Im „Projekt ohne Namen“ senden sich Susanne Haun und Jürgen im Wechsel halbe Sätze zu und der andere muss sie vervollständigen und ein Werk der Visualisierungen dazu erschaffen. Seit 2016 machen sie das schon so.
Diesmal hat Jürgen folgenden Satz bekommen: „Irgendwann wird der Mensch müde“. Also, so interpretiert er das: einmal geht es um die Pandemie und was diese mit uns anstellt. Dann geht es wohl auch darum, dass wir der Beschäftigung mit diesem Problem überdrüssig werden und vielleicht in unseren Anstrengungen geschützt mit dem Virus umzugehen nachlassen.
Das Spielerische, das er ansonsten im Projekt auslebt, hat Jürgen diesmal nicht zu packen bekommen. Der Satz hat ihn gehemmt. Diesmal, so sagte er mir, sei es für ihn echt schwer gewesen. Wenn er den Halbsatz von Susanne zugeschickt bekommt, dann bildet er sogleich und unverzüglich weitere Halbsätze, spontan und ungefiltert. So auch diesmal. Folgende Satzfortsetzungen standen alle auf seiner Liste, und das sind nur die, die nach einer Woche übrig blieben, das „ernste Zeug“ hat er aussortiert:
Irgendwann wird der Mensch müde,
… und nimmt sein Doppelherz B12 Vita Energie.
… brüht sich einen Salbeitee und weiter gehts.
… gönnt sich eine kalte Dusche und schaut mal.
… und wirft sich einen Aufheller ein.
… und geht zum Arzt.
… und weint sich beim Zähneputzen aus.
… weint kurz und tritt sich dann selbst in den Hintern.
Geworden ist es nun folgende Konstellation:
Susanne: Irgendwann wird der Mensch müde, …
Jürgen: …hört nur noch auf seinen Bauch und schon steht Satans Thron im Pergamonmuseum.
Für Susanne hat Jürgen nun folgenden Halbsatz als Aufgabe
„Für ein Manifest genügt ein Wort: …„
Buchalov
Lieber Jürgen,
Schön, dass es weitergeht.
Darf ich etwas sagen?
Ganz ehrlich?
Mir haben alle Fortsetzungen die du nicht gewählt hast sehr viel besser gefallen als der Satz , den du gewählt hast.
Aber das ist nicht maßgeblich, du hast dich dafür entschieden.
Ich habe dieses Mal auch eine kleine Liste angelegt mit den Antworten, dir mir durch den Kopf gehen.
Mal schauen, was du dazu sagst.
Einen schönen Abend von Susanne
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Liebe Susanne!
Tja, so ist das: der Eine mag es so, der Andere halt anders.
Ich habe ja lange überlegt: das irrationale Bauchgefühl hat mich gereizt, der surreale Gedanke, das ein Museum zum Hort des Teufels wird und das ein Thron im Spiel ist, und dass ich das nicht erfunden habe, sondern dass das Irrationale im Rahmen der Verschwörungstheorien für die Realität gehalten wird und von Coronaleugnern als wahr empfunden wird: das alles hat mich bewogen so zu entscheiden.
Liebe Grüße
Jürgen
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Genau das ist es, was ich daran nicht mag, Jürgen.
Ich möchte diese Theorien nicht noch unterstützen, so amüsant sie auch wirklich sind.
Der Schaden, der damit angerichtet wird, ist zu hoch. Wer weiß schon, ob in dieser Theorie nicht die Grundlage für die Schädigung vieler Kunstwerke in Berliner Museen vor kurzem liegt.
Liebe Grüße von Susanne
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Köstliche Lettern!!! 😋
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