kreativer Tritt in den Hintern oder wie das „Projekt ohne Namen“ entsteht

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Vielleicht hätte ich nichts über Jürgens momentane kleine Schaffenskrise schreiben sollen. Denn so bedeutsam ist sie nicht.

Was ihn aber wohl gefreut hat ist der „kreative Tritt in den Hintern“ und die damit verbundene Unterstützung, die er durch Susanne Haun erhalten hat. Sie schrieb: „… ich werfe meinem Künstlerfreund Jürgen die erste Hälfte eines Satzes zu, und frage ihn, ob er mir die zweite Hälfte des Satzes dazu zeichnet ???? Ich würde mich freuen:
„In der Nacht verschwimmen die Gegenstände zu schwarzen verwischten Flächen, deshalb ……“.
Willst du mir dann auch den Anfang eines Satzes senden? Ich zeichne ihn dann ebenfalls zuende.
Wollen wir mal schauen, was wir daraus machen?“

Das war eine echte Hilfe und ein Angebot so richtig nach seinem Geschmack. Es hat ihn sehr gefreut.

Aber er hat ja so seinen eigenen Kopf, der liebe Juergen. Im Atelier sah ich dann, wie er alte Holzschnitte durch die Kreissäge jagte, in einer Pappkiste sammelte und eines der Teile nahm und auf Dekorationspapier druckte und dann überzeichnete. Er geht wohl davon aus, dass aus der Idee mehr wird, deshalb diese große Menge an kleinen Druckstöcken. Aber vielleicht verwendet er die auch für was anders. Wer weiss.

Seine „DruckZeichenSkizze“ trägt den Titel „… deshalb versucht der Abfalleimer ein verzweifeltes Glühen“.

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Auf einem kleinen Zettel fand ich den Satz, den er für Susanne vorgesehen hat: „Heute ist heute, morgen wird übermorgen und  …“

Buchalov

15 Gedanken zu „kreativer Tritt in den Hintern oder wie das „Projekt ohne Namen“ entsteht

  1. Guten Morgen,
    danke für das Auffangen des Balls 🙂 ich habe deinen Beitrag gestern Abend gelesen und bin heute Morgen mit der Fortsetzung des Satzes aufgewacht 🙂 , nun fehlt nur noch die zeichnerische Umsetzung, die langsam Gestalt in meinem Kopf annimmt. Ich habe dazu die perfekte Leinwand auf meinem Arbeitstisch zu liegen.
    Ich freue mich auf unsere weitere gemeinsame Arbeit und bieten uns die Worte nicht ein großes Spektrum an Möglichkeiten?
    Ich finde deine Umsetzung ausgesprochen gelungen und freue mich, dass du zu deinen Holzschnitten gegriffen hast, ich werde dir vorerst in Leinwände antworten 🙂 .
    Von der Materialität könnten die beiden Medien nicht unterschiedlicher sein. Du nimmst deine „alten“ Holzschnitte und formst sie zu etwas Neuem und ich übermale meine „alten“ Leinwände und forme sie zu etwas neuem.
    Ich bin begeistert. Bei aller Gegensätzlichkeit sind das wieder viele Gemeinsamkeiten und ich denke, es steuert auf eine sehr interessanten Austausch hin.
    Eines sei schon gesagt, die rosa Farbe greife ich aus und vielleicht auch das Ornament. Hast du den Holzschnitt auf Geschenkpapier gedruckt?
    Liebe Grüße und einen guten Morgen von Susanne

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    • Liebe Susanne!
      Ja, es ist schön, dass wir mal wieder einen Weg für etwas Gemeinsamens gefunden haben. Die Kombination von Wort und Bild finde ich auch einen Ansatz, der vieles zuläßt und zudem unseren momentanen Interessen entspricht.
      Dass wir von der technischen Seite her unterschiedliche Wege gehen, empfinde ich als bereichernd und läßt unseren jeweiligen momentanen Präferenzen genügend Raum. Sehr gut!
      Die Gemeinsamkeiten im Ansatz hast Du schön herausgearbeitet und werden sicherlich Eingang finden in eine spätere konzeptionelle Fassung.
      In meinem Besitz befinden sich zwei Mappen mit dickerem Dokorationskarton, die ich mal bei Aldi mal im Vorbeigehen erstanden habe. Die kommen jetzt zum Einsatz.
      Ich weiß, dass Du die Projekte ja gerne von hinten her denkst und daher die Frage, wie die Ergebnisse präsentiert werden sollen, Dir besonders wichtig ist. Ein Künstlerbuch zu erstellen ist sicherlich ein guter Gedanke. Aber vielleicht ergibt sich noch etwas anderes.
      Tja, der Name des Vorhabens – dazu habe ich schon einiges gedacht, aber der Funke ist noch nicht so recht übergesprungen. Aber vielleicht, und wahrscheinlich ist es so, ergibt sich im Laufe der Abwicklung des Vorhabens da noch eine zündende Idee.
      Ich freue mich jedenfalls auf das, was da jetzt zukünftig entstehen wird.
      Liebe Grüße Juergen

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      • Lieber Jürgen,
        ich glaube ich bin noch geschädigt von meiner allerersten Ausstellung. Ich hatte mir überhaupt keine Gedanken gemacht, wie ich etwas präsentiere, hatte vollständig unterschiedliche Formate, keine Rahmen, musste alles kaufen und habe natürlich nicht passend für Standardrahmen gearbeitet. Die Galeristin gab mir den Schlüssel der Galerie und sagte, so könne ich in Ruhe hängen. Ich saß in der Galerie auf dem Boden und heulte, weil ich nicht wusste, wie ich das bewältigen soll. Ich schaffte es, aber ich habe mir vorgenommen, dass mir das nie wieder passiert.
        Bisher hat das gut geklappt, du kennst mich ja, nun ist alles durchorganisiert. 🙂
        Morgen zeige ich die ersten Ergebnisse von meiner Arbeit zu deinem Satz und es entsteht auch schon ein neuer Satz.
        Liebe Grüße von Susanne

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  2. P.S. Wie nennen wir denn unser neues Projekt? Und was ist unser Ziel bzw. Präsentationsform unserer Zusammenarbeit, wo wir doch im Januar 2018 erst die Nullraum Ausstellung in Xanten haben? Was hälst du davon, wenn wir unsere Ergebnisse dieses mal wieder in ein Künstlerbuch münden lassen? Bei Isuu?
    Was sind deine Gedanken?

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  3. das Bild ist schon mal Klasse. Und das verzweifelte Glühen des recht angegriffen wirkendenden Eimers herzergreifend. Möge dem Eimer immer reichlich Material zur Verfügung stehen, das er in schwarzen Momenten zum Glühen bringen kann.

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  5. Pingback: Erinnerung im Gestern – Zeichnung auf Leinwand von Susanne Haun | Susanne Haun

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