Buchalovs Tour 2020: seltsamer Mix

Die eine Seite des Westerwaldes begrenzt die Sieg. Da waren Juergen und ich letzte Woche. Die südliche Begrenzung bildet die Lahn. In Limburg stehen wir momentan. Kalt war es in der Nacht, kein Vergleich zu den milden Temperaturen des Rheingaus. Aber der Blick auf die Lahn ist schön, bei aufkommender Sonne und der Ruhe. Im Hintergrund läuft „early morning rain“ – beruhigend. So langsam aber wächst die Sehnsucht nach der Wärme des Niederrheins.

Limburg, das ist für Jürgen ein Besuch bei seiner Schwester. Limburg, das war aber gestern und heute auch ein Besuch in der Kunstsammlung der Stadt und ein Farradrundgang durch den historischen Ortskern – in Coronazeiten ein Wagnis, wegen der vielen Menschen

In der Altstadt liegt der Dom, erhöht. Das Diözesanmuseum hatte leider zu, Montag. Aber der Dom lockte Juergen an und eine Begehung war notwendig und zeigte: ein Gebäude voller Symbolik und christlicher Ikonographie.

Und dann treffen wir auf zwei Frauen, die uns ansprechen, und es stellt sich heraus: es ist ein missionarischer Heilungsdienst mehrere Frauen einer freikirchlichen Einrichtung, darf ich Sekte schreiben?, die gezielt Menschen ansprechen und für Gott in ihrem Sinne gewinnen wollen. Gesprächsaufhänger sind Themen wie das Fahrrad, das Wetter, die Körperhaltung, und und und. Belangloses eben. Juergen fragte sich im Nachhinein, was seine Signale waren, die zur Kontaktaufnahme führten. Man wird offenbar stärker beobachtet als man denkt. Die Damen dieser Freikirche waren auf Seelenfang, verunsicherten im Gespräch, redeten vom Heilen, dem körperlichen heilen, vom Heilen der Sünden, dem Heilen von körperlichen Gebrechen oder biographischen Verfehlungen. Die Bibel gilt als einzige Wahrheit. Wir sahen ein Heilsversprechen auch per Handauflegen, so im Vorbeigehen: irre das Ganze, und perfide.

Hier sind das Alte und das Geschäft und der Tourismus und Gott überall präsent. Es ist dieser seltsame Mix aus Historie, aus Geld und kleinen Geschäften, aus christlichen Zeichen und dem Segen der Kirche. Hoch oben der Dom mit seiner aufgeladenen Symbolik von der himmlischen Stadt Jerusalem. Und mittendrin der Versuch dem Leben über eine Zuwendung zu Gott Sinn zu geben. Hier ist der alte Gott. Das ist der Ort, an dem man sich schnell sündig fühlt und um Vergebung bittet. Hier geht es im Verfehlungen im Vergangenen und die Hoffnung auf Erlösung in der Zukunft. Jürgen denkt ja mehr an eine Erlösung im Hier und Jetzt. Sagte er. Aber es ist schon mehr als verwunderlich, das sich an allen Orten der vergangenen Tage die Religion, das kirchliche und ihre Symbolik wie ein roter Faden durchzieht. Wahrscheinlich ist es historisch bedingt. Oder es hat mit Jürgens Überempfindlichkeit in diesen Dingen zu tun.

Heute geht es nach jedenfalls nach Hause.

Buchalov

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