Selbstbefragung – Zimmerreise – Fundstückuntersuchung – Quellenstudium: das hat Jürgen in den letzten Tagen alles vollzogen – kawumm, zomp, kawumm. Er bezog sich dabei auf seinen letzten Blogbeitrag zur „Zeit ohne Zeit“. Jürgen will ja klären, was es mit „Zeit ohne Zeit“ auf sich hat.
Die Selbstbefragung lieferte Ergebnisse, was Synonyme von Zeit anbelangte und das Gegenteil davon. „Zeit ohne Zeit“ könnte von daher vielleicht bedeuten: Zeitloch – punktuelle Zeit – Zeitschrumpfung – Freiheit der Zeit – time is only here – timeless – Zeitteufel – Punkt – verspätet – Zeitpunkt – Moment – Einzelfälle der Zeit. Das Punktuelle, das Zeitlose, das Löchrige sind bei Jürgen hängengeblieben und könnte Bilder liefern. Denn darum geht es ja: Bilder finden für das Begriffspaar „Zeit ohne Zeit“.
Die Zimmerreise erbrachte Hipstagramphotos von einem Uhrenziffernblatt und schattigem Licht auf Wänden.
Die Fundstückuntersuchung lieferte Skizzen und Druckstöcke von einem Uhrengehäuse, von einem Blasebalg, Zeitschichten und einer Zeitschleife.
Und das Quellenstudium hat ihm vor Augen geführt, das Einsteins Relativitätstheorie, die ihm Kenntnisse über die Zeit liefern sollte, im Moment seine Möglichkeiten des Verstehens übersteigt. Jürgen sagte, ihm fehlten einfach exakte physikalische Grundkenntnisse darüber, was Relativität, Masse, Raum, Zeit, Raumzeitkrümmung, Schwarzes Loch und und und sei. Hängen geblieben ist, dass offensichtlich die mit Lichtgeschwindigkeit durchs All Reisenden die Zeit überwinden können.
Soweit so gut. Jetzt soll das alles erst einmal in kleine Linolschnittdruckstöcke fließen.
Buchalov
Zeit ist so ein spannendes, wie (für mich) kaum zu fassendes Phänomen. Ich drehte damit schon einige Runden, besonders nachdem ich „Der Klang der Zeit“ gelesen hatte.
Ich bin auf deine Annäherungen sehr gespannt.
Liebe Grüße
Ulli
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„Dem Empfinden der Zeit entspricht keine anthropologische Konstante, vielmehr ist es kulturell bestimmt.“ (D.Harmening: Handbuch des Aberglaubens)
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Vielen Dank für Deinen Beitrag.
Na, ich weiß nicht so recht. Mittlerweile unterscheide ich einen individuellen Zeitbegriff und einen allgemeinen. Der individuelle ist auf jeden Fall auf den Menschen bezogen und wird individuell sehr unterschiedlich empfunden. Der allgemeine Zeitbegriff wird wohl kulturelle Wurzeln haben. Ich kann mir Wechselwirkungen zwischen Beiden durchaus vorstellen.
Mein Problem dagegen ist eher die Frage, was sich hinter der Formulierung “der Zeit ohne Zeit” verbirgt. Ist es ein zeitloser Zustand? Ist es die Ewigkeit? Ist es reine Gedankenspielerei?
Liebe Grüße
Jürgen
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Sehr ergiebige Reflexion, Jürgen. Zeitlosigkeit empfinde ich nicht als Spielerei eher als Zustand, dem wir uns annähern im sogenannten Flow, wenn unser Schaffen/Denken strömt und uns mitnimmt und währenddessen wir den Fluss (!) der Zeit tatsächlich nicht fühlen. Dann gehört der Fluss ganz uns und ist ganz subjektiv.
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