die Transformation und die Zwickelwoche

Der Transformator schweigt und lächelt. Der Transformator ruht in sich und arbeitet. Der Transformator wandelt um. Der Transformator ist Teil der Transformation. Jeder von uns ist ein Transformator.

Transformation, das ist Jürgens Thema. Er wird sich nachdem das Zwickelbüros nun nicht stattfindet mit diesem Thema eine Woche lang beschäftigen. Das steht fest, das hat er so beschlossen. Wer mitmachen will ist herzlich zur Teilnahme eingeladen und kann im Dialog auf Facebook, wordpress oder Instagram seine Ergebnisse zeigen und sich mit uns hier verlinken. Wir würden uns Beide darüberschreiben freuen.

Dieses Thema hat eine Vorgeschichte und wenn ihr Zeit habt erzähle ich sie hier kurz.

Jürgen sagt, ihm sei schon sehr schnell zu Beginn der Coronakrise deutlich gewesen, dass es mit dem Zeigen der Kunst, mit der Erarbeitung der Themen, die einen beschäftigen vorbei sei. Er habe sich daher einen gedanklichen Baukasten verschiedener Themen zugelegt, den schriftlich fixiert und darin zu genau diesen verschiedenen Themen Handlungsaufträge niedergeschrieben, die bei ihrer Umsetzung Ergebnisse kreieren, die Klarheiten zum Thema schaffen können. Die möglichen Handlungsaufträge orientieren sich an sehr zentralen Fragen. Man kann das Ganze wie einen Baukasten verwenden.

Eines der Themen ist dabei die „Transformation“. Die hat ihn wohl schon immer beschäftigt. In seinem Baukasten sind jetzt folgende Punkte niedergeschrieben, die er zum Teil in der Woche abarbeiten will. Und wer daran teilnehmen möchte ist wie gesagt herzlich dazu eingeladen. Vielleicht wird ja eine Woche lang daraus etwas Größeres.

die Transformation/ questions to the transformation

Können Worte und Sätze die Realität  verändern? Wie transformiert sich die Realität?-  Deshalb bitte ich Dich, einen Satz laut auszusprechen, mit der Absicht, die Realität um Dich herum zu verändern. 

Was geschieht eigentlich beim Vorgang der Transformation? – Das ist ein Sachverhalt, den kann uns nur ein Transformator selbst erläutern. Wenn wir uns umschauen, werden wir einen solchen finden, können ihn untersuchen und sollten ihn und sein Innenleben vorstellen.

Woher kommt die Energie für Transformationen? – Energie kann sich bündeln, in Energiefeldern. Finde bitte ein Kraftwerk, ein Energiefeld oder ein energetisches Etwas und lass uns teilhaben an seiner Form und Funktion.

Wie verändert sich die Form eines Gegenstandes in der Transformation? Natürliche Gegenstände aus dem Mülleimer oder Kompost gibt es in der Regel genügend im persönlichen Umfeld. Wähle bitte einen aus und bilde ihn ab in seinem Jetztzustand. Und seinem vermuteten Urzustand. Dazwischen könnte seine Transformation liegen.

Was geschieht mit dem Kern einer Sache bei verschiedenen Materialzuständen? – Wer Im Wald oder Garten mit besonderem Blick unterwegs ist, findet Natürliches, das sich aktuell oder ständig transformiert. Und einen Blick auf seinen Kern freigibt. 

Ist Transformation eine Wanderung? – Überall um uns herum gibt es Geschichten und ihre Akteure, die die Geschichten vorantreiben. Begleite eine solche Person auf ihrer Wanderung durch das Geschehen und lasse auch uns daran teilhaben.

Ist nicht alles Transformation und Umwandlung? – Es gilt, einen Gegenstand  im Atelier nach dem Zufallsprinzip auszuwählen und die Spuren der Zeit an ihm und in ihm aufzugreifen.

Verändert die Transformation die Materialzustände? – Wärme, Hitze, Feuer sind Quellen der Energie. Ihnen sind Gegenstände und Dinge ausgesetzt. Sie verändern diese. Du könntest genau dies tun und uns zeigen, was geschieht.

Hat Transformation für uns eine Bedeutung? – Unser eigener Körper ist die Transformationsstelle, die uns selbst sehr nahe ist. Wenn es Dir nichts ausmacht: beobachte Dich und zeige die Stellen, wo in und an Dir Transformationen stattfinden.

Ist Sterben ein Teil der Transformation? – Dinge ohne scheinbares Leben existieren zuhauf um uns herum und können in den Blick genommen werden. Sie zeigen immer noch Spuren des Lebens. Um diese geht es. 

Wiederholen sich Transformationszustände? – Kern der Künstlerischen Arbeit ist im weitesten Sinne das Abbilden. Daher: erzeuge bitte immer wieder und immer wieder das Bild einer natürlichen Form und zeige ihre Abbildungen.

Ist die Transformation ewig? – Wer die Augen verschließt, verzichtet nicht auf seine Sinne. Die restlichen sind um so aktiver. Ich möchte Dich bitten,  mit Deinen Sinnen auf Reisen zu gehen.

Wie geschieht Transformation in der Zeit? – Die Zeit ist in allem. Sie ist daher auch Teil der Transformation und es scheint sinnvoll, sie zu beobachten und ihre Veränderungen festzuhalten. Und weiter: ja, die Zeit: sie durchdringt alles. Alles bewegt sich in der Zeit und wandelt sich. Auf einer Zeitschiene kann so etwas sicherlich exemplarisch dargestellt werden.

Kann Kunst unser Bewusstsein transformieren? – Bewusstseinsänderung und Veränderungen der realen Bedingungen hängen sicherlich zusammen. Wenn das also auch für die Transformation gelten soll, zeige Variationen eines Kunstwerkes, das Dich bewegt hat.

Kann natürliches Material zu geistigem werden? – Dieses Mal ermutige ich Dich, das Material des Gartens zu verwenden / es sich anzueignen / sich von ihm inspirieren zu lassen, seine Form zu ändern und es in eine Partitur umzuwandeln, die durch Sprache und Deine Stimme ausgedrückt wird.

Buchalov

36 Gedanken zu „die Transformation und die Zwickelwoche

  1. „Können Worte und Sätze die Realität verändern?“ Ja, können sie.
    Ich schrieb einmal den Satz „Ich werde mich hüten, heute, am heiligen Sonntag, ein Wörtchen über die deutsche politische Szene fallen zu lassen“. Dadurch entspann sich eine Debatte, in deren Gefolge ich in eine Nazi-Freundin und eine Blog-Freundschaft in eine Schlangengrube transformiert wurde.

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  2. Deine Fragenliste ist wohl das Arbeitsprogramm für Jahre, wenn nicht gar ein ganzes Leben, Juergen.
    Gerade weil ich ganz akut in meinem Leben von Transformation betroffen bin, kann ich mich leider an der öffentlichen Arbeit an dem Thema nicht beteiligen. Aber ich werde schauen, was und wie ihr transformiert.

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  3. Ich nehme deine Vorschläge jetzt mal auf, eine Idee zu einem deiner Themen habe ich schon – und ich lasse mal durch diese Woche wirken und wachsen, wer weiss was passiert!
    Danke für dein Input und liebe Grüße
    Ulli

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  4. Da hast du aber etwas angestoßen. Derzeit sind meine Sinne ohnehin geschärft für den großen Umwandlungsprozess im Innen und auch im Außen. Und über die Kraft, die von Worten ausgeht denke ich unentwegt nach. Ich habe mich von Namen oder Worten, die mir nicht guttun schlichtweg verabschiedet. Sei es z.B. der Name eines „Wesens“ jenseits des großen Teichs noch der Beschreibung von Etwas, das ich zutiefst verabscheue. Uns wird von den Medien in dieser Hinsicht ohnehin zuviel zugemutet. Daher tut es gut, ein einzelnes „heilendes“ Wort wieder und wieder aufzuschreiben und (in meinem Falle) auszuschneiden. Das macht etwas mit mir. Momentan arbeitet das Wort „Würde“ mit mir, oder umgekehrt, wer weiß das schon. Danke für die Anregung….ich nehme es mit in die kommende Zeit. Liebe Grüße Marie

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    • Liebe Marie!
      Dem stimme ich gerne zu. Und das Prozedere mit dem “heilenden Wort”, das immer wieder aufgeschrieben oder ausgeschnitten eine Transformation bewegt, das gefällt mit gut und könnte Einzug ins Projekt finden, danke für die Anregung, Liebe Grüße, schönen Sonntag
      Jürgen

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  5. Das klingt alles sehr spannend. Gerade ist bei mir auch einiges los, so daß ich nicht weiß, ob ich die richtige Muße finde, etwas beizutragen. Aber vielleicht ploppt ja noch was auf 🙂 Ansonsten werde ich deinen Transformationen folgen. LG

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    • Lieber Junymond!
      Schön, dass Du Dich hast anregen lassen von meinem Thema. Ich hoffe, dass im Lauf der Woche da vielleicht noch mehr entsteht. Das wäre toll.
      Deinen Beitrag habe ich gelesen, mehrmals, aber erschließt sich mir nur bruchstückhaft. Und das hat sicherlich nichts mit Dir als Autorin zu tun, sondern damit, dass ich mich erst einmal in diese Sprache und dieses Vokabular eindenken muss. Das fällt mir schwer.
      Liebe Grüße
      Jürgen

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