Im Atelier „Zelle k5“ traf ich ihn heute nicht an, aber zuhause. Wie es denn in Berlin gewesen sei, fragte ich.
Juergen meinte, dass es da Susanne Haun und Franz und Anna Maria Weber gäbe, die er besucht habe und die drei möchte er auch nicht missen, die seien es eigentlich, um die es gegangen sei, und dann die anderen Menschen, die er kennengelernt habe, und die so viel zu berichten gehabt hätten und deren Biografieschnippsel so spannend gewesen seien. Und die Kunstorte nicht zu vergessen, die er aufgesucht habe und von denen es in den nächsten Tagen noch so einiges zu bedenken gäbe, und die Stadt selbst in ihrem Ganzen und der Zerrissenheit, dem Baulichen, den Menschen dazwischen, den vielen und so unterschiedlichen, diesen Vorder- und Hinterhäusern, diesen breiten Verkehrsachsen und den kleinen Strassen, davon abzweigend, mit den vielen kleinen „stand up Lokalen“, liebevoll betrieben, den Versuchen zu existieren. Und diese Anonymität, die einen überall anspringe und gleichzeitig die Versuche sich zu verankern. Spannend, mehr als spannend, sehr aufregend.
Und die Zeit habe eine nicht unbedeutende Rolle gespielt: die Zeit mit ihrem eignen Rhythmus der Abwicklung, dem Tempo, das er selbst vorgegeben habe, mit dem er durch diese Stadt gegangen oder gefahren sei. Diesmal seien gegenüber den sonstigen Besuchen so einige Ruhepunkte möglich gewesen, im „Kulturkaufhaus Dussmann“ zum Beispiel, oder dem kleinen „Glückslokal an der Nazarethkirchstrasse“, bei Sarah Wiener am Hamburger Bahnhof und beim Warten auf die U-bahn, und den Besuchen bei Susanne, dem Zeichnen an ihrem großen Tisch, dem Gehen durch unbekannte Strassen mit ihr und dem Reden über Gott und die Welt, dem Durchstöbern der alten Osramhallen, bei den Gespräche im Atelier von Peter Freitag oder auch dem Besuch im Rix in Neukölln, wo er den Bekannten aus Kevelaer getroffen habe.
Er habe daher schon vor Ort verarbeiten können und sei nicht so voll und leicht blockiert aufgrund der Menge an Eindrücken wie sonst immer aus Berlin zurückgekehrt.
Tja, aber im Grunde genommen seien es die Menschen!
Buchalov
Eine tolle Zusammenfassung deines Aufenthalts, Jürgen!
Ich glaube dir, dass du und dein Kopf „Verarbeitungszeit“ brauchen!
Viele Grüße vom geradeüber der Osramhöfe sendet dir Susanne
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Danke, schön, das es Deine Akzeptanz findet. Die Zeit zur Verarbeitung nehme ich mir, ab morgen!
LG Juergen
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Guten Morgen, Jürgen,
ich habe gestern begonnen, auf dem A4 Papier mein einzelnes Double Bind zu zeichnen und freue mich total, dass ich die Lockerheit beibehalten konnte!
LG Susanne
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Guten Morgen liebe Susanne!
Und offenbar bereitet es Dir Freude. Ist doch gut, oder? Es freut mich sehr, dass Du so intensiv Feuer gefangen hast.
Juergen
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Pingback: Berliner Blätter – Teil 2 – Projekt Double Bind – H.-J. Küster – S.Haun | Susanne Haun
ja, am Ende sind es immer die Menschen, das hast du fein gesagt!
herzliche Grüße
Ulli
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Danke!
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