Paperworks | Ausstellung Ruhr Gallery Mühlheim | Finnisage | acht Sätze als Basis für ein Künstlergespräch |

Künstlergespraech paperwork’s: Notizen

Wir erfahren in unserer Kindheit nicht nur in Bezug auf Werte und Einstellung eine Prägung, sondern auch, was die Nähe zu bestimmten Materialien anbelangt. Das trifft bei mir auf Papier und Holz zu.

Wenn es unfertig wirkt, ist es fertig. Wenn es unfertig wirkt, ist es lebendig. Wenn es lebendig wirkt, dann wirkt es. Restepapiere sind unfertig. 

Ein Kunstwerk ohne Gehalt besitzt keine Tiefe und wird nicht beachtet.

Der Zufall ist ein fester Begleiter im Arbeitsprozess.

Wir bewegen uns in einem Meer von Kunstwerken. Es bedarf also besondere Anstrengungen um daraus hervorzustechen. Ein Aspekt: wie tickt der Betrachter

Ich arbeite thematisch. Meine Themen sind wirklich meine Themen

Die Muse küsst mich nicht. mich treibt die Disziplin.

Wovon erzähle ich in dieser Ausstellung: vom Krebs, von der Hoffnung, von OrtsMarken, vom Zwickel und von der Energie

Buchalov

“Paperworks: Ausstellung | Jürgens Raum | Ruhr – Gallery Mühlheim

Jürgen sagt: “Ein Raum für mich ganz allein: das hat schon was“. Im Atelier hat er einiges zusammengesucht unter den Begriffen „Hoffnung / Ort /Dengel / light side mix und dann nach Mühlheim verfrachtet. Im Ausstellungsraum haben die einzelnen Exponate fast von selbst ihren Platz gefunden. Es sollte wie zufällig platziert wirken, was natürlich Quatsch ist, denn ein absichtloses Arrangieren gibt es nicht. Er habe es danach so gelassen, wie es war.

Buchalov

on stage | künftig – bald – nach vorne | start | first pictures and thoughts | 2

Eine Holzkiste, die Soapbox, oder ein kleiner Pappkarton könnten Bühnen sein. Das war wohl Jürgens erster Gedanke. Denn er startete zu Beginn der Woche mit seinem neuen Thema „on stage“. Vorüberlegungen gab es genug, ebenso ausgedachte Fragen und Handlungsanweisungen, die auf diese Fragen vielleicht Antworten liefern könnten.

Dann öffnete parallel das Zwickelbüro am Montag und Dienstag: also lag für Jürgen wohl nahe, das Zwickelthema mit dem Bühnenprojekt zu verbinden. Gesagt, getan!

Auf die Schnelle ein Zwickel, das schien zuerst kein Problem. Aber bei konkreten Durchführung dann wohl doch: Motiv und Druckergebnisse entsprachen nicht seinen Erwartungen.

Auf die Schnelle ein paar kleine Bühnen war auch schwierig. Die Wahl des Materials, die Grösse, die Oberflächen- alles kompliziert. Alles sehr prozesshaft und verzwickt, mit vielen Vorarbeiten, mit viel Probieren.

Aber damit war der Zwickel zumindest „on stage“. Erst einmal, als Provisorium.

Und nun werden wohl als nächstes Zwickelformen und Papierobjekte auf der Bühne positioniert und abfotografiert werden. Mehr nicht. Erst einmal. Ausprobieren. Sehr unspektakulär. Einfach mal schauen. Methode Rhizom.

Buchalov

Parzelle 268 again | objects | ein kleines Fotoheft

Auszüge:

Buchalov

objects | part 2 | project “parzelle 268 again”, Oliva/Spain | mobile photography |

Buchalov

objects | part 1 | „Parzelle 268 again“ | mobile photography

„Parzelle 268“ ist von Juergen und mir auf dem Campingplatz hier in Oliva belegt. Um uns herum gibt es reichlich freie Parzellen, die der unseren gleichen. Juergen benutzt sie zur Präsentation von Objekten.

Buchalov

Papierobjekte: da entsteht etwas

Es sei an der Zeit gewesen, dass zum Thema “ der Schatten ist der Zwilling” ein paar Objekte entstehen sollten, Papierobjekte. So Jürgen.

Also habe er sich seine Skizzen angeschaut und flächige Verdoppelungen gesucht. Die habe er auf flächige Papierteile übertragen, ausgeschnitten und ihnen durch Bekleben eine gewisse Festigkeit gegeben. Das dauerte. Durch Knicken und Verdrehen wurden sie dann dreidimensional. So einfach. Und so zufällig. Welche Farben durch das aufgeklebte Papier durchschimmern, ist nicht ganz unwichtig. Aber auch hier hilft stets der Zufall.

Den Anfang der Entstehung, die ersten Schritte, hat er mit ein paar Bilden festgehalten:

Die Papierobjekte

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Geht man jeden Tag ins Atelier, greift auch die Gewöhnung. Oder so ähnlich.

Juergen und ich haben jetzt fast zwei Wochen „Zelle k5“ nicht betreten, weil wir in Viersen bei Dagmar Reichel im Rahmen der „XYZ-Woche“ ( >>> [ …] <<< )gedruckt und geschnitten haben. Und schon ist es vorbei mit der Gewöhnung, wenn man zurückkommt.

Was ist uns aufgefallen, als wir nun wieder im alten Atelier waren? Tja einmal die Athmosphäre der Ruhe, die Möglichkeit zur Abwicklung der gewohnten Abläufe und das Wissen um das Vorhandensein bestimmter Materialien an den üblichen Stellen. Gewöhnung eben!

Und da sind noch die Papierobjekte! Sie fallen ins Auge, wenn man das Atelier betritt – schon auf dem Flur. Die Gäste, die Juergen so im Laufe der Zeit besucht haben, gaben den einzelnen Objekten Namen. Glücklich ist Juergen darüber nicht unbedingt, so jedenfalls meinte er, aber so ist es eben. Also hier eine kleine Auswahl:

Das Ofenrohr: ODSW8822 (1)

Die Rakete: BTWU6496

Die Kabeltrommel:PPOW4686

Die Haube:

Die Halskrause: ESYP1238

Die Türme:

Die Zwickel:

Buchalov

nicht unbedingt

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Ausstellungen sind nicht unbedingt Juergens Ding. Er teilt da die Auffassung von Einigen, vielleicht Wenigen: Zeit, die man auch anders verwenden kann – Energien, bei denen Aufwand und Ergebnis nicht so recht zueinanderpassen –  Buhlen um Teilhabe, teilweise unwürdig – Fremdbestimmtsein unter Ausstellungsbedingungen, die man nicht selbst bestimmt – die sozialen Medien lassen andere Ausstellungsformen zu. Und das sind nur einige wenige seiner Überlegungen. Er weiss, dass man trefflich darüber streiten kann.

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Und jetzt dieses Ausstellung im Wasserturm in Geldern, Thema: „jedem seinen Platz“, (s. hier: >>> [ …] <<<) im Rahmen der „Kreis Klever Kulturtage“: wieso nimmt er daran teil?

Die Antwort ist einfach: das Thema passt zu dem, was Juergen seit geraumer Zeit beschäftigt: OrtsMarken (s. hier: >>> [ … ] <<<).  Und es ist gut für die künstlerische Biografie. Und es bedeutet ein Minimum an Aufwand. Alles ist so unkompliziert. Punktum!

Buchalov

 

OrtsMarken und Restepapier

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Manchmal solle man sich einfach auf seine Wurzeln besinnen. Auf das, was man kann und was manchmal im Laufe der Zeit verschüttet wurde. Und das, was man liebte. Meinte Juergen. Zum Beispiel an Papier und an Kleber, an die Lust am Modellbau mit Papierschnittbögen, an das Kleben, an das Schneiden, an das Fummeln und Frimmeln, wenn man die kleinen Teile zusammenfügte. An die klebrigen Hände. Als kleiner Junge und auch als Jugendlicher habe er das so gerne gemacht. Wenn es keinen Kleber gab, habe Vater mit seinem Holzleim aus dem Werkraum im Keller oder Mutter mit so einer Art Mehlpampe nachgeholfen. Na ja.

Und jetzt sehe ich wie Juergen aus Abfallpapier, aus schon bedruckten Bögen und all dem Papierkram der im Atelier „Zelle k5“ herumfliegt und herumliegt „OrtsMarken“ baut und sich ohne Plan einfach so „voranwurstelt“, bewußt unperfekt. Rhizomartig halt. Und Restepapier ist ja im Überfluss vorhanden.

Ich glaube, das wird was.

Buchalov