Juergen und ich stehen momentan mit unserem Wohnmobil im Altmühltal und fahren am Fluss entlang und kreuz und quer mit dem Rad durch die Gegend. Wunderschön ist es hier. Frankenland! Und wir halten ein wenig Rueckblick.
Der Königssee war die letzte Station unserer Fahrt auf der „Deutschen Alpenstrasse“. Keine Frage, ohne den Tourismus als Wirtschaftsfaktor geht hier nichts. Er ist nur möglich, weil die Landschaft so einmalig und so schön ist. Und wie schrecklich einen dieser Tourismus anspringen kann, erfährt man in Schönau auf dem Weg zum Bootsanleger des Königssees. Juergen hatte eine spezielle Meinung dazu, die er in diesem Foto wiedergegen hat.
Juergen meinte zu mir, dass er vorsichtig sei mit einer generellen „Verteufelung“ des Tourismus. Schließlich sei er ja selbst einer von ihnen, wenn er die Fremde von Gibraltar bis Trondheim bereise. Das Problem sei halt die Zerstörung und Gefährdung der räumlichen, örtlichen Stimmung und Ästhetik vor Ort durch die Masse an Menschen und die gestalterischen Wildwüchse der Kommerzialisierung. Vielleicht wäre sanfter Tourismus ein Kompromiss.
Der Königssee selbst überwältigt einen wegen seiner Schönheit, keine Frage – trotz der vielen Menschen.
Juergen hat auf der Tour einiges zur bayrischen Landschaft zeichnerisch festgehalten und vervollständigt die Zeichnungen momentan hier in Treuchtlingen. Er nennt sie „Szenarien“ ( dahinter steckt die Annahme, dass die Landschaft und ihre Darstellung eine Bühne sei, mit Handlungsanweisungen und Abläufen fuer uns, die Agierenden) und wird sie in den nächsten Tagen nach und nach zeigen.
Buchalov
Schöne menschenleere Kulisse (Szenerie, sagst du), aber auch eine Welt die für sich sein kann.
Na ja, so menschenleer war es ja nicht, denn hinter und neben mir saßen im Boot genügend Menschen. Liebe Grüße, alles Gute
ah. Hast du weggeschnitten…unfein! 🙂
Traumhaft schön! Handlungsanweisung an mich: ehrfürchtig staunen! Liebe Grüße!
Aber nicht übertreiben! Liebe Grüße
Absolut nein! Lieber Jürgen, das kommt immer auf den Standpunkt an. Von hier aus dem Flachland betrachtet, nicht in den Urlaub fahrend, gebunden an Haus und Hof (nicht unfreiwillig) erscheint mir das im Moment traumhaft schön. Okay, ich sah auch nicht die Busse mit Touristen. Seit dem ich von dir weiß, beschäftige ich mich auch mit Gedanken über Wohnmobilreisen 🙂 Auch damit könnte ich mich mittlerweile arrangieren, bzw. ich merke, dass die vielen Vorurteile doch sehr überholt sind! Auch da träume ich mich manchmal dank deiner Tour ein bisschen weg. Du siehst, hat alles Hand und Fuß. Und wenn man nicht hin und wieder seine Netze über das Ziel hinauswirft….liebe Grüße!
Ist ja oft so: man ordnet, um handlungsfähig zu bleiben, erst einmal alles in Schubladen. Nur darf man halt später nicht vergessen die Schubladen ab und an zu öffnen und zu differenzieren.
Sagt der Kuenstler und Wohnmobilist,
Liebe Grüße
Und was sich da alles aus einer Schublade rauszaubern lässt! Dann sehe ich immer, dass mich das voll blockiert hat. Wahrscheinlich alles zu seiner Zeit…..es kommt ja auch auf den Bewohner eines Wohnmobils an. Ich wünsch dir einen entspannten Abend.
Gelobt sei Hipstamatic!
Und der Fotograf!
Ich denke ja schon länger, dass die Welt zweigeteilt ist, das eine sind die Metropolen, wo geackert wird, das andere sind die Idyllen, in denen die dort lebenden Menschen alles dafür tun, um TouristInnen anzulocken, damit auch sie überleben können…
wie auch immer noch, die Fotos sind klasse, die vom See und das vor dem Denkmal lässt mich schmunzeln: nun aber hurtug weiter und ab dafür…
herzlichste Grüße sende ich dir
Ulli
Wenn den zweigeteilt reicht: ich glaube es ist noch komplizierter.
Danke fires Lob!
Bis bald!
Ich stimme dir zu, es bezog sich auch nur auf den ländlichen und den städtischen Raum…
herzlichst
Ulli
Guten Morgen, Jürgen,
ja, Tourismus ist notwendig und wir nutzen ihn. Ich denke jedoch, dass es wie überall auch dort ein für und wieder gibt und bestimmte Grenzen eingehalten werden sollten. Die Boote über den See, zum Beispiel, es gab eine Zeit, da waren sie mit weniger Bänken ausgestattet und das war schon voll. Wie hast du da mit deiner Größe sitzen und auch noch Fotos machen können?
Seid ihr gar nicht zwischendurch ausgestiegen und ein wenig in die Natur gelaufen? Erst dort entfalten sich die Berge richtig, erst da bist du fernab von der Meute und kannst sitzen und geniesen.
Deine Fotos sind sehr gelungen.
Ich wünsche weiterhin so viele schöne Tage,
Susanne
Liebe Susanne!
Es gibt viele Formen, die Natur zu genießen. Und wer wie ich mit körperlich-motorischen Einschränkungen lebt, sucht sich da so seine Wege. Und genießt.
Ich bin gerne bei und unter den Menschen und „schwimme dann im touristischen Strom mit“ – so auch diesmal. Mein Ort der Ruhe, den habe ich dann auf dem Stellplatz wie jetzt hier in Treuchtlingen, und genieße.
Bis bald, Liebe Grüße
Und noch eine kleine Ergänzung: natürlich sind wir auch ausgestiegen und in der Natur umhergelaufen.
So ein klein wenig ist Dein Kommentar geprägt von einem erhobenen moralischen Zeigefinger, der alleine zu wissen glaubt wie die Dinge in diesem Falle liegen. Es gibt aber auch Zwischenbereiche und Grautöne, glaube ich, und jeder hat da so seine eigene Art mit Natur, Tourismus, Landschaft, Bayern und Menschenmassen umzugehen. Man sollte es ihnen zugestehen.
Bis bald, Liebe Grüße
Juergen
Lieber Jürgen, ich wollte dich nicht verletzen!
Richtig! Du bewegst dich in deinen Möglichkeiten und da bewegst du dich viel! Es tut mir wirklich leid, wenn ich dich so gekränkt habe, das war nicht meine Absicht.
Ich denke, ich muss respektieren, dass es viele Arten der Naturerfahrung gibt und das jedem etwas anderes gefällt. So wie in unseren Zeichnungen gibt es natürlich Grautöne in den Bewegungen durch die Natur.
Ich weiss, ich habe leider die Angewohnheit, meine Meinung (!) so absolut herüberzubringen, als ob ich die Weisheit mit Löffeln gegessen habe. 🙂
Vielleicht möchte ich dann auch einfach nur überzeugen und andere an meinen guten Erfahrungen teilhaben lassen. :-), die Erfahrungen mit ihnen teilen.
Liebe Grüße sendet dir Susanne
Es ist alles gut! Lg
Du wirkst immer so jugendlich, groß und stark, dass ich immer wieder dein Alter vergesse.
Ein wenig habe ich auch an die Diskussion letztes Jahr mit meinem Studium gedacht, nur umgekehrt. Wir sind uns halt sehr vertraut. 🌞
Das stimmt und freut mich. Nur auf der Basis einer solchen Vertrautheit ist ja unser Dialog nur möglich ohne Verletzungen herbeizuführenden.
Liebe Grüße aus Neumagen Dhron an der Mosel