Warten sei das Eine: Warten auf visuelle Inspirationen, oder auf das zufällige Fundstück oder auf Menschen, die bedeutsam sein könnten oder auf plötzliche Eingebungen mit Kurzzeitwirkung oder auf das Kaffeewasser, weil ohne Kaffee kaum was geht oder warten auf schicksalhafte Hinweise, welcher Art auch immer.
Herumstrolchen sei das Andere: um das Wohnmobil herum auf der Suche nach Fundstücken, die OrtsMarken werden könnten oder herumstrolchen um neue Orte zu sehen oder um eine Galerie zu finden oder um sich Infomaterial zu besorgen oder Herumstrolchen, weil man einfach keinen Plan hat, was man machen könnte.
So sieht das aus auf dieser Tour.
Und so sieht das auch hier in Lemmer aus. Dort stehen wir nämlich seit gestern . Alle künstlerischen Recherchen haben bisher allerdings nicht viel ergeben. Alles Suchen nach Kunst war vergeblich. Vor die Füße ist Jürgen auch nichts gefallen. Lemmer, so scheint es, ist kunstfrei. Was aber nun mal nicht sein kann, denn Kunst ist ja immer und überall.
Lemmer liegt auf der östlichen Seite des Isselmmeers. Wir sind ueber den 30km langen Abschlussdeich gefahren. Ans Anhalten war nicht zu denken: es hat gestürmt, aufs heftigste geregnet, und wir sind mit maximal 80km/h über den Deich geschlichen. Die Natur hatte uns, wir nicht die Natur. So ist das ja oft: wir reden uns nur etwas anderes ein. Aber jetzt scheint die Sonne und das Treiben hier am Kanal zu beobachten macht alle vorher gewesenen Widrigkeiten vergessen.
Ursula und Klaus stehen mit uns gemeinsam auf dem Stellplatz im Jachthafen. Sie sind Freunde, aus Kleve, die wir aus Spanien kennen. Klingt eigentümlich, ist aber so. Juergen wollte sie unbedingt hier treffen, denn er wußte, das sie hier ein Wochenende verbringen.

Ursula und Buchalov
Und was war sonst noch: In der Touristikzentrale gab es keine Infos zur modernen Kunst in Lemmer. Wir haben aber mal wieder eine Wand gesehen. Trommelnde Frauen kreuzten unseren Weg. Und Juergen hat sich in der Stadt den Bart und die Haare schneiden lassen, denn man müsse schon auf sich achten, meinte er. Und dann gab es noch den ernährungstechnischen Rückfall in alte Zeiten.
Buchalov
Die Haare von ‚oben‘ nach unten zu verlegen sieht richtig gut aus (:)> oder ist es die coole Sonnenbrille? (8)>
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Schon Bob Dylan wusste um die Wirkung der Sonnenbrille. Aber ansonsten: Danke fürs Kompliment.
Grüße an den Ostwall,
Juergen
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