerät hängenden Menschen auf dem Bauch in ihren Betten, eng an eng, das Gesicht in die Laken gedrückt: was für ein Bild.
Da zieht eine wilde Ziegenherde durch ein menschenleeres Dorf in Wales.
Da schaut dich jemand an, den Mundschutz bis unter die Augen gezogen, das Gesicht ist zur Stofffläche geworden, nichts persönliches ist mehr erkennbar.
Da werden Tote auf einem Gabelstapler in Gefriercontainer verfrachtet. Was für ein Bild.
Jürgen weiß um die Macht der Bilder, um ihre beabsichtigten oder unbeabsichtigten Wirkungen. Und er habe nur die Motive vom „Titanen Atlas“, diesen seltsamen Behältern, den Königs-Kronen und ein paar Booten.
Buchalov
Lieber Jürgen,
du hast die selben Bilder aus den Nachrichten zitiert, die auch mich am meisten bewegten.
Heute habe ich wieder unter dem Fenster im Seniorendomicil bei meinem Vater gestanden. Ich kann im Moment nicht zu ihm – schon aus Vernunftsgründen. Sein Fenster ist im 2. Stock und die Straße war so laut, dass ich nicht verstanden habe was er runter und er nicht verstanden hat was ich hochschrie. So blieb wie jeder Tag nur das Telefon.
Liebe Grüße von Susanne
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Tja, das ist schon sehr grenzwertig und stark belastend. Man darf da nicht die Nerven verlieren. Ich wünsche Dir diese Nervenstärke, Liebe Grüße
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Die habe ich mal mehr und mal weniger. Wenn ich alle meine Lieben sicher zu hause weiss, geht es mir besser, als wenn mich trotz Homeoffice zu den Anwendern muss. So wie heute, es geht nicht anders, manche Dinge sind nur vorort zu erledigen.
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